Herzdame fuer den Highlander
Dougal.
Angus warf ihm einen Blick voller Hochachtung zu. „Sie müssen einen eisernen Magen haben. “
„Das glaube ich auch“, stimmte Mary ihm zu und machte ein besorgtes Gesicht. „Entschuldigen Sie bitte, Mylord, geht es Ihnen gut? In der Suppe war ein bisschen Pfeffer. “ Dougal zuckte mit den Schultern. „Ich fühle mich bestens. Und ich muss unbedingt das Rezept haben, um es meinem eigenen Koch zu geben.“
„Gütiger Gott!“ Mary starrte ihn entgeistert an.
Angus tat das Gleiche.
Dougal warf Sophia ein fragendes Lächeln zu. „Ich komme mir vor, als wäre ich plötzlich ein Ausstellungsstück im Britischen Museum.“
Sophia schaute Mary warnend an. „Das wäre dann alles, Mary.“
Laut mit dem schweren Geschirr klappernd, legte Mary die Suppenteller und die Terrine auf einem Tablett ab. Dann betrachtete sie mit zweifelnder Miene die große Silberplatte, die sie mitten auf den Tisch gestellt hatte. „Soll ich das Fleisch servieren, bevor ich gehe?“
„Nein, danke“, sagte Sophia. „Wir bedienen uns selbst.“ „Ich bin ziemlich geschickt mit dem Tranchiermesser“, bemerkte Dougal und musterte die abgedeckte Platte mit offensichtlicher Neugier.
Mary knickste widerwillig. „Sehr wohl, Mylord.“ Sie wandte sich um und folgte Angus zur Tür. „Wir sind draußen in der Halle, wenn Sie uns brauchen.“
„Vielen Dank, Mary.“
Angus konnte scheinbar seinen Blick nicht von MacLeans leerem Suppenteller losreißen, während er mit seiner Frau das Zimmer verließ. „Er hat alles aufgegessen, Mary“, wiederholte er, als könnte er es nicht glauben. „Nichts hat er übrig gelassen.“
Dougal wartete, bis die beiden Dienstboten die Tür hinter sich geschlossen hatten, dann bemerkte er mit nachdenklicher Stimme: „Sie scheinen besorgt wegen meiner Vorliebe für Suppe zu sein.“
„Sie sind ein amüsantes Paar, nicht wahr? Man weiß nie, was sie als Nächstes sagen werden.“
„Allerdings.“ Dougal wandte seine Aufmerksamkeit den Platten auf dem Tisch zu und hob den Deckel von der ersten.
Auf dem ovalen Teller lag das Roastbeef. Auf einer Seite war es verbrannt, auf der anderen blutig. Daneben welkte ein Stängel Petersilie vor sich hin, als hätte Mary versucht, die schlimmsten Stellen am Fleisch zu verbergen, bevor es ihre Küche verließ.
Schweigen breitete sich über dem Tisch aus.
Dougal legte den Deckel zur Seite und lüftete die Hauben der anderen Schüsseln und Platten. In einer großen Schüssel schwamm etwas Grünes in einer öligen Flüssigkeit. Auf einer Platte mit angeschlagenem Rand lag eine dicke Scheibe Schweinefleisch. Klein geschnittene Rüben trieben unappetitlich in einer Schüssel voll Wasser. Und in einem Korb fand sich Brot, das eindeutig nicht durchgebacken war.
Sophia gratulierte sich zu der Idee mit den Rüben. Absolut niemand mochte Rüben.
Dougal griff nach dem Tranchiermesser. „Nun, mein Liebe?“, wandte er sieh mit einem amüsierten Glitzern in den Augen an sie. „Wie mögen Sie Ihr Fleisch? Roh? Oder vollkommen verkohlt?“
Sophia seufzte. „Die Küche ist so schlecht ausgestattet, dass es fast unmöglich ist, eine gute Mahlzeit zu kochen. Ich weiß wirklich nicht, wie es Mary gelingt, überhaupt etwas zustande zu bringen.“ Sie griff nach der Schüssel, die direkt vor ihr stand, und hielt sie Dougal hin. „Mögen Sie Rüben?“
„Natürlich!“ Er nahm ihr die Schüssel aus der Hand. „Ebenso wie Sie.“
„Oh, ich glaube nicht, dass ich ..."
Eine großzügige Portion der matschigen Rüben platschte auf ihren Teller.
Sie wollte protestieren, aber Dougal häufte noch mehr von dem Gemüse auf seinen eigenen Teller.
Dann machte er die Sache noch schlimmer, indem er mit tiefer Stimme erklärte: „Ich liebe Rüben.“
Es war unanständig. Dieser Mann konnte einen so abstoßenden Satz wie „Ich liebe Rüben“ wie ein unsittliches Angebot klingen lassen.
Doch das gelang Dougal MacLean scheinbar mühelos.
„Wie schade, dass die Küche in einem so schlechten Zustand ist. Ich muss sie mir ansehen. Glauben Sie, Sie könnten mich morgen früh durchs Haus führen und mir alles zeigen?“
Sofort fasste sie neuen Mut. „Natürlich. Das machen wir gleich als Erstes nach dem Frühstück.“ Oh - und was für eine Besichtigungstour sie ihm bieten würde! Eine absolut unvergessliche. Sie konnte es kaum erwarten.
Dougal griff erneut nach dem Tranchiermesser und deutete auf den Braten. „Bevorzugen Sie Ihr Fleisch nun also verbrannt oder
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