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Herzdame fuer den Highlander

Titel: Herzdame fuer den Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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sie schwieg einen Augenblick, bevor sie fortfuhr: „Dieses Haus ist nicht einfach nur mein Zuhause, es ist die letzte Erinnerung an Mama, die mir geblieben ist.“
    „Aber sie war niemals hier“, erinnerte er sie und zog die Stirn in Falten. „Hast du denn gar keine eigenen Träume, mein Mädchen?“
    Die Frage ihres Vaters traf Sophia vollkommen überraschend. Sie hatte nie daran gezweifelt, dass das Haus alles war, was sie brauchte. „Ich weiß nicht“, erwiderte sie nach kurzem Nachdenken. „Ich glaube, ich habe mir darüber noch nie Gedanken gemacht.“
    „Wenn wir das Problem mit dem Haus gelöst haben, möchte ich, dass du darüber nachdenkst. Vielleicht wird es langsam Zeit für dich, ein eigenes Leben zu leben und den Traum deiner Mutter loszulassen.“
    Sophia stand von Reds Bettkante auf. „Ich weiß, was ich will, Red. Und ich will dieses Haus.“
    „Natürlich willst du es - es ist unsere liebste Erinnerung an deine Mama. Aber im Leben geht es um mehr als um Erinnerungen, daran sollten wir beide immer wieder denken.“ Red lächelte müde und nahm ihre Hand. „Hör auf, mich anzusehen, als würdest du mich am liebsten aus dem Fenster werfen. Nimm mich noch mal kurz in den Arm, und dann geh hinunter zu deinem Dinnergast. Vergiss aber nicht, dass das Leben mehr für dich bereithält als dieses Haus. Wenn wir es zurückgewinnen, freuen wir uns. Wenn nicht, bedeutet das nicht, dass wir nicht irgendwo anders ganz von vorn anfangen und dort glücklich werden können.“
    Sophia zwang sich, ihre Lippen zu einem Lächeln zu verziehen. „Ich bin sicher, wir werden hier sehr glücklich sein, hier, wo Mama mit uns leben wollte. Und nun entschuldige mich bitte, ich muss mich um unseren Gast kümmern. “ Sie hauchte einen flüchtigen Kuss auf Reds Stirn und verließ das Zimmer. Dabei spürte sie deutlich, wie der Blick seiner scharfen blauen Augen ihr folgte.
    Nachdem Sophia die Tür hinter sich ins Schloss gezogen hatte, lehnte sie sich für einen Augenblick dagegen. Was meinte Red? Sie war entschlossen, heute Abend zu gewinnen. Dann konnten sie in Frieden ihr Leben weiterleben, während Dougal MacLean in das seine zurückkehrte.
    Seltsamerweise hatte sie bei diesem Gedanken ein komisches Gefühl, so als würde sie etwas verlieren. Während des heutigen Ausritts war ihr eine Erkenntnis gekommen: Sie und MacLean hatten mehr gemeinsam, als sie vermutet hatte. Irgendetwas an Dougal MacLean brachte sie dazu, ständig an ihn zu denken.
    Sie runzelte die Stirn. Vielleicht löste er ein solches Wechselbad der Gefühle in ihr aus, weil er ein Mann voller Widersprüche war. Ein Mann, der Seide trug und doch überaus männlich war, der Humor besaß und sensibel sein konnte, warmherzig, aber auch distanziert. Sie spürte, dass er trotz seines sorgfältig hergerichteten Äußeren rücksichtslos tun würde, was immer er vorhatte. Und genau aus diesem Grund musste sie heute gegen ihn gewinnen.
    Energisch straffte Sophia ihre Schultern. Heute Abend würde sie die Bühne für ihren Triumph bereiten. Dazu war es nötig, dass sie die ersten paar Runden verlor, allerdings nicht zu viele und auf keinen Fall so, dass MacLean Verdacht schöpfte. Auf diese Weise würde sie ihn dazu bringen, sich sicher zu fühlen und immer mehr zu riskieren.
    Sie hatte auch bereits entschieden, was sie ihm als ihren Einsatz anbieten wollte.
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich, während eine Mischung aus Angst und Spannung in ihr hochstieg. Sie strich ihre Haare glatt, zog ihr Dekollete noch ein wenig weiter nach unten und glitt mit anmutigen Bewegungen die Treppe hinunter, bereit, sich dem Feind zu stellen.

10. Kapitel
    Es mag der Tag kommen, an dem euer Herz gegen euren Stolz kämpft. Für einige Menschen ist diese Schlacht so blutig und leidenschaftlich, wie der Kampf um wahre Liebe nur sein kann.
    So sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei Enkelinnen.
    Draußen strömte noch immer der Regen vom Himmel, doch in der Bibliothek war es warm und trocken. Dougal blieb vor dem Spiegel über dem Kamin stehen und zog seine Krawatte gerade. Den blauen Fleck und die kleine Platzwunde unter seinem Auge ignorierte er.
    Vor einer halben Stunde hatte er in der Sattelkammer in aller Eile ein kaltes Bad genommen. Es war schwierig, ohne Kammerdiener seinen üblichen Standard als modisch gekleideter und gepflegter Mann aufrechtzuerhalten. Doch selbst vor seinem eigenen kritischen Blick konnte er noch einigermaßen

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