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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sie.
    Ich war überrascht, als Bewahr sagte, er wolle euch erschaffen, sagte Ruin, in dessen Stimme eine Spur Neugier lag. Anderes Leben wird durch die Natur geordnet. Ins Gleichgewicht gebracht. Aber Bewahr … er wollte etwas erschaffen, das absichtlich aus dem
Gleichgewicht geraten ist. Etwas, das aus eigener Entscheidung entweder bewahren oder ruinieren konnte. Etwas in einer Gestalt, die wir kannten. Es war verblüffend.
    Ich finde es merkwürdig, dass er so viel von sich selbst hingegeben hat, um euch zu erschaffen. Warum sollte er sich selbst schwächen und mir dadurch die Macht zur Vernichtung der Welt geben, nur um Menschen in diese Welt zu setzen? Ich weiß, dass die anderen seinen Tod, den er durch meine Einkerkerung erlitten hat, ein Opfer nennen. Doch sein eigentliches Opfer liegt viel länger zurück.
    Ja, er hat versucht, mich zu betrügen. Mich einzusperren. Aber er konnte mich nicht aufhalten. Er konnte mich nur verlangsamen. Mich hindern. Die Dinge verzögern. Seit dem Tag eurer Erschaffung gibt es das Ungleichgewicht. Ich war stärker. Und er wusste es.
    Vin runzelte die Stirn – oder zumindest hatte sie den Eindruck, dies zu tun, obwohl sie keine Stirn und keinen Körper mehr hatte. Seine Worte …
    Er sagt, er ist stärker, dachte Vin. Aber wir sind uns ebenbürtig. Lügt er wieder?
    Nein … er log nicht. Als sie mit ihrem noch immer sich ausdehnenden Verstand zurückschaute, erkannte sie, dass Ruin das, was er sagte, glaubte. Er glaubte wirklich, dass sie ihm durch alles, was sie tat, half. Er sah die Welt durch die Linse der Vernichtung.
    Er belog sie nicht, wenn er behauptete, er sei mächtiger als sie. Aber im Augenblick waren sie offenbar gleich stark. Und das bedeutete, dass …
    Dass es da draußen noch einen anderen Teil von Ruin gibt, dachte Vin. Bewahr ist wirklich schwächer, weil er einen Teil von sich aufgegeben hat, um die Menschheit zu schaffen. Es war nicht sein Bewusstsein – das er benutzte, um Ruins Gefängnis zu schaffen –, sondern ein tatsächliches Stück seiner Macht.
    Was sie vorhin nur vermutet hatte, wusste sie nun mit Gewissheit. Ruins Macht war an einem Ort konzentriert, irgendwo
in der Nähe von Bewahr. Das Atium. Ruin war stärker. Zumindest würde er es sein, sobald er diesen letzten Teil von sich selbst zurückerobert hatte. Dann würde er in der Lage sein, alles zu vernichten, und sie würden sich nicht länger im Gleichgewicht befinden.
    Frustriert wirbelte sie herum, und eine schimmernde weiße Aura aus Nebel erstreckte sich mit dünnen Fühlern über die ganze Welt. Es gibt so vieles, das ich noch nicht weiß, dachte Vin.
    Es war seltsam, das zugeben zu müssen, wo sich doch ihr Verstand so sehr geweitet hatte und nun so vieles umfasste. Doch ihr Unwissen war nicht länger das eines Menschen. Ihre Unkenntnis gründete in mangelnder Erfahrung. Ruin hatte ihr so vieles voraus. Er hatte sich Diener geschaffen, die ohne seine ausdrücklichen Befehle handeln konnten, und daher vermochte Vin sie nicht aufzuhalten.
    Sie erkannte seine Pläne in der ganzen Welt. Sie sah, wie er vor tausend Jahren den Obersten Herrscher auf raffinierte Weise beeinflusst hatte. Sogar als Raschek die Macht der Bewahrung in den Händen gehalten hatte, hatte Ruin ihm ins Ohr geflüstert und ihm das Verständnis für die Hämalurgie eingegeben. Und Raschek hatte ihm gehorcht, ohne es zu bemerken. Er hatte Häscher – Armeen – für Ruin geschaffen, die dieser in seine Gewalt bringen konnte, wenn die Zeit reif war.
    Vin sah, wie sie – die Kolosse – auf Luthadel zumarschierten.
    Ich muss dir meine Hochachtung zollen, Vin, sagte Ruin. Du hast meine Inquisitoren vernichtet. Zumindest alle bis auf einen. Das war sehr schwierig. Ich …
    Sie konzentrierte sich nicht mehr auf ihn, zumindest nicht mehr mit dem größeren Teil ihres Geistes. Etwas anderes erregte ihre Aufmerksamkeit. Etwas, das sich auf Luthadel zubewegte und auf Speeren aus Licht flog.
    Elant.

Rückblickend hätten wir eigentlich in der Lage sein sollen, die Verbindung zwischen dem Nebel, der Allomantie und der Macht bei der Quelle der Erhebung zu erkennen. Nicht nur konnten die Allomanten im Nebel sehen, sondern er umspielte auch jeden, der irgendeine Art von Allomantie benutzte.
    Noch verräterischer war der Umstand, dass es den Nebel forttrieb, wenn ein Hämalurge seine Fähigkeiten einsetzte. Je näher man Ruin stand, je mehr man sich unter seinem Einfluss befand und je länger die eigenen Stacheln waren, desto mehr

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