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Herz an Herz

Herz an Herz

Titel: Herz an Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer , Sven Ulrich
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Ich hatte meinen Kalender eigentlich komplett voll, als ein Neukunde ankam, der ziemlich viel Geld anlegen wollte. So etwas kann man nur schlecht absagen (ich jedenfalls nicht), weil ich Finanzanlage besonders gerne mache und in Zukunft hauptsächlich betreiben will. Da die Wirtschaft derzeit nervös ist, und die Kunden daher auch, war es eine knifflige Angelegenheit. Aber ich denke, der Mann war anschließend zufrieden. Und ich habe einen neuen Kunden! Wow!
    Ansonsten dachte ich vielleicht, Du hättest geschrieben. Ich mache mir langsam Sorgen. Vielleicht sollte ich doch mal Deine Telefonnummer ausprobieren? Andererseits …
     
    Ich bin jedenfalls gerade erst nach Hause gekommen und ansonsten todmüde. Wie ich das Geld ausgebe, das ich heute verdient habe, und wann Deine nächste Mail kommt, verrät mir vielleicht nachher ein Traum, an den ich mich dann auch hoffentlich erinnere.
     
    Gute Nacht, Marie.
    Dein Berti
     
    PS . Das japanische Wort war Konbanwa und stand in der PS . meiner letzten Mail. (Ich mache das nächste Rätsel für Dich leichter!)
    ***
    Mi 23. November  16:22
    Betreff: Wo bist Du?
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
     
    Liebe Sara,
    ich will nicht nervös klingen, aber ich gebe zu, dass ich es bin. Nun werde ich Dir bestimmt nicht auf die Nerven gehen und rumflennen, warum du NACH DEINEM DATE MIT DEM KOLLEGEN DEINER SCHWESTER nicht mehr mailst. Trotzdem: Ich denke die ganze Zeit daran, was da vorgefallen sein mag.
    Vielleicht sollte ich Dich mit dem zweiten Teil meiner Frauengeschichten aus der Reserve locken? Andererseits weiß ich nicht, ob Du womöglich wegen des ersten Teils ins Reich der Schweigenden entschwunden bist.
    Was würde meine Psychologin sagen? «Berti, bleib locker und selbstbewusst. Wahrscheinlich ist Saras Computer ausgefallen, oder sie ärgert Dich, weil Du dumm bist.» Den letzten Satz streiche ich, daran glaube ich nicht.
     
    Ich bin jedenfalls guter Dinge und harre derer, die da kommen mögen.
     
    Gut gelaunte Grüße
    Dein Berti
    ***
    Do 24. November  0:22
    Betreff: Ich mache mir Sorgen
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
     
    Liebe Sara,
    ok, meine letzte Mail war eine von den gut gelaunten Schenkelklopfer-Mails, die ich eigentlich nicht mehr schreiben wollte. Jedenfalls Dir nicht. Ich lag schon im Bett, und plötzlich war sie mir peinlich. Also bin ich extra wieder aufgestanden, um Dir diese Mail zu schreiben.
    Was mache ich hier eigentlich?
    Eigentlich mache ich mir ernsthaft Sorgen. Was ist denn bloß passiert? Eine kurze Mail würde reichen. Egal, was es für Neuigkeiten gibt.
     
    Ganz liebe Grüße
    Berti
    ***
    Do 24. November  19:42
    Betreff: ???
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
     
    ?????????????????????
    ***
    Fr 25. November  16:00
    Betreff: Alles auf dem Tisch
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
     
    Liebe Sara,
    gestern war ich beim Squash und habe drei Spiele hintereinander gegen Norbert verloren. Nicht, weil ich so ein schlechter Spieler bin, sondern weil ich nervös war. Nach dem Spiel wollte ich ihm sagen, dass meine Beziehung mit Dir nur erlogen war und dass ich Dich noch gar nicht richtig kenne, sondern darauf brenne, Dich kennenzulernen. Ich konnte mich also nicht aufs Spiel konzentrieren, sondern habe dauernd überlegt, wie ich meine Beichte anfange. (Ich hatte seit ein, zwei Tagen nichts anderes gemacht.) Ob es an diesem Tag gut dafür sei?
    Nach dem Spiel duschen wir immer, und dann trinken wir noch etwas. Kaum saßen wir, habe ich folgendermaßen angefangen: «Ich muss dir was beichten.»
    Norbert hat mich mit leicht geneigtem Kopf fragend angesehen, und dann habe ich gesagt, dass ich meine Brieffreundin eigentlich noch gar nicht kenne und dass ich es mir nur ausgedacht habe. Na, Du kennst ja die Geschichte. Und was hat Norbert gemacht? Er hat laut und herzlich gelacht, mir auf den Rücken geklopft und gemeint: «Mensch, Berti. Da steckt ja doch noch ein Mensch hinter dieser Maske. Toll!»
    Daraufhin bestellte er zur Feier des Tages zwei Bier. (Wir trinken sonst nie Alkohol nach dem Sport.) Und nachdem ich noch mehr von Dir und mir erzählt hatte und wir eine weitere Runde bestellt hatten, meinte Norbert, dass er sich schon seit längerem mal mit mir privat treffen wollte. Also, nicht nur nach dem Squashen, sondern mal in Ruhe, weil er ein paar Fragen wegen seines Job an mich hätte. Er fand mich aber in letzter

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