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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Vin … sagte er. Begreifst du, dass du genau wie der Oberste Herrscher bist? Als er die Macht ergriff, versuchte er alles sofort zu lösen. Alle Leiden der Menschheit zu beseitigen.
    Sie begriff es. Sie war nicht allwissend. Sie konnte nicht die gesamte Vergangenheit überblicken. Aber sie sah die Geschichte der Macht, die sie in sich trug. Sie sah, wie Raschek sie ergriffen hatte, und sie sah ihn, wie er frustriert versuchte, den Planeten in eine richtige Umlaufbahn zu ziehen. Doch er zog zu stark, und es wurde eisig auf der Welt. Er drückte die Welt wieder zurück, doch seine Macht war so gewaltig – und so schrecklich –, dass er sich auch diesmal nicht richtig beherrschte. Nun wurde es zu heiß auf der Erde. Alles Leben wäre untergegangen.
    Also öffnete er die Ascheberge, verstopfte die Atmosphäre und machte die Sonne rot. Dadurch rettete er den Planeten – und weihte ihn gleichzeitig dem Untergang.
    Du bist so ungestüm, dachte Ruin. Ich habe diese Macht länger
innegehabt, als du dir vorstellen kannst. Es bedarf großer Sorgfalt und Genauigkeit, um sie richtig einzusetzen.
    Es sei denn, man benutzt sie zur Vernichtung.
    Er dehnte seine Macht aus, so dass Vin es fühlen konnte. Sofort, ohne zu wissen, wie sie es machte, stellte sie sich ihm in den Weg. Sie warf ihre Macht gegen seine, und er hielt inne und konnte nichts mehr tun.
    Unter ihr brandete die Flutwelle gegen die Küste an. Es waren noch Menschen dort. Menschen, die sich vor den Kolossen versteckt und die Fische des Meeres verzehrt hatten, als ihr Getreide verfault war. Vin spürte ihre Schmerzen, ihr Entsetzen, und sie schrie auf, als sie versuchte, die Menschen zu schützen.
    Doch sie wurde wieder aufgehalten.
    Jetzt weißt du, was Enttäuschung ist, sagte Ruin, während die Flutwelle die Dörfer zerstörte. Was war es noch gleich, das dein Elant gesagt hat? Für jedes Drücken gibt es ein Ziehen. Wirf etwas und die Luft, und es wird wieder herunterkommen. Die Kräfte des Gegensatzes.
    Für Ruin gibt es Bewahr. Seit unvordenklichen Zeiten! Und jedes Mal, wenn ich drücke, drückst DU zurück. Selbst nach deinem Tod hast du mich aufgehalten, denn wir sind Mächte. Ich kann nichts tun! Und du kannst nichts tun! Gleichgewicht! Das ist der Fluch unserer Existenz.
    Vin litt, als die Menschen unter ihr zerschmettert wurden, fortgespült wurden, ertranken. Bitte, sagte sie. Bitte lass mich sie retten.
    Warum?, fragte Ruin. Was habe ich dir schon einmal gesagt? Alles, was du tust, dient mir. Ich gebiete dir aus Freundlichkeit Einhalt. Denn selbst wenn du ihnen die Hand entgegenstreckst, würdest du mehr von ihnen vernichten, als du retten könntest.
    So ist es immer.
    Vin hing in der Luft und lauschte den Schreien. Doch ein Teil
ihres Geistes – der nun so gewaltig ist, dass er viele Gedanken auf einmal fassen konnte – zerpflückte Ruins Worte.
    Es waren Lügen. Er sagte, dass alle Dinge zerstörerisch waren, aber er beschwerte sich über das Gleichgewicht. Er warnte sie, dass sie noch mehr Zerstörung anrichten würde, aber sie glaubte nicht, dass er sie aus Freundlichkeit davon abhielt. Er wollte, dass sie zerstörte.
    Es konnte nicht beides stimmen. Sie wusste, dass sie sein Gegenpol war. Sie hätte diese Menschen retten können, wenn er sie nicht daran gehindert hätte. Vermutlich stimmte es, dass sie noch nicht zielgenau genug handeln konnte. Doch das war nicht der Fehler der Macht, sondern ihr eigener. Ruin hatte sie aufhalten müssen, damit sie nicht genauso viel lernte wie der Oberste Herrscher und sich ihrer Möglichkeiten bewusstwurde.
    Sie wirbelte von ihm weg, zurück nach Luthadel. Ihr Bewusstsein dehnte sich noch immer aus, doch es wurde durch etwas verwirrt, das sie nun sah. Es waren helle Lichtpunkte, welche die Landschaft sprenkelten und wie Fackeln leuchteten. Sie näherte sich ihnen und versuchte herauszufinden, was es war. Doch es war schwierig, die Quelle dieser Kraft zu erkennen, so wie es schwierig ist, unmittelbar in eine helle Laterne zu schauen.
    Als sie Luthadel erreichte, sah sie es immer deutlicher. Ein gewaltiges Schimmern drang aus dem verwüsteten Palast. Die Formen, die das Licht angenommen hatte, erinnerten sie vage an …
    Turmspitzen. Metall. Das war es, was das Leuchten verursachte. Ich hatte Recht. Metall ist Macht, und das ist der Grund dafür, dass Ruin nichts lesen kann, was in Stahl eingraviert ist. Vin wandte sich von einem der hell leuchtenden Türme ab. Ruin war hier, wie immer, und beobachtete

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