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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Zeit häuften. „Es ist Mr. Ritchie, Jacks neuer Hauslehrer, Großvater.“
    „Schwindle mich nicht an, Mädchen. Das ist ein Soldat. Einen Soldaten erkenne ich immer, ob mit oder ohne Uniform.“
    Richard hoffte, dass der alte Herr ihn nicht bereits durchschaut hatte, bevor er seine Mission auch nur beginnen konnte. Daher tat er das Einzige, was ihm einfiel, um seinen Arbeitgeber eines Besseren zu belehren, zog seine Brille aus der Tasche, setzte sie auf und blinzelte.
    Pandora seufzte erneut. Es war schlimm mit dem alten Mann. Wie um alles in der Welt war er auf den Gedanken verfallen, dass ausgerechnet dieser brave Lehrer ein Soldat sein sollte?
    „Großvater, Mr. Ritchie ist Jacks neuer Hauslehrer.“
    Sir Johns Blick flog zwischen Richard und Pandora hin und her. „Wie du meinst, meine Liebe.“
    Als sie den Raum verließen, hörte Richard ihn als Letztes murmeln: „Trotzdem weiß ich, dass er ein Soldat ist.“
    Da Pandoras Gehör zum Glück nicht so gut war wie das seine, bekam sie davon nichts mit. Richard fragte sich, wie der alte Mann ihn hatte durchschauen können.
    Es war ein Glück, dass alle, besonders Pandora Compton, Sir John als senil einschätzten, andernfalls würde seine Anstellung als Jacks Hauslehrer nur kurz dauern.

2. KAPITEL

    „Verstehen Sie etwas von Soldaten, Sir?“, fragte Jack. „Mr. Sutton wusste nur über römische Legionäre Bescheid, jedoch nichts über die aus der heutigen Zeit.“
    Sie nahmen gemeinsam den Lunch im Schulzimmer ein. Richard blickte von seinem Teller mit kaltem Fleisch hoch.
    „Ein bisschen“, erwiderte er vorsichtig. „Warum?“
    „Ich möchte zur Armee gehen, wenn ich erwachsen bin. Jüngere Söhne tun das häufig, und ich bin ein jüngerer Sohn. William interessiert sich nicht für das Militär.“
    „William?“ Richard hielt es für ratsam, sich unwissend zu stellen.
    „Mein Halbbruder, der Erbe. Allerdings ist er nicht oft hier, so dass ich nicht mit ihm darüber reden kann. Im Augenblick wohnt er bei den Waters, kommt aber heute Nachmittag her, weil er hier im Haus eine Gesellschaft veranstaltet, zu der er die halbe Grafschaft eingeladen hat – mich natürlich nicht. Doch das stört mich nicht. Beginnen wir gleich mit dem Unterricht, Sir?“
    „Nein“, erwiderte Richard, der nicht die Absicht hatte, den Jungen zu allen Stunden des Tages mit Lernstoff zu quälen. „Du kannst mich auf einer Tour durch das Haus und den Garten begleiten, damit ich mich nicht verirre und in zwanzig Jahren als Haufen bleicher Knochen in irgendeiner Ecke wieder zum Vorschein komme.“
    Jack erstickte fast vor Lachen bei dieser Vorstellung. „Großartig, Sir, ich führe Sie gern herum. Pandora dürfte ohnehin keine Zeit dafür finden. Sie nimmt auch nicht an der heutigen Gesellschaft teil, da sie mit dem alten Rice die Buchführung durchgehen muss.“
    Richard schob seinen Teller zurück. „Weißt du eigentlich etwas über Fossilien? In diesem Landstrich dürfte es viele davon geben.“
    Eigentlich interessierte Richard sich nur mäßig für Versteinerungen, hielt es aber für eine plausible Ausrede für seine beabsichtigten Wanderungen durch die Gegend, wenn er vorgab, dieses Steckenpferd zu haben. Und Wanderungen waren notwendig, um die Nachforschungen anzustellen, die Lord Sidmouth ihm aufgetragen hatte.
    „Ein bisschen. Der alte Sutton hat mir einmal etwas darüber erzählt. Warum?“
    „Fossilien sind eine Art Passion von mir. Wir könnten nach ihnen suchen. Reste davon finden sich oft in den Mauersteinen von alten Kirchen.“
    „Alte Kirchen!“ Jacks Interesse schwand sichtlich. „Wann wollen wir losgehen?“
    Richard zog eine zerbeulte Uhr aus der Tasche, ein Überbleibsel aus seiner eigenen Kinderzeit. Er hatte sie gegen seine goldene Taschenuhr ausgetauscht, die zu wertvoll für einen armen Hauslehrer gewesen wäre.
    „Sobald ich ausgepackt habe.“
    Am späten Nachmittag spazierten sie einen Weg entlang, der zum Meer führte.
    „Eigentlich ist es mir nicht erlaubt, den Park zu verlassen“, gestand Jack. „Doch da Sie bei mir sind, nehme ich an, dass es in Ordnung geht.“
    „Aber ja“, beruhigte Richard ihn, der damit beschäftigt war, seine neue Umgebung im Kopf zu kartografieren. Er wollte vermeiden, sich auf einem seiner Streifzüge zu verirren.
    Nachdem sie sich durch dichtes Strauchwerk gekämpft hatten, erreichten sie eine Lichtung und fanden dort Pandora, die angeblich mit dem alten Rice die Buchführung prüfte. Gegen einen Baum

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