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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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versuchte etwas Umgebung zu erkennen. Ihre Arme und Beine schienen gelähmt zu sein. Sie spürte sie nicht mehr. Aber je länger sie schwebte, desto klarer wurde ihr Blick. Sie war … in Luthadel. Und hatte die Inquisitoren getötet.
    Warum spürte sie nichts mehr? Sie versuchte die Arme zu bewegen und sich vom Boden abzudrücken, aber der Boden schien seltsam weit entfernt zu sein. Und sie sah vor sich keine Arme. Sie schwebte einfach weiter.
    Ich bin tot, dachte sie.
    Als ihr dieser Gedanke kam, wurde sie ein wenig wacher. Sie konnte sehen, aber es war, als schaute sie durch eine sehr milchige und verzerrende Glasscheibe. Sie spürte … wie die Kraft in ihr summte. Eine Kraft, die nicht in ihren Gliedern steckte, sondern viel beweglicher war.
    Es gelang ihr, sich umzudrehen und einen undeutlichen Blick auf die Stadt zu erhaschen. Und während sie sich drehte, sah sie etwas Dunkles.
    Sie wusste nicht, wie weit es von ihr entfernt war. Es schien gleichzeitig nah und fern zu sein. Sie sah es in aller Deutlichkeit – viel deutlicher, als sie die Welt um sich herum wahrnahm – , aber sie konnte es nicht berühren. Instinktiv wusste sie, was es war.
    Ruin sah nicht mehr wie Reen aus. Jetzt zeigte er sich als großer Fleck aus treibendem schwarzem Rauch – ein Ding ohne Körper, aber mit einem viel gewaltigeren Bewusstsein, als jeder einfache Mensch es besaß.
    Das ist es … wozu ich geworden bin, erkannte Vin, als ihre Gedanken klarer wurden.
    Vin, sprach Ruin. Seine Stimme war nicht mehr die von Reen, sondern sie klang … gutturaler. Es war eine Vibration, die über sie hinwegspülte, wie ein allomantisches Pulsieren.
    Willkommen in der Gottheit, sagte Ruin.

    Vin schwieg weiterhin, aber sie prüfte ihre Kräfte und versuchte ein Gespür dafür zu bekommen, was sie tun konnte. Verständnis schien sich ihr zu öffnen. Es war wie damals, als sie die Macht bei der Quelle der Erkenntnis ergriffen hatte. Sofort wusste sie. Doch diesmal war die Macht so gewaltig – und das Wissen so groß –, dass es ihren Geist zu betäuben schien. Doch zum Glück dehnte sich dieser Geist aus, und sie selbst wuchs.
    Und erwachte.
    Sie erhob sich über die Stadt und wusste, dass die Macht, die sie durchströmte – und der Kern ihres Seins –, lediglich ein Angelpunkt war. Ein Brennpunkt für die Macht, die sich über die gesamte Welt erstreckte. Sie konnte überall dort sein, wo sie sein wollte. Ein Teil von ihr befand sich gar an allen Orten gleichzeitig. Sie sah die Welt als Ganzes.
    Und diese Welt starb. Sie fühlte ihr Beben und sah das Leben verebben. Das meiste Pflanzenleben auf dem Planeten war bereits tot. Bald würden die Tiere folgen – diejenigen, die bisher überlebt hatten, waren in der Lage, sich von dem toten, unter der Asche begrabenen Laub zu ernähren. Die Menschen würden danach denselben Weg gehen, aber Vin fand es bemerkenswert, dass ein überraschender Prozentsatz von ihnen Schutz in der einen oder anderen Vorratshöhle gefunden hatte.
    Es sind keine Vorratshöhlen, dachte Vin, als sie endlich die Absichten des Obersten Herrschers erkannte. Es sind Schutzräume. Darum sind sie so riesig. Sie sind wie Festungen, in denen sich die Menschen verstecken können. Dort können sie abwarten und noch ein wenig weiterleben.
    Sie würde alles in Ordnung bringen. Sie fühlte sich durchdrungen von der Macht. Sie streckte sich aus und verstopfte die Ascheberge. Sie beruhigte sie, dämpfte sie und zerstörte ihre Fähigkeit, Asche und Lava auszustoßen. Dann griff sie in den Himmel und wischte Rauch und Dunkelheit aus der Atmosphäre – wie eine Zimmermagd den Ruß von einem schmutzigen
Fenster abwischt. All das tat sie innerhalb weniger Augenblicke; nicht mehr als fünf Minuten mochten in der Welt drunten vergangen sein.
    Sofort geriet das Land in Brand.
    Die Sonne war erstaunlich kräftig – Vin hatte nicht erkannt, wie sehr Asche und Rauch das Land abgeschirmt hatten. Sie schrie auf und drehte die Welt rasch, so dass die Sonne auf die andere Seite schlüpfte. Dunkelheit setzte ein. Sobald sie das getan hatte, fegten Stürme über das Land. Dadurch geriet das Wetter außer Kontrolle, und eine gewaltige Flutwelle erschien im Meer. Sie rollte auf die Küste zu und drohte mehrere Städte auszulöschen.
    Wieder schrie Vin auf und wollte der Welle Einhalt gebieten. Etwas hinderte sie daran.
    Sie hörte Lachen. Sie drehte sich in der Luft um und sah zu der Stelle, wo Ruin wie eine treibende, wallende Donnerwolke saß.
    Vin,

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