Herzdame fuer den Highlander
auf, als ob er befürchtete, dass er im nächsten Moment umkippen würde.
Sophia hüstelte, um ihre Belustigung zu verbergen. Sein strafender Blick machte deutlich, dass er ihr Lachen dennoch bemerkt hatte.
„Jetzt reicht’s!“ Dougal stand auf und schaute sich suchend im Zimmer um. „Ah! “ Er ging zu einem kleinen Beistelltisch, auf dem ein Stapel Bücher lag, und wählte einen dünnen Band mit Predigten aus. Dann hob er seinen Stuhl hinten an, platzierte das Buch unter einem der Beine und setzte sich wieder. „So ist es viel besser.“
Sophia wünschte sich, er würde nicht so viel Initiative zeigen. Angus und sie hatten stundenlang gearbeitet, um jeden einzelnen Stuhl zu einem besonders unangenehmen Sitzerlebnis zu machen.
Dougal warf einen Blick in die Suppenterrine. „Das sieht wirklich interessant aus.“
Er stellte seinen Fuß unter dem Tisch direkt neben ihren und drückte seinen Stiefel an ihren Schuh. War das Absicht oder ein Versehen? Sie zog ihren Fuß zurück.
Seiner folgte.
Sie schob ihren Fuß ein wenig nach rechts.
Wieder rutschte seiner hinterher, nur dass er dieses Mal ganz langsam, mit federleichtem Druck, die Kante seines Stiefels an ihrem Schuh entlangstreichen ließ. Zu ihrer Überraschung begann ihre Haut vor Erregung zu glühen.
Er fing ihren Blick ein. „Sophia?“
„Ja?“ Er hatte sie beim Vornamen genannt, und sie richtete sich starr auf. „Ich habe Ihnen nicht die Erlaubnis gegeben, mich so anzusprechen.“
„Da wir uns darüber einig geworden sind, dass ich kein Gentleman bin, dachte ich, wir könnten die albernen Höflichkeitsregeln der Gesellschaft beiseitelassen.“
Alarmiert starrte sie ihn an. „Einige dieser Regeln sind absolut notwendig.“ Wobei es nur darum ging, ihren Seelenfrieden zu erhalten, und um nichts anderes.
„Zu den wichtigen Regeln zählt ganz sicher nicht die, die mir verbietet, Sie beim Vornamen zu nennen. Diese eine Regel können wir ganz sicher außer Acht lassen. Zumindest, bis Ihr Vater wieder auf den Beinen ist und sich zu uns gesellen kann.“
Bedeutete das, dass MacLean vorhatte, länger als eine Nacht zu bleiben? Fast hätte sie einen Freudensprung gemacht. In drei Nächten, überlegte sie, kann ich die Sache über die Bühne bringen, wenn er mir diese Zeit gibt.
Er lächelte sie über den Tisch hinweg an, und es war ein gefährliches, wissendes Lächeln, das auf seinem Gesicht lag. „Hätten Sie gern etwas Suppe, Sophia?“
Sie richtete ihren Blick auf die Suppenterrine, die er dicht vor ihren Teller geschoben hatte. In der Hand hielt er die gefüllte Kelle. „Ja, bitte.“
„Ja, bitte, Dougal“, verbesserte er sie, während er Suppe auf ihren Teller schöpfte. „Wie viel Suppe hätten Sie gern, Sophia?“
Er sprach ihren Namen auf eine Weise aus, die sie an ein knisterndes Feuer denken ließ. Die Flammen konnten zwar faszinierend und anziehend sein, doch das machte sie nicht weniger gefährlich.
Kurz zog sie in Erwägung, wütend zu werden, weil er sie schon wieder beim Vornamen genannt hatte. Doch dann erinnerte sie sich, dass sie sich vorgenommen hatte, mehr Nähe zu schaffen. Sie musste sein Verlangen schüren, sodass er ihr ausgeliefert war, wenn sie versuchte, ihn zum Kartenspiel zu bewegen.
Also schenkte sie ihm ein flüchtiges Lächeln. „Nun gut... Dougal.“ Der Name fühlte sich auf ihren Lippen höchst angenehm an.
„Sophia passt zu Ihnen. Ist das Ihr vollständiger Name?“ „Sophia Beatrice MacFarlane. Beatrice war der Name meiner Mutter.“
„Ein reizender Name. Mein vollständiger Name ist Dougal Charles Alistair Donald MacLean.“ Er lächelte sie entschuldigend an. „Ich trage die Namen meiner beiden Großväter und außerdem den Namen eines meiner Großonkel.“ „Wie bedauernswert.“ Sie warf einen Blick in ihren Suppenteller und war äußerst zufrieden, als sie die unappetitliche Farbe, die geronnenen Fettklumpen, die halbrohen Möhren und die großen Zwiebelstücke sah. Der Geruch war noch abstoßender als der Anblick. „Ich habe das Glück, meine Großväter niemals kennengelernt zu haben. Sie sind vor meiner Geburt gestorben, und soweit ich weiß, war keiner von ihnen besonders sympathisch. “
Dougal griff nach seinem Löffel, tauchte ihn in die Suppe und schob ihn sich in den Mund. Im nächsten Moment verzog er angewidert sein Gesicht.
Sophia erstarrte.
Er zog den Löffel wieder zwischen seinen Lippen hervor. Sophia umklammerte ihren eigenen Löffel fester.
Röte kroch langsam
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