Herzdame fuer den Highlander
und ich bin sicher, Sie kennen den Grund.“
Er lächelte erfreut. „Meinetwegen?“
„Nein“, erwiderte sie in sanftem Ton. „Weil mein Vater erst vor einer halben Stunde zurückgekehrt ist. Nun frage ich mich, ob er rechtzeitig zum Essen fertig sein wird.“ „Ich verstehe. Und ich machte mir bereits Hoffnungen, Sie hätten mich vermisst. “
Sie musterte ihn herablassend. „Es ist keine drei Stunden her, seit wir uns zuletzt gesehen haben.“
Dougal erkannte eine Abfuhr, wenn sie ihm zuteil wurde, obwohl es selten geschah, dass er auf Ablehnung stieß. Es war kein angenehmes Gefühl. „Ja, ich wollte mich eigentlich nur ganz kurz hinlegen, aber ... “ Er zuckte mit den Schultern und sah in eine andere Richtung. Es dauerte nicht lange, bis sie reagierte.
„Oh, du lieber Himmel! Die Matratze ist viel zu hart, nicht wahr?“ Als sie fortfuhr, bemühte sie sich offensichtlich, einen mitleidigen Ton in ihre Stimme zu legen. Doch es war leicht zu erkennen, dass ihr Mitgefühl gespielt war.
„Das tut mir schrecklich leid. Red weigert sich, die Matratzen neu stopfen zu lassen, weil ... “
„Sie missverstehen mich“, unterbrach Dougal sie. „Ich hatte nicht vor, zu schlafen, sondern wollte mich nur etwas ausruhen. Aber das Bett war so bequem, dass ich sofort einschlief. “
Sophia öffnete den Mund und schloss ihn sofort wieder. Sie hatte Stunden damit verbracht, seine Matratze mit Stroh, Holzsplittern, Steinen und kleinen Stöcken auszustopfen. Wie war es ihm gelungen, darauf zu schlafen? „Wie ... wie schön für Sie. Mein Bett ist steinhart.“
Er beugte sich vor und kam ihr so nah, dass der Aufschlag seiner Jacke ihre Wange streifte und der Duft von Sandelholz sie umgab, als er ihr ins Ohr flüsterte: „Vielleicht brauchen Sie noch eine zweite Meinung zu Ihrem ... Bett.“ Sein warmer Atem kitzelte sie am Ohr, und sie erschauerte. Es gelang ihr jedoch, genervt mit den Augen zu rollen. „Nein, vielen Dank.“ Sie schaute die Treppe hinauf. „Ich hoffe, Red beeilt sich. Ich bin am Verhungern. “
„Da geht es mir nicht anders.“ Er zog ihre Hand in seine Armbeuge. „Vielleicht sollten wir im Speisezimmer auf Ihren Vater warten?“
„Natürlich.“ Seine selbstverständliche Berührung brachte sie vollkommen aus dem Gleichgewicht. Ihre Haut kribbelte, als würde er sie zärtlich streicheln, dennoch gelang es ihr, harmlos zu lächeln. „Vielleicht sollten wir noch ein Gläschen Sherry trinken und ... “
Im oberen Stockwerk öffnete sich Reds Tür. Er trat hinaus auf den Flur und legte den Kopf schief, als würde er lauschen.
Sophia löste sich von MacLeans Arm und machte einen Schritt nach vorn. „Red! Lord MacLean und ich wollten gerade ins Speisezimmer wechseln. “
Red sah erschrocken in ihre Richtung und eilte die Stufe herunter. „MacLean! Ich habe nicht gehört, dass Sie schon nach unten gegangen sind. Ich hatte vor, Sie persönlich ins Speisezimmer zu geleiten, und ich ... “ Er trat auf die dritte Stufe von unten und blieb mit seinem Stiefel an dem losen Brett hängen.
Sophia stürzte nach vorn, doch es war zu spät. Mit einem lauten Schrei fiel Red in einem wilden Durcheinander aus Armen und Beinen die restlichen Stufen herunter und landete mit einem entsetzlich dumpfen Ton am Fuß der Treppe.
5. Kapitel
Seit Evas Zeiten tragen Frauen die größte Last, wenn es darum geht, sich um die Kranken und Schwachen zu kümmern. Während all dieser Jahre haben Männer getan, was sie nur konnten, um die kränklichsten Wesen auf Erden zu werden. Das Leben ist dem schönen Geschlecht gegenüber einfach ungerecht.
So sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei Enkelinnen.
Mehr als eine Stunde später kam Sophia wieder nach unten. Vor der dritten Stufe blieb sie stehen und betrachtete sie verdrießlich. Dann raffte sie ihre Röcke und trat gegen die gelockerte Holzdiele.
„Dadurch wird es auch nicht besser, das wissen Sie sicher.“ MacLean stand am Fuß der Treppe. Er hatte die Arme vor seiner breiten Brust verschränkt, seine grünen Augen blitzten amüsiert und seine dunkelblonden Haare fielen ihm in die Stirn.
Sie ließ den Rock wieder über ihre Knöchel fallen. „Das ist mir klar, aber es sorgt dafür, dass ich mich wohler fühle. “ Sie stieg die restlichen Stufen hinunter. „Vielen Dank, dass Sie losgeritten sind und den Doktor geholt haben.“
„Das war das Wenigste, das ich tun konnte. Wie geht es Ihrem Vater?“
„Er schläft
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