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Herz in Gefahr? (German Edition)

Herz in Gefahr? (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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Crawford. Natürlich habe ich sein Angebot nicht akzeptiert. Zuerst wollte ich mit dir darüber sprechen. Wenn dir die Vorstellung verhasst ist, dass er deinen Familiensitz übernimmt, dann bekommt er den Zuschlag auch nicht.“
    Harriet musste sich setzen. „River House zu besitzen wäre ein großer Triumph für ihn. Endlich könnte er sich an uns rächen“, sagte sie leise.
    „Sieht so aus. Obwohl es dir gegenüber sehr unfair ist. Schließlich war ich allein schuld an eurer Trennung.“ Bittend sah er Harriet an. „Ich schwöre, ich hätte ihn niemals verhaften lassen. Das war nur Säbelrasseln, Harriet. Er sollte nur nicht mehr in deiner Nähe sein.“
    „Leider habe ich dich damals ernst genommen, Vater. Deshalb konnte ich dir auch nie vergeben. Aber jetzt ist sowieso schon alles egal. James kann seine Rache haben und damit glücklich werden. Verkauf an ihn, Vater! Die Vorstellung, dass jemand unseren Familiensitz übernimmt, ist unerträglich, da kann es von mir aus auch James Crawford sein. Kannst du Hugh Ames beauftragen, mir in der Stadt eine Wohnung zu suchen? Ich beaufsichtige noch den Dreh der Küchenshow, dann ziehe ich aus.“
    Aubrey zog seine Tochter an sich. „Ach, Kind, wie gern würde ich die Zeit zurückdrehen und vieles anders machen.“ Er fing ihren erstaunten Blick auf. „Eins musst du mir glauben: Ich habe mich damals auf den ersten Blick in deine Mutter verliebt. Das Haus war mir völlig gleichgültig. Deine Mutter hat sehr daran gehangen, ich habe es immer als Last empfunden. Wahrscheinlich wirst du dich nun erst recht von mir abwenden, Harriet, aber ich bin froh, dass ich es endlich los bin.“
    „Fossedyke Court ist auch nicht gerade kleiner.“
    „Stimmt, aber Madeleine und ich werden im Witwenhaus wohnen und uns von dort aus um das Anwesen kümmern, bis einer ihrer Söhne heiratet und im Herrenhaus einzieht.“
    Zwei Wochen lang lebte Harriet in ständiger Angst, James könnte triumphierend bei ihr anrufen.
    Die Küchenshow war abgedreht, Margaret hatte das Haus anschließend wieder in seinen makellosen Zustand gebracht, Aubrey verlor kein Wort über den Verkauf, und Harriet stellte fest, dass sie nicht schwanger war. Letzteres deprimierte sie so sehr, dass sie an diesem Sonnabend lustlos bis zum Nachmittag im Bett blieb. Schließlich raffte sie sich doch auf, duschte, kleidete sich an und ließ ihr Haar an der Luft trocknen. Auf dem Weg in die Küche hörte sie, wie ein Wagen vorfuhr. Mucksmäuschenstill blieb sie auf der Treppe stehen und reagierte nicht auf das energische Klopfen an der Tür, in der Hoffnung, der Besucher würde schon wieder verschwinden.
    „Harriet!“, rief eine vertraute Stimme. „Mach auf! Ich weiß, dass du da bist.“
    Resigniert schob sie sich die feuchten Locken aus dem Gesicht und schloss die Tür auf. James, elegant wie immer, auch in Freizeitkleidung, musterte Harriet besorgt.
    „Was ist los?“
    „Was soll denn los sein?“, fragte sie sarkastisch zurück. „Komm rein! Das Haus gehört dir ja sowieso bald.“ Sie drehte sich um und wollte sich auf die Fensterbank setzen.
    Doch James hob sie hoch und setzte sich mit ihr auf dem Schoß aufs Sofa. „Hör auf zu zappeln, Harriet! Hör mir einfach zu!“
    „Ich denke ja gar nicht daran!“, widersprach sie mit tränenerstickter Stimme. „Lass mich runter!“
    „Du bleibst, wo du bist, bis ich fertig bin!“
    „Wozu?“ Sie schniefte trotzig. „Du hast doch jetzt alles, was du wolltest. Und jetzt setzt du mich auch noch vor die Tür.“ Sie brach in Tränen aus und schluchzte wie ein Kind an seiner Brust.
    Geduldig wartete er, bis die Tränen schließlich versiegt waren, und strich Harriet tröstend übers Haar. „Du hast den Schnee vergessen“, sagte er leise.
    Verweint sah sie auf. „Welchen Schnee?“
    „Die tragische Heldin wird immer bei dichtem Schneesturm vor die Tür gesetzt“, erklärte er.
    Harriet biss sich auf die Lippe, um nicht loszukichern. „Sehr witzig, James Crawford. Leider kann ich gar nicht darüber lachen.“
    „Schade, ich liebe deinen Sinn für Humor.“
    „Der hat mich gerade verlassen.“ Sie atmete tief durch. „Wie hast du eigentlich von dem Hausverkauf erfahren?“
    „Mein Schwager spielt regelmäßig Tennis mit Hugh Ames und schlägt ihn normalerweise. Als Ames neulich Marcus völlig überraschend besiegt hat, musste das natürlich gebührend gefeiert werden. Der Alkohol hat ihm wohl die Zunge gelöst, jedenfalls vertraute Ames meinem Schwager an, dass

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