Herzdame fuer den Highlander
noch mehr zu tun gibt, machen wir das morgen.“
„Wenn wir morgen noch Zeit dazu haben. Schließlich wissen wir nicht, wann MacLean sich die Mühe machen wird, hier zu erscheinen.“ Seufzend streifte sie ihre Handschuhe ab. „Ich sollte mich wirklich nicht beklagen, denn die Trödelei dieses Mannes war ein wahrer Segen für uns -wir hatten Gelegenheit, eine Menge Dinge zu erledigen.“ „So is es“, stimmte der Mann ihr zu. „Das Haus hat noch nie so schlimm ausgesehen. “
„Genau.“ Die Frau hörte sich äußerst zufrieden an. „Wir haben all die schönen Möbel auf den Dachboden geschafft und den alten Krempel nach unten getragen. Sämtliche hübschen Porträts sind gut versteckt und durch die schrecklichen Gemälde ersetzt worden, die wir unter den Treppenschrägen gefunden haben. Wir haben die Treppengeländer gelockert, einige der Bodendielen herausgelöst und das gute Geschirr weggepackt, sodass nur noch etwas altes, angeschlagenes Porzellan da ist.“
Dougal blinzelte entsetzt in das dämmerige Zimmer. Gütiger Gott!
Der große, stämmige Mann gluckste in sich hinein. „Sie haben vor, dem neuen Eigentümer das Essen auf einem Tisch ohne Tischtuch zu servieren, stimmt’s?“
„Ich habe noch viel mehr in der Hinterhand, als selbst du ahnst. Warte nur, bis du siehst, was Red und ich im Haus alles verändert haben! “ Als sie nun lachte, klang die Frauenstimme warm und herzlich, und Dougal konnte sich nicht gegen die Vorstellung wehren, dieses Lachen würde dicht neben seinem Ohr in einem Bett mit Seidenlaken erklingen.
Eine Frau mit einer solchen Stimme sollte eigentlich das Gesicht eines Engels, den Körper einer griechischen Statue und die Fertigkeiten einer Kurtisane besitzen. Dennoch bestand die Möglichkeit, dass sie ein verhärmtes altes Weib war.
Der Riesenkerl von einem Diener begann, sein Handwerkszeug zusammenzusuchen. „Ich hoffe, Sie und Ihr Vater wissen, was Sie tun. Lebemann oder nicht - kein Mann mag es, wenn man ihm seinen Besitz wegnimmt.“
„Das ist ein Irrtum“, erklärte die Frau in heiterem Ton. „Es ist ja nun nicht so, als würden wir Vorhaben, ihm den Kopf einzuschlagen und seine Taschen zu leeren.“
Wie gnädig, dachte Dougal erbittert.
Der Diener grunzte vor sich hin. „Ich hoffe für Sie, dass es funktioniert, Miss.“
„Ja. Und dann kann ich mein wunderschönes Haus in Ordnung bringen, bis es hier wieder blitzt und funkelt wie früher.“ Die wohlklingende Stimme hörte sich traurig an. Dougal sah, wie die Frau sich mit einer Hand am Kaminsims abstützte, bevor sie fortfuhr: „Ich wünschte, wir wären nicht gezwungen gewesen, all diese Dinge zu tun, aber wir hatten keine andere Wahl. Ich hoffe, der neue Eigentümer kommt bald, damit er sieht, was wir gemacht haben. Aber vermutlich hält irgendeine Schlampe in einer Schenke MacLean fest, indem sie ihm von morgens bis abends Schmeicheleien ins Ohr flüstert. “
Die Frau stieß ein sanftes Lachen hervor und fuhr dann mit hoher Stimme fort: „Oh Lord MacLean, Ihre Stimme klingt so männlich. Oh Lord MacLean, noch nie habe ich so reinliche Hände gesehen! Oh Lord MacLean, noch nie hatte ich für irgendeinen Mann solche Gefühle wie für Sie!“ Dougal kniff die Augen zusammen. In seinem Inneren stieg Hitze auf. Der Wind wurde ein wenig stärker, blähte die Vorhänge am Fenster und strich durch die Kleider der Frau vor dem Kamin.
„Miss!“, mahnte der Diener. „Sie sollten nicht von Schlampen sprechen, die in billigen Schenken arbeiten.“ Sie musste husten, weil der Wind den Ruß und die Asche im Zimmer aufwirbelte. „Nein, das sollte ich wohl nicht tun“, stimmte sie zu und wedelte mit der Hand durch die Luft, um die Asche zu vertreiben. „Obwohl ich einiges über ihn gehört habe. Ich glaube, er ist diese Art von Mann, der sich mit jeder Frau vergnügt, die sich nicht rasch genug in Sicherheit bringt.“
„Meinen Sie, das ist schlecht für Ihren Plan?“
Dougal beugte sich gespannt vor und heftete seinen Blick auf den schmalen Rücken der Frau dort drinnen.
Sie schüttelte den Kopf, und die goldfarbene Haarsträhne, die sich in ihrem Nacken kringelte, leuchtete auf. „Nein, das ist nur von Vorteil für uns. Ein Mann, der leicht abzulenken ist, ist auch leicht hereinzulegen.“
Dougal starrte finster vor sich hin und umklammerte den Fensterrahmen mit beiden Händen so fest, dass seine Finger weiß wurden. Der Plan war also, ihn zu täuschen, sodass er das Haus nicht haben wollte! Er
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