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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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der Höhlen kein Muster erkennen. Zwei befinden sich in kleinen Städten, zwei in großen. Einige liegen in der Nähe von Kanälen, andere nicht. Die Schreiber sagten, sie hätten zu wenig Orte zum Erkennen von Mustern.
    »Das scheint mir völlig wahllos zu sein«, sagte Yomen und sprach damit ihre eigenen Gedanken aus.
    »Ich habe diese Orte nicht ausgewählt, Yomen«, sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. »Eure Spione werden Euch bestätigen, wohin Elant seine Armeen und seine Botschafter geschickt hat.«
    »Nicht alle haben die Mittel für umfangreiche Spionagenetze, Herrin«, sagte Yomen offen und betrachtete wieder die Karte. »Es sollte irgendein Muster geben …«
    Vetitan, dachte Vin. Der Ort, an dem wir die vorletzte Höhle gefunden haben. Das war auch eine Bergarbeiterstadt. Genau wie Urteau.

    »Yomen?«, fragte sie und hob den Blick. »Gibt es eine Karte, auf der die Minen eingezeichnet sind?«
    »Natürlich«, sagte er verwirrt. »Schließlich sind wir das Schatzamt. «
    »Legt sie mir vor.«
    Yomen hob eine Braue und deutete damit an, was er davon hielt, dass sie ihm Befehle erteilte. Doch er winkte seinen Schreiber heran. Eine zweite Karte wurde auf die erste gelegt, und Vin ging zu ihr. Sofort wich Yomen zurück und begab sich aus ihrer Reichweite.
    Für einen Bürokraten hat er gute Instinkte, dachte sie und holte das Kohlestück unter der Karte hervor. Rasch machte sie wieder ihre fünf Kreuze. Mit jedem wurde ihre Hand zitteriger. Jede Höhle befand sich in einem felsigen Gebiet in der Nähe von Metallminen. Sogar unter Luthadel gab es reiche Vorkommen. Den Legenden zufolge hatte der Oberste Herrscher den Ort für seine Hauptstadt gerade wegen der Metallvorkommen und auch wegen des Grundwassers gewählt.
    »Was wollt Ihr damit andeuten?«, fragte Yomen. Er war so nahe herangekommen, dass er sehen konnte, wo sie die Kreuze angebracht hatte.
    »Das ist die Verbindung«, sagte Vin. »Er hat die Vorratshöhlen in der Nähe von Metallquellen angelegt.«
    »Oder es ist bloß ein Zufall.«
    »Nein«, wandte Vin ein und warf einen kurzen Blick auf Ruin. »Nein, Metall bedeutet Allomantie, Yomen. Es liegt ein Muster darin.«
    Yomen winkte sie wieder beiseite und näherte sich der Karte. Er schnaubte verächtlich. »Ihr habt Kreuze bei den ergiebigsten Minen des Inneren Reiches gemacht. Soll ich Euch glauben, dass Ihr nicht nur mit mir spielt und so tut, als wären das die anderen Orte der Höhlen?«
    Vin beachtete ihn gar nicht. Metall. Kwaans Worte waren in Metall
eingeritzt, weil er sagte, so seien sie sicher. Sicher. Sicher davor, verändert zu werden, wie wir angenommen haben.
    Oder meinte er, dass sie davor sicher waren, gelesen zu werden?
    Der Oberste Herrscher hatte seine Karten auf Metalltafeln gezeichnet.
    Was ist, wenn Ruin die Höhlen nicht finden konnte, weil das Metall sie abschirmt? Er brauchte jemanden, der ihn dort hinführte. Jemanden, der jede einzelne besucht, damit er die Karten lesen kann, und der ihm dann die nächste zeigt …
    Oberster Herrscher! Wir haben wieder denselben Fehler gemacht! Wir haben genau das getan, was er wollte. Kein Wunder, dass er uns leben lässt!
    Doch anstatt sich zu schämen, wurde Vin diesmal wütend. Sie schaute hinüber zu Ruin, der mit dem Gehabe kosmischer Weisheit dastand: wissender Blick, väterlicher Tonfall, göttliche Anmaßung.
    Nicht noch einmal!, dachte Vin und biss die Zähne zusammen. Diesmal habe ich ihn durchschaut. Das heißt, dass ich ihm ein Schnippchen schlagen kann. Aber … ich weiß nicht wie. Warum ist er so interessiert an den Vorratshöhlen? Was braucht er noch, bevor er die Schlacht endgültig gewinnen kann? Warum hat er so lange gewartet?
    Plötzlich erschien ihr die Antwort offensichtlich. Als sie ihre Gefühle betrachtete, erkannte sie, dass einer ihrer Hauptgründe für die Suche nach den Höhlen immer wieder von Elant angezweifelt worden war. Doch Vin hatte verbissen nach diesem einen Ding weitergesucht. Aus Gründen, die sie nicht erklären konnte, hatte sie das Gefühl gehabt, dass es wichtig war.
    Das Ding, das tausend Jahre lang die Wirtschaft des Reiches in Schwung gehalten hatte. Das mächtigste aller allomantischen Metalle.
    Atium.
    Warum war sie so verblendet davon gewesen? Elant und
Yomen hatten Recht gehabt – Atium bedeutete nicht mehr viel in der gegenwärtigen Welt. Aber ihre Gefühle sagten ihr etwas anderes. Warum? War es, weil Ruin es wollte und Vin eine unerklärliche Beziehung zu ihm

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