Herzdame fuer den Highlander
jetzt, nachdem er Laudanum erhalten hat“, erklärte sie, legte den Kopf in den Nacken und blickte zu ihm auf. „Ich nehme an, Sie haben sein Geschrei gehört, als der Doktor sein Bein gerichtet hat. “
„Ich wusste vorher gar nicht, dass es in der englischen Sprache so viele Flüche gibt. Oder in der französischen, deutschen, italienischen, lateinischen oder ... da war noch eine andere Sprache, die ich nicht erkannt habe.“ „Griechisch.“
Er stockte, und seine Augen wurden dunkel. „Ich könnte mir denken, er ist nicht gerade glücklich darüber, dass seine Tochter nun ohne Anstandsperson allein mit einem Mann zusammen ist. Ein Gentleman würde jetzt das Haus verlassen.“
„Sie können nicht gehen!“
Die Worte hallten lange nach. Sophia musste sich beherrschen, um nicht wegen ihrer eigenen Bemerkung zusammenzuzucken. Sie fuhr in einem ruhigeren Ton fort: „Es tut mir leid. Ich bin in Sorge um meinen Vater. “
MacLean schenkte ihr ein umwerfend erotisches Lächeln. „Sie haben mich missverstanden - ich sagte, ein Gentleman würde das Haus verlassen.“ Seine leise, sanfte Stimme berührte fast automatisch ihre Sinne. „Zum Glück für uns beide bin ich kein Gentleman.“
„Nein?“ Sie schnippte mit den Fingerspitzen gegen den Spitzenbesatz seiner Manschette. „Sie ziehen sich aber wie einer an.“
„Ich kleide mich wie ein Dandy. Oder, wie mein ältester Bruder Alexander oft sagt, wie ein ,verdammter Dandy.“ Sie kräuselte die Lippen. „Hört sich an, als würde Ihr Bruder sich ein wenig unhöflich ausdrücken.“
„Sie haben ja keine Ahnung“, erklärte er lächelnd. „Wie ich bereits sagte, modische Kleidung allein macht keinen Gentleman aus.“
„Gut. Dann sind Sie also kein Gentleman, und ich bin weit davon entfernt, noch ein Kind zu sein“, erwiderte sie mit einer lässigen Handbewegung. „Ich brauche den Schutz meines Vaters nicht.“
„Vielleicht brauche ich ihn aber.“
Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Sie brauchen niemanden, der Sie vor mir beschützt, Lord MacLean. Ich beiße nicht - obwohl ich möglicherweise meine Meinung ändere, wenn ich nicht bald etwas zu essen bekomme. “ Seine Augen funkelten erheitert. „Dann lassen Sie uns essen, um Himmels willen.“ Er ging voraus zur Tür des Speisezimmers, dort trat er zur Seite, um sie als Erste eintreten zu lassen.
Als sie an ihm vorbeirauschte, lief ihr ein heißer Schauer über den Rücken - Folge davon, dass sein Blick wohl an ihrem Hinterteil hängen geblieben war. Sie schaute über ihre Schulter und stellte fest, dass ihr Gefühl sie nicht getäuscht hatte. „Lord MacLean!“
Widerwillig hob er den Kopf. „Ja.“
„Stimmt etwas nicht mit meinem Kleid?“
„Nein. Mit Ihrem Kleid ist absolut alles in Ordnung. Und auch mit dem, was darin steckt. “
Sie hätte über seine ungehörige Bemerkung schockiert sein sollen, war aber im Gegenteil erfreut, dass er ihr Äußeres wahrnahm. „Vielen Dank. Ich muss sagen ... “ Sie ließ ihren Blick langsam an ihm entlangwandern. „Sie füllen Ihre Kleidung ebenfalls ganz ausgezeichnet aus.“
Sie hatte geglaubt, sie würde ihn mit ihren Worten in Verlegenheit bringen, doch MacLeans grüne Augen funkelten heftig, und er machte einen entschlossenen Schritt auf sie zu.
Sophia wirbelte auf dem Absatz herum, eilte zum Tisch und sank auf ihren Stuhl. „Ich höre Mary schon auf dem Flur, das Essen wird also gleich serviert werden. Die Suppe ist sogar schon da.“ Sie deutete auf eine Suppenterrine, über deren Rand Dampf aufstieg.
MacLean nickte und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch.
Unter ihren gesenkten Wimpern hervor beobachtete sie, wie der Stuhl unter seinem Gewicht schwankte. MacLean machte ein finsteres Gesicht und klammerte sich an die Tischkante. Angus hatte von sämtlichen Stuhlbeinen unterschiedlich lange Stücke abgesägt. Nun schwankten manche Stühle heftig, wenn man sich daraufsetzte, während andere sich deutlich nach vorn neigten, sodass man sich mit dem Rücken an die Lehne pressen musste, um nicht auf den Fußboden zu rutschen.
„Stimmt etwas nicht, Lord MacLean?“
„Dieser Stuhl.“ Er beugte sich vor und ruckelte an dem wackeligen Sitzmöbel. Dann erhob er sich mit finsterem Gesicht, schob seinen Stuhl zur Seite und griff nach einem anderen.
„Lord MacLean ...“
„Dougal“, korrigierte er sie mit fester Stimme, während er sich auf dem nächsten Stuhl niederließ. Dieser schlingerte nach hinten, und er sprang
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