Herz in Gefahr? (German Edition)
entsetzt.
„Gönn ihm doch das Vergnügen“, sagte Gervase ruhig. „Euer Vater ist noch relativ jung, und Mrs Fox sehr attraktiv.“
„Aber sie wird doch wohl nicht hier einziehen, oder?“ Schockiert wandte Sophie sich an Harriet. „Komm schon, Harriet, du weißt mehr, als du zugibst.“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Fossedyke Court aufgibt“, meinte Julia. „Hat da nicht ein alter Mann allein gewohnt, Harriet?“
„Er ist gestorben und hat Madeleine das Anwesen vererbt. Sie müssen wohl miteinander verwandt gewesen sein.“ Harriet gähnte. „Möchte jemand eine Tasse Tee?“
„Danke, aber wir müssen jetzt los.“ Höflich lehnte Gervase das Angebot ab. „Wir wollen Pilar nicht überstrapazieren. Zumal wir jetzt wissen, wie schwer es ohne sie ist. Kommst du, Sophie?“
„Ja, sofort, Liebling. Und du hältst mich bitte auf dem Laufenden, was Vater und Mrs Fox betrifft, Harriet.“
Julia lachte. „Sie soll Vater wohl fragen, welche Absichten er hat.“
„Klar!“ Lachend verabschiedete Sophie sich von ihren Schwestern und folgte Gervase hinaus.
Julia und Harriet machten es sich gemütlich und unterhielten sich angeregt.
„Sag mal, Cinderella, war das Kleid eigentlich ein Erfolg auf der Party?“, wollte Julia wissen.
„Allerdings.“ Harriet lachte. „Es war ein voller Erfolg. Nochmals vielen Dank, Julia. Ich hätte nicht gewagt, mir selbst so etwas Extravagantes zu kaufen.“
„Ich weiß. So, nun erzähl doch mal! Wer hat denn eigentlich River House gemietet?“
„James Crawford. Ihm gehört der Live Wires-Konzern. Und er ist der Mann, in den ich mich als Teenager unsterblich verliebt habe, den unser Vater aber nicht als standesgemäß erachtete.“ Sie lachte über Julias verblüffte Miene. „Inzwischen bedauert Vater wohl, dass er mich damals gezwungen hat, mich von James zu trennen, da er doch jetzt so erfolgreich und vermögend ist. Oh, Vater ist wieder da. Ich muss jetzt auch ins Bett. Wann fangt ihr morgen mit den Aufnahmen an, Julia?“
„Um acht Uhr. Gegen sechs müssten wir eigentlich fertig sein. Übrigens habe ich Margaret gebeten, für die Verpflegung zu sorgen.“
„Prima Idee. Sie macht das gern, und es ist gut, dass sie sich dadurch etwas dazuverdienen kann.“
„Da bin ich wieder“, sagte Aubrey, als er sich zu ihnen gesellte.
„Das ging aber schnell.“ Lächelnd sah Julia ihn an.
„Ich dachte, ich leiste dir noch ein wenig Gesellschaft, denn Harriet muss früh ins Bett, damit sie morgen wieder fit fürs Büro ist. Ich finde ja, dass sie zu hart arbeitet.“
Wenigstens lenkt die Arbeit mich von meinen Problemen ab, dachte Harriet, als sie sich hinlegte. Als hätte er geahnt, dass ihre Gedanken gerade um ihn kreisten, meldete James sich auf ihrem Handy.
„Wie geht es dir?“
„Besser, danke.“
„Deine Migräne meinte ich nicht.“
„Auch sonst ist alles bestens“, versicherte sie ihm.
„Dann werde ich nicht Vater?“
„Jedenfalls nicht Vater meines Kindes.“
Schweigen. „Sagst du auch die Wahrheit, Harriet?“, fragte er schließlich.
„Ja.“ Hoffentlich!
„Wenn ich jetzt bei dir wäre, würde ich sofort merken, ob du mich belügst. Du konntest mir noch nie etwas vormachen, Harriet.“
„Wieso sollte ich dich belügen?“
„Das liegt doch auf der Hand! Weil dein Vater dich zwingen würde, mich zu heiraten, wenn du schwanger von mir wärst. Immerhin bin ich ja jetzt eine standesgemäße Partie.“
Wütend klappte Harriet das Handy zu und widerstand nur mit Mühe dem Impuls, es an die Wand zu feuern.
11. KAPITEL
Die Fotoaufnahmen für Julias Modezeitschrift verliefen reibungslos, Margaret hatte das Haus wieder perfekt hergerichtet, Julia war zurück nach London entschwunden, und Harriet hatte nach einer Woche im Leihwagen endlich ihr eigenes Auto wieder.
Als die Filmaufnahmen für eine neue Fernsehserie begannen, fragte Harriet ihre Schwester Sophie, ob sie gern dabei wäre.
Erwartungsgemäß war sie begeistert, besprach sich kurz mit Pilar, die sofort bereit war, sich den ganzen Tag um Annabel zu kümmern.
Rechtzeitig vor dem Eintreffen der Filmcrew setzte Aubrey sich Richtung Fossedyke Court ab, sodass Harriet erneut gezwungen war, sich einige Tage Urlaub zu nehmen, um über das Familienanwesen zu wachen. Aus sicherer Distanz beobachtete sie bekannte Schauspieler bei der Arbeit und wunderte sich, wie viele Techniker für die Aufnahmen benötigt wurden.
Die makellos zurechtgemachte Sophie traf ein und konnte
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