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Herzdame fuer den Highlander

Titel: Herzdame fuer den Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Risse in der Stallwand, und fast sofort folgte ein lauter Donner. Nun seufzte Dougal. Der verdammte Fluch war mal wieder eifrig am Werk. Er verlor nur selten die Beherrschung, aber die Ereignisse der letzten paar Tage hatten ihn an seine Grenze gebracht, und der krönende Abschluss war Angus’ Angriff gewesen. Der Schlag hatte seinen Zorn endgültig geweckt.
    Dougal schaute hinüber zur geschlossenen Stalltür, die immer noch laut klapperte, weil von außen der Wind dagegen drückte. Gleichzeitig prasselte der Regen gegen das Holz. Es war seine Pflicht als MacLean, dem Fluch keine Macht über sich zu geben. Und als Mann war es seine Aufgabe, sich von nichts und niemandem besiegen zu lassen -auch nicht von einem Familienfluch.
    Doch nun bestand nicht nur die Gefahr, dass er die Beherrschung verlor. Er fand seine Gastgeberin viel zu reizvoll, als dass es keine Komplikationen geben könnte. An diesem Nachmittag hatte sie mehrmals ihre gleichmütige Maske fallen gelassen, und er hatte einen Blick auf eine faszinierende Frau erhascht. Sie war nicht nur anmutig und bezaubernd, sondern hatte auch etwas ganz Besonderes an sich. In ihm war der Wunsch erwacht, er hätte sie unter anderen Umständen kennengelemt und könnte sich ihr auf Augenhöhe nähern, ohne die versteckten Andeutungen und geheimen Pläne.
    Solche Gedanken waren natürlich gefährlich.
    Es war besser für sie beide, wenn sie dieses Spiel beendeten. Doch vorher würde er noch ein einziges Mal mit der wunderbaren Miss Sophia Karten spielen. Schließlich und endlich: Was konnte ihnen schon passieren, wenn sie sich ein- oder zweimal küssten?
    Nachdem er diesen Entschluss gefasst hatte, sprang er vom Fass herunter und bereitete sich auf seinen letzten Abend mit Sophia MacFarlane vor.
    „Er hatte es verdient“, erklärte Angus empört.
    „Unsinn“, widersprach Red ruhig. „Sophia weiß, was sie tut.“
    Mary schnaubte und klopfte Reds Kissen weitaus energischer glatt, als es nötig gewesen wäre. „Du bist ein Dummkopf, Angus. Wie oft muss ich das noch wiederholen. Miss Sophia hatte schon immer mehr gesunden Menschenverstand als die meisten anderen Mädchen.“
    „Ich bin mir nicht so sicher, dass die Miss die Gedanken von MacLean mit ihrer weiblichen List durcheinanderbringen kann, ohne selbst wirr zu werden. “ Angus blickte seine Frau voller Unmut an. Und bevor Mary etwas erwidern konnte, fügte er in anklagendem Ton hinzu: „Du hast selbst gesagt, dass der Mann so hübsch is, dass du ihn am liebsten mit ’nem Löffel aufessen würdest. “
    „Ich will, dass meine Tochter ihr Haus zurückbekommt. Doch zu diesem Zweck darf sie sich nicht in Gefahr bringen“, erklärte Red und runzelte die Stirn. „Seid ihr sicher, dass es für sie bedrohlich werden kann?“
    „Ja“, behauptete Angus.
    „Nein“, widersprach Mary.
    Sie starrten einander an.
    Dann sagte Mary in entschiedenem Ton: „Angus, hör auf zu denken, dass sie etwas tun könnte, was sie nicht tun sollte. Keiner bringt sie dazu, etwas zu machen, was sie nicht machen will.“ Sie ging zum Fenster und zog die Vorhänge zu. „Sie ist kein Dummkopf.“
    Red wusste weitaus mehr über Lebemänner als Mary oder Sophia, und ein Mann mit MacLeans Charme und gutem Aussehen konnte durchaus eine so große Versuchung sein, dass selbst seine praktisch begabte und logisch denkende Tochter ihm nicht widerstehen konnte.
    Doch er wusste auch, dass Dougal ein MacLean war und seine Familienehre ihm bestimmte Handlungen verbot. Sophia war ebenso schön wie ihre Mutter, ebenso begabt und ebenso willensstark. Sie vibrierte vor Lebendigkeit und war ungestüm, und allein durch ihre Anwesenheit war sie eine Herausforderung für jeden Mann. Solch eine verlockende Frau konnte einen Mann durchaus dazu bringen, den Kopf zu verlieren und die Grenzen der Schicklichkeit zu überschreiten, selbst wenn er womöglich einen hohen Preis dafür zahlen musste.
    Red hörte, wie sich die Tür zu Sophias Zimmer öffnete und gleich darauf wieder schloss.
    „Da is die Miss. Ich werd sie fragen, ob sie vor dem Dinner noch ein bisschen was essen will.“ Mit diesen Worten huschte Mary aus der Tür.
    Red begann im Stillen eine kurze Rede für Sophia vorzubereiten, in der er sie darauf aufmerksam machen wollte, wie wichtig es war, dass zwischen ihr und ihrem Gast die erforderliche körperliche Distanz gewahrt wurde. Er war gerade dabei, eine äußerst brillante, aber auch ergreifende Schlussbemerkung zu erdenken, als Sophia ins Zimmer

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