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Herz an Herz

Herz an Herz

Titel: Herz an Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer , Sven Ulrich
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Zeit komisch und hatte die Frage daher immer wieder aufgeschoben. Wir werden uns Anfang des nächsten Jahres sehen, und ich freue mich total drauf.
    Ich fühlte mich gut, als ich das Squash-Center verließ. Wahnsinnig gut und fühle es immer noch. Ich hoffe, ich kann das bald wieder mit Dir teilen, denn auf Dauer ist es ganz schön einseitig, so ein Briefwechsel, an dem nur einer schreibt. Aber kein Vorwurf.
     
    Draußen ist es heute übrigens überraschend warm, und ich spiele mit dem Gedanken, noch mal rauszugehen. Vielleicht gibt es mal wieder ein Ü30-Party.
     
    Ich umarme Dich einfach mal so und hoffe das Beste.
    Dein Berti.
    ***
    Sa 26. November  20:10
    Betreff: So nicht
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
     
    So, nun ist es über eine unendlich lange Woche her, dass Du Dich gemaildet (Achtung: Sprachwitz!) hast. Entweder bist Du
    verstorben oder
hast Dich in Dein Date verliebt.
     
    Beides fände ich extrem unerfreulich. Wenn es aber nicht a), sondern b) ist, warum quälst Du mich dann so? Gib es bitte, bitte wenigstens zu, damit ich mich in Würde von meinen Träumen verabschieden kann.
     
    Danke!
    Berti
    ***
    Sa 26. November  20:32
    Betreff: AW : So nicht
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
     
    Hallo mein lieber Berti,
    bitte verzeih mir! Es ist Option a)!!!
    Ich lag tatsächlich halb tot im Bett, aber leider nicht in meinem eigenen, sondern im Gästebett meiner Eltern.
    Es ging wirklich gar nichts mehr. Eine megagarstige Grippe (die echte!) hat meine Schwester und mich fast dahingerafft, nachdem die Zwillinge sie wohl aus dem Kindergarten eingeschleppt hatten. Nina ist dann in meine Wohnung umgezogen, damit sie in Ruhe schlafen und sich ausruhen konnte. Und ich habe mich ihr zuliebe für die anstrengendere Variante entschieden: Ich habe mich in die Obhut unserer Mutter begeben. Und nun erhole ich mich wiederum genau davon, weil ich die ganze Woche über mit ihrer Suppe (viel zu salzig) und ihren Späßchen (über die keiner lachen kann) versorgt wurde. Zwischendurch im Fieberwahn habe ich mich sogar bei dem Wunsch ertappt, sie gegen deine Mutter eintauschen zu wollen, weil sie in mir ein so besonders bemitleidenswertes Wesen ohne Mann und Kinder sieht. Mehr Entwürdigung geht nicht … Abgesehen davon (und von den Kopfschmerzen und dem Schüttelfrost) war aber mit Abstand das Schlimmste, dass ich von dir und der Außenwelt so komplett abgeschnitten war. Zwar hatte ich mir von meiner Mutter extra meinen Laptop holen lassen. Aber ich wusste nicht, dass mein Vater es in den vergangenen sechs (!) Monaten nicht geschafft hat, das Internet wieder auf Vordermann zu bringen. Sie nutzen es ohnehin nicht, sagt er und das, obwohl ich immer dachte, meine Eltern hätten den Sprung aus der Steinzeit geschafft.
    Jedenfalls tut es mir wahnsinnig leid – für dich, aber auch für mich, dass ich uns so lange habe warten lassen. Ich hätte dir ja auch eine SMS geschickt. Nur wie denn ohne Nummer?!!!!!!!
    Jetzt habe ich nicht nur all deine Mails in Windeseile überflogen, um sie anschließend noch mal in aller Seelenruhe zu lesen, sondern auch deine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter gefühlte hundert Mal abgespielt. Ein stummer Anrufer am späten Samstagabend, der mir Michael Franks vorspielt, das kannst nur du gewesen sein. Eine wirklich sehr schöne Idee! Sie tröstet mich sogar ein wenig darüber hinweg, dass ich nur Michael und nicht Berti hören konnte, und auch darüber, dass keine Nummer, sondern nur ein kaltes «Anonym» in meinem Telefondisplay zu lesen war.
     
    Bist du jetzt gerade zu Hause und hast Lust zu telefonieren? Meine Stimme ist zwar noch etwas angeschlagen, aber ich würde dir nur allzu gern zuhören, wie du mir einen weiteren Teil deines verborgenen Wesenskerns zeigst und mir vielleicht endlich verrätst, warum du überhaupt erst eine Schutzhülle aufgebaut hast.
     
    Ach, ich habe uns und dich vermisst!
     
    Liebe Grüße
    Deine schlappe Sara
    ***
    So 27. November  08:07
    Betreff: Hurra, sie lebt!
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
     
    Liebe Sara,
    ein Glück, Du lebst! Ich habe gestern nicht mehr in meinen Computer geschaut, weil ich – ohne Deine regelmäßigen Mails – schon wieder zum Anti-Computerianer geworden bin. Aber heute früh musste ich doch gleich reinschauen, und siehe da: Es gibt Dich noch! Wie schön.
    Ich hoffe, Du hast die Grippe gut überstanden und Dir geht es schon

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