Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3
Füßen gegen die Knie eines ihrer Feinde trat.
Knochen splitterten. Der Inquisitor kreischte auf und ging zu Boden. Vin drückte sich mit einer Hand auf die Beine, zog dann wieder an den Turmspitzen über sich, erhob sich etwa zehn Fuß in die Luft und wich den Äxten hinter sich aus.
Sie landete auf dem Boden und packte den Griff der Axt, die der gestürzte Inquisitor losgelassen hatte. Sie schwang die Waffe, Wasser spritzte in alle Richtungen, ihre Haut war fleckig von nasser Asche, als sie einen Schlag abfing.
Du kannst mich nicht bekämpfen, sagte Ruin. Jeder Schlag hilft mir. Ich bin Ruin.
Sie schrie auf, warf sich in einem kühnen Angriff nach vorn, stieß einen Inquisitor mit der Schulter zur Seite und rammte einem anderen die Axt in die Flanke. Die Kreaturen knurrten und schwangen ihre Äxte, aber Vin blieb mit Mühe knapp außerhalb ihrer Reichweite. Der Inquisitor, den sie niedergeschlagen hatte, stand wieder auf, seine Knie waren verheilt. Er lächelte.
Ein Schlag, den sie nicht hatte kommen sehen, erwischte sie an der Schulter und warf sie nach vorn. Sie spürte, wie warmes Blut an ihrem Rücken herunterrann, doch das Weißblech dämpfte den Schmerz. Sie warf sich zur Seite, fand das Gleichgewicht wieder und hielt ihre Axt fest gepackt.
Die Inquisitoren stapften auf sie zu. Marsch beobachtete sie still. Der Regen tropfte an seinem Gesicht herunter, und die Stacheln stachen aus seinem Körper hervor wie die Turmspitzen aus Krediksheim. Er beteiligte sich nicht an dem Kampf.
Vin knurrte und drückte sich wieder in die Luft ab. Sie schoss vor ihren Feinden dahin, sprang von Turm zu Turm und benutzte deren Metall als Anker. Die zwölf Inquisitoren folgten ihr wie ein Rabenschwarm; mit flatternden Roben sprangen sie zwischen den Türmen umher und nahmen andere Wege als Vin. Sie schoss durch den Nebel, der dem Regen trotzte und sich um sie drehte.
Ein Inquisitor landete bei der Turmspitze, die sich Vin als Ziel ausgesucht hatte. Sie schrie auf, wirbelte ihre Axt über dem Kopf, als sie landete, doch er wich ihrem Schlag aus und zog sich zurück. Sie trat nach seinen Füßen, und sowohl sie als auch ihr Gegner wirbelten nun durch die Luft. Während sie fielen, packte sie seine Robe.
Er schaute auf, hatte die Zähne in einem Lächeln zusammengebissen und schmetterte ihr mit übermenschlicher Kraft die Axt aus der Hand. Sein Körper schwoll zu der unnatürlichen
Masse eines Ferrochemikers an, der Stärke in sich zieht. Er lachte Vin aus und packte sie am Hals. Er bemerkte es nicht einmal, als Vin sie beide auf dem Sinkflug leicht zur Seite zog.
Sie trafen auf eine der niedrigeren Turmspitzen, und das Metall durchdrang die Brust des erstaunten Inquisitors. Vin konnte sich gerade noch wegdrehen, hielt sich aber an seinem Kopf fest, und ihr Gewicht drückte ihn immer tiefer auf die Stahlspitze. Sie sah nicht hin, als die Spitze seinen Körper durchtrennte, und als sie auf den Boden traf, hielt sie nur noch einen Kopf in der Hand. Ein Stachel fiel in eine aschfleckige Pfütze neben ihr, und sie warf den Kopf der toten Kreatur weg.
Marsch kreischte vor Wut. Vier weitere Inquisitoren landeten neben ihr. Vin trat nach einem von ihnen, doch er bewegte sich mit ferrochemischer Schnelligkeit und ergriff ihren Fuß. Ein anderer packte ihren Arm und riss sie zur Seite. Sie schrie auf, trat sich den Weg frei, doch nun packte sie ein dritter Arm, und der Griff dieses Inquisitors wurde durch ferrochemische und allomantische Kraft verstärkt. Die anderen drei folgten und hielten sie zwischen ihren klauenartigen Fingern.
Vin holte tief Luft, löschte ihr Zinn und verbrannte Duralumin, Stahl und Weißblech gleichzeitig. Mit diesem plötzlichen Kraftausbruch drückte sie sich ab, und die Inquisitoren wurden durch ihre Stacheln zurückgeschleudert. Fluchend gingen sie zu Boden.
Auch Vin traf auf das Pflaster. Plötzlich wurden die Schmerzen im Rücken und am Hals unglaublich stark. Sie fachte ihr Zinn an, damit ihr Kopf wieder klarer wurde, doch sie taumelte immer noch benommen, während sie sich auf die Beine mühte. In diesem Kraftausbruch hatte sie all ihr Weißblech verbraucht.
Sie wollte weglaufen, aber eine Gestalt versperrte ihr den Weg. Marsch schwieg, und ein weiterer Blitz erhellte den Nebel.
Ihr Weißblech war verschwunden. Sie blutete aus einer Wunde,
die jeden anderen vermutlich getötet hätte. Sie war verzweifelt.
Also gut. Jetzt!, dachte sie, als Marsch sie ohrfeigte. Der Schlag warf sie zu
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