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Herz im Zwiespalt (German Edition)

Herz im Zwiespalt (German Edition)

Titel: Herz im Zwiespalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Alge
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durch die Feuersbrunst. Wenige Sekunden später durchschnitt er Lizzys Fesseln, hob sie auf seine Arme und brachte sie in Sicherheit.
    Ihre Kleider hatten Feuer gefangen. Ohne zu zögern sprang George mit Lizz ins Wasser.
    »Archie. Bitte hilf ihm«, flüsterte Lizz leise, ohne die Augen zu öffnen.
    George tränkte den Mantel erneut mit Wasser und hüllte sich darin ein. Er durfte keine Zeit verlieren. Die Hitze des Feuers brannte in seinem Gesicht, als er zum zweiten Mal die Wand aus Feuer durchbrach, um auch Archie zu retten.
    Der Junge weinte bitterlich in seinen Armen, als er mit ihm ins Wasser sprang.
    »George«, schluchzte Lizz unendlich dankbar und klammerte sich an seine Brust. »Ich dachte, ich sehe dich nie wieder. Ich hatte solche Angst, du würdest uns nicht finden ... und ich könnte dir nicht mehr sagen, wie sehr ich dich liebe.«
    »Schsch, ich bin hier, Kätzchen. Es ist alles gut. Ihr seid in Sicherheit«, keuchte George rau und schloss voller Dankbarkeit die Augen, während er Lizz und Archie fest an sich drückte. Er musste sie fühlen, musste sich versichern, dass sie tatsächlich noch bei ihm waren. Großer Gott, nie zuvor in seinem Leben hatte er solche Angst ausgestanden. Wenige Minuten später, und er hätte sie nicht mehr retten können.
    Er bedeckte Lizzys Lippen mit einem alles verzehrenden Kuss. Ein Kuss, der ihr all seine Dankbarkeit, seine Angst und seine tief empfundene Liebe zeigen sollte.
    Den weinenden Jungen drückte er liebevoll an sich und küsste ihn auf den Scheitel. Doch Archie wand sich weinend aus seinen Armen. »Du hast mich belogen, Papa. Wie konntest du mich so belügen?«, schrie er vorwurfsvoll. »Das Zauberschwert hat mich gar nicht beschützt.« Er war völlig aufgelöst. »Ich habe mich damit gegen den Alten gewehrt, aber es hat nichts genutzt!«
    Lizzys Herz zog sich schmerzlich zusammen, als sie die tiefe Betroffenheit in Georges Gesicht sah. Er litt unermesslich unter diesen verzweifelt hervorgestoßenen Vorwürfen.
    Lizz nahm Archie in den Arm und er klammerte sich sofort an ihren Hals. »Er hat mich belogen, Mama.« Sie schluckte schwer. Es war das erste Mal, dass Archie sie so nannte. Mama.
    »Archie, hör mir zu.« Sie hob sein russverschmiertes Gesichtchen an, damit er ihr in die Augen sehen musste. »Dein Papa hat dich nicht belogen, Archie.«
    »Doch.«
    »Nein. Dein Zauberschwert hat uns den Weg zu dir gezeigt. Zuerst mir und dann deinem Papa.«
    Archie blickte verwundert auf. »Wirklich?«
    »Ja, mein Junge. Wie hätten wir dich sonst so schnell finden können? Die Spitze deines Zauberschwerts hat genau in die Höhle hinein gezeigt.«
    Archie wischte sich die Tränen aus den Augen und blinzelte zu George hoch. »Ist das wahr?«
    George nickte, tief gerührt, dass sich Lizz in einem solchen Augenblick so liebevoll um das Vertrauen des Jungen kümmerte.
    »Es stimmt, Archie.«
    Da war die Welt für den kleinen Jungen wieder in Ordnung und er streckte die dünnen Arme nach George aus. »Tut mir Leid, dass ich dich geschimpft habe, Papa.«
    »Dann kommt! Wir müssen hier so schnell wie möglich verschwinden«, erklärte George und sah sich nach dem Verbindungsgang um. Er stand vollkommen unter Wasser. »Verdammt, das Wasser schneidet uns den Rückweg ab. Wir können nicht hinaus tauchen. Ihr seid zu schwach, um so lange den Atem anzuhalten.« In der Höhle konnten sie jedoch auch nicht bleiben. Der Rauch war bereits so dicht, dass sie innerhalb kürzester Zeit ersticken würden.
    »McDerrel muss einen anderen Weg aus der Höhle gefunden haben. Er hat diesen Gang hier genommen«, erklärte Lizz, die seine Gedanken nur zu deutlich lesen konnte.
    Es blieb ihnen keine andere Wahl. George nickte entschlossen.
    »Dann versuchen wir denselben Weg. Steigt da hoch«, befahl er den beiden sanft und half ihnen, den hinteren Teil der Anhöhe zu erklimmen. Die Hitze des Feuers war inzwischen beinahe unerträglich geworden und der dicke Qualm reizte die Atemwege. Es wurde wirklich höchste Zeit für sie.
    Mit gezogenem Schwert und einem brennenden Holzscheit in der anderen Hand ging George ihnen voran.
    »Das Glück scheint auf unserer Seite zu sein«, erklärte er wenig später erleichtert, als er Markierungen an den Wänden fand. McDerrel musste den Weg gekennzeichnet haben. »Bleibt dicht hinter mir.«
    Stück um Stück stiegen sie in den feuchten Gängen höher und mit jedem Schritt wurde der Rauch dünner. Nach wenigen Minuten spürte Lizz den ersten Windzug. Sie

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