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Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Titel: Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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doch alles, was ihm gelingen wollte, war ein gezischter Fluch: »Kreizhimmel!« Dann öffnete er die Tür.
    Das Gewimmel traf ihn zwar nicht unvorbereitet, dass es aber derart zugehen würde, hatte er nicht erwartet. Überall standen Leute mit Kameras, Mikrofonen und Fotoapparaten herum, ab und zu zuckte ein Blitzlicht, alle redeten aufgeregt durcheinander. Kluftinger senkte den Kopf, um möglichst ungesehen an den Pressevertretern vorbeizukommen, von denen er nur die wenigsten kannte. Die Logos auf ihren Geräten verrieten, dass sich mittlerweile ganz Deutschland für diesen spektakulären Fall interessierte.
    Der Kommissar hatte es beinahe bis in den kleinen Besprechungsraum geschafft, da hörte er hinter sich eine durchdringende Stimme über den Gang rufen: »Ah, der Herr Hauptkommissar. Du, Klufti, komm, können wir vorher noch schnell was machen?« Er seufzte. Die Stimme gehörte Rainer Leipert, dem Fotografen der Lokalzeitung, der immer dann zur Hochform auflief, wenn besonders viel auswärtige Presse anwesend war. Dann konnte er den Kollegen zeigen, wer hier der Platzhirsch war und wer über die besten Kontakte verfügte. Mit einem gequälten Lächeln drehte sich Kluftinger zu dem Fotografen um, der hektisch winkend auf ihn zukam: »Du, Rainer, es ist jetzt ganz …«
    »Papperlapapp, nur schnell ein paar Fotos vorab. Bevor die …«, bei diesen Worten rümpfte er verächtlich die Nase und deutete auf die anderen Pressevertreter, »… auf euch losgelassen werden.«
    »Na, wirklich, ich …«
    »Jetzt komm, ich hab mir schon was überlegt: Du stellst dich ins Foyer vor die Vitrine mit den historischen Polizeimützen und …«
    » Heu , der Lodenbacher ist ja auch schon da!«, unterbrach ihn Kluftinger und deutete vage in Richtung Eingang. Er wusste, dass Leiperts Aufmerksamkeit sehr selektiv war und immer dem gerade ranghöchsten oder prominentesten Anwesenden galt.
    »Wo?«, bellte der und entschwand in die Richtung, in die Kluftinger gezeigt hatte.
    Der Kommissar stieß erleichtert die Luft aus und verschwand in einem kleinen Besprechungsraum. Die Stimmung hier unterschied sich drastisch von dem aufgekratzten Gewusel auf dem Gang. Eugen Strobl und Roland Hefele saßen gelangweilt am Tisch und spielten wortlos mit den Kaffeebechern in ihren Händen. Sie sahen nur kurz auf, als ihr Chef den Raum betrat, und versanken dann wieder in ihrer Lethargie. Nur Richard Maier lief aufgeregt hin und her, wobei er angestrengt auf die Karteikärtchen in seinen Händen starrte und halblaut vor sich hin sprach. Kluftinger setzte gerade an, die anderen Kollegen zu fragen, was Maier da treibe, da kam von Strobl schon die Antwort: »Der Richie ist heut wichtig. Ist doch seit neuestem stellvertretender Pressebeauftragter. Und der echte ist ausgerechnet jetzt in Urlaub, wo’s mal was zu vermelden gibt. Da muss jetzt eben der Herr Maier die Journalisten foltern …«
    »Moderieren«, blaffte Maier zurück.
    »Hm?«
    »Ich moderiere die Pressekonferenz, koordiniere die Fragen, delegiere die Antworten …«
    »… traktiere die Kollegen so lange, bis ich mich ganz schlimm blamiere«, vollendete Hefele.
    »Wie bitte?«, fragte Maier gereizt.
    »Du weißt schon, was ich meine.«
    »Meinst du, ich mach das gerne? Hier vor die Presse zu gehen?«
    Die anderen drei Kollegen sahen sich vielsagend an.
    Maiers Gesicht verfärbte sich rot. »Ist mir doch egal, was ihr denkt. Ich würde mir an eurer Stelle lieber mal überlegen, warum die
mich
dafür ausgesucht haben und nicht einen von … euch.« Dem letzten Wort verlieh er einen abschätzigen Unterton.
    »Weil wir nicht so mediengeil sind?«, versuchte Hefele eine Antwort.
    »Oder weil wir lieber richtige Polizeiarbeit machen?«, sprang Strobl ihm bei.
    Kluftinger hatte das Gefühl, die Situation entschärfen zu müssen. »Jetzt beruhigt’s euch alle mal. Keiner von uns freut sich über so dämliche Pressekonferenzen.« Maier wollte etwas sagen, doch der Kommissar ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Und trotzdem sind wir hier, weil das heutzutage halt dazugehört. Also reißt’s euch zusammen, dann haben wir’s wenigstens schnell hinter uns.«
    Es klopfte an der Tür, und ein uniformierter Polizist steckte seinen Kopf herein. »Wo bleibt ihr denn, es geht gleich los.«
    »Also dann, Leut, fangen wir an, wird mer fertig, kommt mer hoim!«, sagte Kluftinger und klatschte in die Hände.
    »Und schaltet bitte eure Handys aus«, fügte Maier noch hinzu, woraufhin sein Chef ihn seufzend

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