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Herz im Spiel

Herz im Spiel

Titel: Herz im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sally Cheney
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Bedürfnis wach, dieses Wesen zu beschützen und zu umsorgen.
    Wortlos streckte Desmond die Hand aus und nahm ihr das halb geleerte Glas ab. Er stellte es neben seines auf den Kaminsims und blickte ihr in die Augen.
    „Und war es das?“, fragte er leise.
    „Was meinen Sie?“, hauchte sie. Marianne huschte das Bild von der armen Eva und der listigen Schlange durch den Kopf. Gewiss war Satan auch so eine attraktive Kreatur gewesen und hatte der Frau seltsame Verheißungen ins Ohr geflüstert.
    „War dieses Jahr das beste Ihres Lebens?“
    „Ich … weiß nicht“, antwortete sie. Eigentlich hätte ihre Antwort ein energisches Nein sein müssen. Aber wenn sie vor ihm stand, nahe genug, um seinen Atem zu hören, war sie nicht mehr sicher. War die Akademie ihr Schutz gewesen, oder hatte sie sich bloß mit der Schule abgefunden, weil sie wusste, sie würde ihn wiedersehen?
    „Glauben Sie, dass das Nächste es sein wird?“, fragte er.
    „Auch das weiß ich nicht“, meinte sie.
    „Das könnte es“, bemerkte er leise.
    Die Augen weit aufgerissen, sah sie wie hypnotisiert zu ihm auf. Als Desmond weitersprach, klang seine Stimme tief und kehlig. Eine dunkle Verheißung schwang darin.
    „Es könnte das beste Jahr werden, das wir beide je erlebt haben“, schmeichelte er. Irgendetwas zog sie unwiderstehlich zu ihm hin. „ Diese Nacht könnte die herrlichste unseres Lebens werden.“
    Er neigte sich sie zu ihr, und ihre Körper kamen zueinander. Ihre Rundungen und Erhebungen schmiegten sich aneinander, passten zusammen, als seien sie füreinander geschaffen.
    Die Fingerspitzen unter ihr Kinn gelegt, führte er ihre Lippen auf die seinen zu. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrem Mund, und im nächsten Moment küsste er sie, sanft und verführerisch zugleich.

    Erregt gab sie sich seinen Liebkosungen hin. Er legte ihr die Hände um den Nacken und rieb seine langen, muskulösen Schenkel an ihren Beinen. In einem seltsamen, aber machtvollen Ritual der Inbesitznahme presste er sich an sie, als würde er sie als sein Eigentum betrachten. Er streichelte ihre Schultern, den Rücken und Hals und bewegte sich dabei immer intimer und drängender.
    Dann gab er ihre Lippen frei, und während sie noch nach Luft rang, ließ er sie über ihr Kinn und hinab in ihre Halsbeuge gleiten. Desmond streifte ihr den Stoff des Kleides, der ihm im Weg war, von den Schultern. Befriedigt hörte er, wie einer der Knöpfe absprang, und fühlte, wie das Gewand sich lockerte.
    Seine Nasenflügel bebten unter ihrem Duft, seine Hände prickelten von der Berührung ihrer weichen Haut. Er begehrte sie verzweifelt. Er wollte sie, er brauchte sie. Heute Nacht würde er sie besitzen und nie wieder gehen lassen.
    Während dieser wenigen Minuten erwiderte sie seine Küsse, wand sich in köstlicher Ergebung, die er so gut kannte.
    Sie wollte die Lust spüren, von der sie wusste, sie würde sie überrollen. Vollständig versinken würde sie darin wie in einem Strudel.
    Sie hatte diese Empfindungen schon einmal gespürt, aber jetzt war sie kein Mädchen von sechzehn mehr. Nun war sie reifer. Sein Begehren ängstigte sie nicht mehr, und sie war nicht mehr verwirrt durch ihre eigene Reaktion darauf. Er würde sie in die Arme nehmen, sie auf sein breites Bett legen und sie langsam entkleiden.
    Erregt, aber auch zögernd würde auch sie sich an seinen Sachen zu schaffen machen. Sie würden einander umarmen, ihre Hände auf Entdeckungsreise gehen, ihre Lippen heiße Spuren hinterlassen. Ja, sie würden von der Süße der Liebe trinken.
    Ihr Herz pochte vor Begehren. Sie wollte ganz nackt in seinen Armen liegen, ihn liebkosen und seine Zärtlichkeiten empfangen.
    Und eine seiner Huren werden?
    Die Frage schoss ihr durch den Kopf, und so unverblümt drückte sich ihre innere Stimme aus, dass sie sie kaum als ihre eigene erkannte.
    Wie lange würde er sie in seinem Zimmer, in seinem Bett behalten, ehe er sie in den kahlen Raum im zweiten Stock verbannte, um sie von dort aus weiterzureichen? Würde sie zu einem anderen Kunden geschickt werden, zurück zu Onkel Horace oder einfach verschwinden wie Sylvia?
    „Nein, Peter! Bitte nicht!“, sagte sie stöhnend. „Das darfst du nicht. Niemals. Ich kann nicht … oh, tu mir das nicht noch einmal an!“
    „Was tue ich dir an?“, fragte er. „Habe ich dir jemals etwas angetan, das dermaßen abstoßend war?“
    „Das hier!“, rief sie. Er dachte, sie spreche von seinem leidenschaftlichen Ausbruch, aber sie meinte das

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