Herz nach Maß (German Edition)
bekommen.
»Schhh…«, flüsterte er, »schhh.« Er schob sich an Jack hoch, der noch immer einen Arm über sein Gesicht gelegt hatte. Seine Lippen waren geöffnet und er atmete schwer. »Jack. Alles okay? Du machst mir irgendwie Angst. Kannst du ein bisschen langsamer atmen?«
Jack nahm den Arm herunter und sah Will ins Gesicht. Seine Wagen waren gerötet, seine Haut schimmerte vor Schweiß und seine Augen blickten fiebrig.
»Mir geht's gut«, sagte er mit einem heiseren Flüstern. »Besser als gut.« Er richtete sich auf, sodass er sich gegen die Kissen und das Kopfteil lehnen konnte. Langsam legte er den Kopf von einer Seite zur anderen und stieß ein langes, tiefes Pfeifen aus. »Das war unglaublich. Das war das erste Mal für mich. Jetzt weiß ich, was daran so großartig ist.«
»Du meinst, das erste Mal, dass ein anderer Mann es dir gemacht hat? Ich dachte, du hast gesagt, dass du und dieser Kerl, Luke –«
»Nicht das. Das hat er nicht gemacht. Ich meine, was du gemacht hast… mit deinem Mund. Niemand hat das je bei mir gemacht.« Jack errötete und senkte den Blick, ehe er seine Hände schützend über sein erschlafftes Glied legte.
»Aber sicher hat Emma –«
»Nein.« Nachdrücklich schüttelte Jack den Kopf. »Sie nicht. Nie.«
Das verschlug Will die Sprache. Er versuchte, sich vorzustellen, wie es war, erst vierundvierzig Jahre alt werden zu müssen, bevor man seine erste Erfahrung mit Oralsex machte. Er konnte es nicht. »Wow. Das ist kein Witz.«
»Es war… unfassbar.«
»Ich hab noch einige davon zu verteilen.« Er lachte. »Und eine Menge anderer Sachen.«
Jacks Aufmerksamkeit richtete sich auf Wills immer noch steifen Penis, der zur Hälfte über den dünnen Rand schwarzer Seide emporragte. »Kann ich… ihn anfassen?«
Will war nicht ganz sicher, dass er ihn richtig verstanden hatte. »Ob du ihn anfassen kannst?«
Jack nickte. Will kam nicht umhin, den Gegensatz von Jacks bezauberndem Zögern und den Männern, mit denen er normalerweise schlief und die sich einfach nahmen, was sie wollten, ohne Fragen zu stellen, zu bemerken.
Will zog seine Unterhose aus und warf sie zur Seite. Er lehnte sich in die Kissen zurück, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und schloss die Augen, um es Jack leichter zu machen. Er spürte die federleichte Berührung von Jacks schwieligen Fingern auf seinem Bauch, dann eine zaghafte Hand, die sich um seinen Schwanz legte.
Jacks Finger waren kühl auf der Hitze von Wills Verlangen. Ermunternd drängte er sich der Berührung entgegen, aber Jack verharrte unbeweglich. Will öffnete die Augen und hob den Kopf ein wenig, um nachzusehen, was das Problem war. Wie hypnotisiert starrte Jack Wills Körper an, die Lippen geöffnet, seine Zungenspitze berührte seine Unterlippe.
»Bist du okay?«, fragte Will.
Jack schien aus einer Trance zu erwachen. »Was? Ja.« Er ließ Wills Schwanz los und wich zurück. »Es… es tut mir leid. Im Moment geht mir so viel im Kopf herum. Ich glaube, ich brauche etwas Zeit. Ich weiß nicht. Um das zu verarbeiten.«
Ah , dachte Will und versuchte, die Bitterkeit aus seinen Gedanken herauszuhalten. Typisch Mann. Jetzt, nachdem er gekommen ist, nachdem er seinen Orgasmus hatte, kann er plötzlich wieder klar denken.
Überdachte Jack jetzt alles noch mal? Bedauerte er die Hast, mit der er Will ins Bett gefolgt war? Wie praktisch, dass das alles passierte, nachdem Will ihm einen runtergeholt hatte.
Jack setzte zum Sprechen an und Will kämpfte darum, zuzuhören, ohne voreilige Schlüsse zu ziehen. »Bitte denk nicht, dass ich dich nicht attraktiv finde. Das tue ich. Ich bin nur… ich weiß nicht… ich muss das erst mal verarbeiten. In meinem Kopf dreht sich gerade alles. Für dich ist das hier wahrscheinlich nur ein Experiment. Mal schauen, wie weit du bei dem alten Kerl kommst –«
»Nein«, unterbrach Will ihn plötzlich verärgert. »Ich kann nicht glauben, dass du das gerade gesagt hast. Glaubst du, ich hab mir alles ausgedacht, was ich gesagt habe? Glaubst du wirklich, ich hätte all diese Dinge über Liebe gesagt, nur um einen schnellen Fick mit einer Jungfrau zu bekommen?«
»Nein, nein, ich schätze nicht. Bitte, es tut mir leid. Aus mir spricht nur die Unsicherheit. Du siehst so gut aus und bist so selbstbewusst. Ich kann mir nur einfach immer noch nicht vorstellen, was du in mir siehst.«
Besänftigt entgegnete Will: »Hey, sorry, dass ich dich so angegangen bin. Immerhin kennst du mich nicht gut. Du weißt
Weitere Kostenlose Bücher