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Herzattacken

Titel: Herzattacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca Christine Heinzius
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ging auf Zehenspitzen, damit mich meine schwarzen, hochhackigen Schuhe nicht ankündigten. Die Tür lag weiter hinten in einem winzigen Hof.
    Ich konnte mein Herz pochen hören. Ba-bum, ba-bum. Ich ignorierte es. Außerdem, was konnte schon passieren? An der Tür hielt ich den Atem an und versuchte zu lauschen. Ich lehnte mich ein bisschen vor und fiel fast hin, als die Tür sich plötzlich nach innen öffnete.
    »Oh!«
    Ich starrte Detective Rossi an. Hinter ihm, auf dem Boden, lag ein Mann.
    Derselbe Mann, der mich angegriffen hatte. Ich konnte einen Teil seines Haares und Gesichtes sehen und die schwarze Armschlinge. Der Rest von ihm war hinter der Ecke verborgen.
    Ich atmete nicht. O mein Gott! »Ist er …?« Ich lehnte mich gegen die beige Wand neben der Türklingel. Ich fühlte mich, als ob Wasser an meinen Ohren vorbeirauschte und mich mitreißen wollte. Das Gebäude war das Einzige, was mich aufrecht hielt.
    »Samantha Shaw.« Detective Rossi trat aus der Wohnung. »Warum treffe ich Sie an einem Tatort?«
    »Ist er tot?« Ich begriff nur langsam. »Sind Sie sicher?« Ich sah in Rossis hellblaue Augen.
    Seine Kinnmuskeln spannten sich. »Ich bin sicher.«
    Ich sah mich um. Keine Polizeiwagen oder so. »Was machen Sie hier?«
    »Sagen Sie mir, was Sie hier machen«, entgegnete Rossi.
    »Ich wollte sehen, ob, das heißt, ich dachte, dass, falls der Mann, der hier wohnt, derselbe Mann wäre, der
mich angegriffen hat, dann sollte die Polizei …« Tot? Ermordet?
    »Woher haben Sie die Adresse?«
    »Aus dem Kaufvertrag von Heart Mates.«
    Rossi schüttelte den Kopf. »Sie sind leichtsinnig ein Risiko eingegangen. Was wollten Sie denn machen? Oder sollten Sie sich hier mit ihm treffen?«
    Ich starrte ihn an, mein Mund öffnete sich, aber nichts kam heraus. Zum Glück, denn mein Magen drehte sich, und ich glaube nicht, dass Rossi mein Frühstücksjoghurt auf seinen Schuhen gefallen hätte.
    »Ich muss das melden.« Er ging zu dem Wagen, der neben dem Hyundai geparkt war. Es war ein eckiger Amerikaner mit großen Antennen. Ich ließ meinen Kopf in die Hände sinken. Ich war eine tolle Detektivin! Ich hatte direkt neben einem zivilen Polizeiwagen geparkt, ohne es zu merken. TJ und Joel wären enttäuscht von mir.
    Ich sah zur halb geschlossenen Wohnungstür. Das war der Mann, der mich angegriffen hatte, nicht wahr? Wenn er tot war … Mein Magen zog sich zusammen. Tot. Ermordet. Aber wenn er tot war, dann war dieses ganze Chaos doch vorbei.
    Die Tür schien mich zu rufen, während Rossis Stimme und der Funk krächzend vom Parkplatz herüberklang.
    Ich musste es wissen. Ich atmete tief ein, um mir Mut zu machen, und drückte die Tür auf. Da war ein kleiner Flur. Der Mann lag direkt dahinter, auf dem Bauch, sein Gesicht war dem Wohnzimmer zugewandt. Der Arm in der Schlinge war in meine Richtung ausgestreckt. Ich ging zum Flur und schlich näher an die Leiche.
    Im Rücken seines Hawaiihemdes war ein kleines Loch. Dasselbe Hemd. Aber die dunklen Flecken waren
neu. Blut . Ich kniff die Augen zusammen und zwang mich, mich zu beruhigen. Nur ein Blick in sein Gesicht, nur um sicher zu sein.
    Ich öffnete meine Augen und beugte mich gerade weit genug über ihn, um einen Teil seines Gesichts sehen zu können.
    Derselbe Mann. Ich drehte mich schnell um, um aus der Wohnung zu laufen.
    »Uff.« Ich knallte gegen Rossi. Wir schwankten beide, um das Gleichgewicht wiederzuerlangen, bis Rossi mich schließlich festhielt. Er legte seine Hände auf meine Schultern und riss mich zurück. »Was zum Teufel tun Sie da? Das ist ein Tatort!« Seine blauen Augen sahen mir hart ins Gesicht.
    »Ich musste wissen, ob er es war.«
    »Tatort.« Er wiederholte das Wort, und seine Finger gruben sich in meine Schultern. »Haben Sie etwas berührt? Ich schwöre bei Gott, wenn Sie meinen Tatort ruiniert haben, lasse ich Sie verhaften.«
    War er verrückt? »Er ist tot.« Ich hatte das Gefühl, ihn darauf hinweisen zu müssen. »Er kann schlecht zweimal ermordet werden.«
    Rossi ließ eine meiner Schultern los, um sich die Augen zu reiben. »Ein Opfer kann nur einmal ermordet werden, aber ein Tatort kann tausendmal ermordet werden.«
    »Aha.« Ich fragte mich, ob Detective Rossi vielleicht an einem Tatort zu viel gewesen war. Ich hatte bereits Probleme, mit einer Leiche klarzukommen. Vielleicht hat er gerade seine Quote überschritten, so dass sein Verstand sich zu einer Brezel verbog. »Ich wollte nur wissen, ob es derselbe Mann war, der mich

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