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Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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gebranntes Kind und hatte Männer als Liebhaber abgehakt. Ich war dabei, mir mein Leben als Geschäftsfrau aufzubauen, um mich und die Jungen versorgen zu können.
    Aber was mich zu diesen Romanen hinzog, waren die Heldinnen. Egal, was ihnen passierte, sie kämpften immer weiter. Sie hatten Probleme und Fehler, und es gab Tage, an denen ihre Haare nicht saßen, aber sie gaben nie auf. Sie gingen los und taten genau das, wovor sie am meisten Angst hatten.
    So wollte ich sein.
    Ich schrieb gerade über die Gründe, warum diesem speziellen Roman die erotische Spannung fehlte, als ich etwas hörte und erstarrte. Waren das Schritte? Einer der Jungen, der ins Badezimmer ging? Ich legte meinen Kopf schräg und lauschte.
    Ich drehte der Schlafzimmertür den Rücken zu. Die feinen Haare in meinem Nacken stellten sich auf. Ich hörte, wie meine Tür quietschend geöffnet wurde. Grandpa?
    Panik schoss durch mich hindurch. Ich konnte außer dem Pochen meines Herzens gar nichts hören. Ich versuchte,
mir einzureden, dass ich mich einfach umdrehen und nachsehen sollte, als etwas Pelziges meinen Arm berührte. Mein »Aaahhh!« war bloß ein Krächzen.
    Ich schwang in meinem Stuhl herum und sah niemanden, bis ich nach unten schaute und Ali gerade noch erwischte, wie sie aus meinem Zimmer rannte, mit meiner Bierflasche zwischen den Zähnen.
    Hysterisches Lachen überkam mich. Ich beugte mich vor und versuchte verzweifelt, zu atmen und mich nicht zu übergeben.
    Da hatte Gabe mir ja einen tollen Wachhund besorgt. Sie hatte mein Bier gestohlen.

3
    Blaines unlackierter Hyundai war weniger auffällig als mein T-Bird, und ich machte meinen Assistenten zu einem glücklichen Mann, da er einen Haufen Aufträge in meinem Bird erledigen sollte. Kein Problem, uns rannten die Kunden nicht gerade die Tür ein.
    Ich fand, dass wir Anzeigen schalten mussten. Ich hatte sogar schon eine Idee für einen Slogan: Verlier Dein Herz bei Heart Mates.
    Ich fuhr von Lakeshore nach links in die Clement Street. Der Circle-K-Laden und die Videothek auf der rechten Seite waren sicher nicht richtig, die bewachten Apartments auf der linken Seite hingegen vielleicht schon. Zum Glück waren diese Apartments nicht die richtige Adresse. Ich trug eine dünne, schwarze Strumpfhose unter meinem schwarzen Lederrock, um die verblassenden Spuren des Stifts auf meinen Oberschenkeln zu verdecken. Mein ärmelloser, weißer Pulli lenkte die Leute zwar hoffentlich von meinen Beinen ab, aber ich war ziemlich sicher, dass es unangenehm auffallen würde, wenn ich über einen ein Meter achtzig hohen Drahtzaun klettern würde.
    Ich bog langsam nach links in die nächste Straße ein. Hier lagen die Apartments, oder waren es Stadthäuser? Es waren mehrere beigefarbene Gebäude mit grünen Ecken, vier oder fünf Häuser, die meisten mit zweistöckigen Wohnungen. In der Mitte befand sich ein Parkplatz.
Zu beiden Seiten waren Grasstreifen, die zu einer sechzig Zentimeter hohen Mauer führten, die Kinder von der Straße fern halten sollte.
    Morgens um neun war es ziemlich ruhig. Eine einsame Frau in lila Stretchshorts und einem Cowboy-T-Shirt kehrte ihre Vordertreppe. Der Hyundai stand auf dem Parkplatz und schüttelte sich zufrieden im Leerlauf.
    Das hier war fast zu einfach. Das Apartment, das ich suchte, war eine einstöckige Eckwohnung auf der rechten Seite. Aber … was nun? An die Tür klopfen, und falls es der Typ war, der mich mit einem Elektroschocker und einem wasserfesten Stift angegriffen hatte, ihn bitten, das nicht wieder zu tun?
    Okay, ich hätte mir diese Sache hier besser überlegen sollen. Überwachung. Das würde Gabe tun. Aber ich würde auffallen, wenn ich auf diesem kleinen Parkplatz sitzen und die Eckwohnung anstarren würde. Vielleicht könnte ich einfach hundertmal oder so vorbeifahren und darauf warten, dass er herauskommt?
    Vielleicht ist es gar nicht der Mann, der mich angegriffen hat.
    Oder vielleicht doch.
    Ich trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad und dachte nach. Klingeln und davonlaufen? Nein.
    Meine Gedanken waren gerade wieder bei der Anzeige für Heart Mates gelandet, als ich etwas sah.
    Hatte sich nicht eben die Tür zu der Wohnung bewegt? Ich lehnte mich vor und starrte durch die Windschutzscheibe. Aus dem Apartment fiel ein senkrechter Lichtstrahl. Die Tür stand ein wenig offen.
    Ein Zeichen. Bevor ich darüber nachdenken konnte, stieg ich aus und ließ die Autotür leise zufallen. Vielleicht
könnte ich einen Blick nach innen erhaschen. Ich

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