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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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oder mich „aus Versehen“ auf dem Flur anrempelten.
    „Wir haben uns gegenseitig Gänseblümchen ins Haar geflochten“, flüsterte Hope und lächelte fast.
    Sie erinnerte sich noch. Ich nickte und wagte selbst ein schüchternes Lächeln. Ich stieß mich von den Schließfächern ab.
    Für einen kurzen Moment blickte mich Vanessa sanfter an. Sie glich dem Mädchen, das ich früher gekannt hatte, als würde sie sich auch an unsere Freundschaft erinnern. Aber dann verfinsterte sich ihre Miene durch eine Wolke von Hass. „Dieser Tag war ein riesigerFehler. Dein Fehler, weil du gedacht hast, ein Freak wie du könnte mit jemandem aus dem Clann befreundet sein. Und du könntest jemanden wie Tristan, wenn auch nur als Spiel, heiraten.“
    „Genau. Mit solchen Freaks wie dir gibt sich der Clann gar nicht ab“, fügte Hope hinzu.
    So viel zu den Erinnerungen an die guten alten Zeiten.
    Ich seufzte. Die Niederlage ermüdete mich noch mehr. „Ich verstehe euch nicht. Auch Tristan nicht. Ihr wart meine besten Freundinnen. Was habe ich denn getan, dass ihr …“
    Vanessa stand so plötzlich so dicht vor mir, dass ich gar nicht reagieren konnte. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast. „Du wurdest geboren , Freak. Das reicht, damit dich jeder aus dem Clann sein Leben lang hasst. Und jetzt. Hau. Ab!“ Mit beiden Händen stieß sie mich gegen die Schließfächer und rauschte davon. Hope folgte ihr auf dem Fuß.
    Es hätte mich nicht überraschen dürfen. Ich hätte wissen müssen, dass die Vergangenheit vorüber war und man nicht zurückkonnte. Trotzdem brauchte ich einen Moment, bevor ich die Füße wieder bewegen konnte. Meine Kehle und meine Augen brannten. Ich versuchte, nicht auf die Blicke der anderen zu achten, und lief mit hoch erhobenem Kopf zu meinem Spind am Ende des Flurs, als wäre dieser Zusammenstoß halb so wild gewesen.
    Drei Stunden später ließ ich mich in der Cafeteria am Tisch meiner Freundinnen auf meinen Stuhl plumpsen.
    Carrie Calvin zog die Augenbrauen hoch, die unter ihrem langen, blonden Pony verschwanden. „Ein bisschen früh, um so müde zu sein, oder?“ Sie warf ihr schulterlanges Haar zurück.
    Grummelnd konzentrierte ich mich darauf, meinen Thermobecher mit dem Tee aufzuschrauben. Ich brauchte die nächste Dosis hausgemachter Medizin. Hoffentlich würde sie dieses Mal schneller wirken. Vielleicht sollte ich mir einen Tropf legen und sie direkt ins Blut kippen.
    Wie versprochen hatte Nannas besonderer Tee in der ersten Stunde – Englisch – geholfen. Aber im Sport- und Kunstgebäude zwei Etagen hochzulaufen und danach anderthalb Stunden zu tanzen,hatte alle Genesung zunichtegemacht. Jetzt ging es mir noch mieser als vorher.
    „Ach, sie ist nur von dem vielen Tanzen kaputt“, sagte Anne Albright. „Du weißt schon, von diesen ganzen Pirouetten in diesen süßen Tutus in Miss Catherines Tanzstudio. Und dem Rumhüpfen mit diesen traurigen Fällen, die so gern bei den Charmers mittanzen würden.“ Grinsend zog sie ihren dicken kastanienbraunen Pferdeschwanz straffer; eine kleine Stichelei vor dem Mittagessen konnte sie sich wohl nicht verkneifen.
    Ich bewarf sie mit Pommes. Sie hatte Glück, dass sie meine beste Freundin war, sonst hätte ich darüber nachgedacht, ihr stattdessen ihre Limo über den Kopf zu schütten. Sie wusste, dass Carrie und Michelle noch sauer waren, weil ich dieses Jahr tanzte, statt wieder mit ihnen Volleyball zu belegen. Schlecht Volleyball zu spielen fanden sie immer noch besser, als zu tanzen.
    Michelle Wilson sah mich mit ihren großen haselnussbraunen Augen an. „Willst du es auch bei den Charmers versuchen, Sav?“
    Es dauerte einen Moment, bis ich verstand, was sie meinte. Die meisten Schülerinnen belegten den Tanzkurs nur, weil das eine Voraussetzung war, um sich im Mai für die Tanzgruppe der JHS Cherokee Charmers zu bewerben.
    „Natürlich nicht“, mischte sich Anne ein, bevor ich antworten konnte. „Ihre Mom meinte, sie kann mit dem Tanzen ihre Sportstunden abdecken, ohne so eine Blamage wie letztes Jahr zu riskieren.“
    „Na, vielen Dank auch“, sagte ich. Dabei konnte ich gar nicht böse sein. Anne sagte nur wie üblich die Wahrheit. Ich hatte mich tatsächlich für den Tanzkurs angemeldet, weil ich damit meine Pflichtstunden im Sport abdecken konnte und es weder Zuschauer noch Wettkämpfe gab, bei denen ich mein Team runterreißen konnte. Eine Bewerbung bei den Charmers war wirklich das Letzte, worauf ich Lust hatte.
    „Entschuldige“,

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