Herzdame fuer den Highlander
sehnsüchtigen Wunsch gegangen wäre, ihr Haus zurückzugewinnen? In gewisser Weise war es eine einzige Demütigung, was sie mit ihm machte.
Dougal war es nicht gewohnt, so behandelt zu werden, und er stellte fest, dass es ihn auf seltsame Weise faszinierte, von ihr abwechselnd umgarnt und weggestoßen zu werden. Das war eine aufregende Kombination, und er brannte vor Verlangen, ihr Verhalten zu ändern - sie zu erobern.
Noch schwerer fiel es ihm, sich zu beherrschen, als er nun gezwungen war, zuzusehen, wie Sophia ihre vollen, lieblichen Lippen um ihren Löffel schloss. Denn sie tat so, als würde sie von der Suppe essen, die ihr serviert worden war, und dabei plauderte sie fröhlich mit ihm. Wieder begann sein ganzer Körper vor Verlangen zu vibrieren, und er wurde so hart, als hielte er sie in seinem Bett bereits in den Armen.
Am schlimmsten war, dass das laute Prasseln des Regens Sophia zwang, sich vorzubeugen, wenn er etwas zu ihr sagte. Jedes Mal blieb ihm die Luft weg, weil sich dabei ihre Brüste gegen den gefährlich tiefen Ausschnitt ihres Kleids drückten.
Obwohl er nicht sonderlich aufmerksam zuhörte, während sie von diesem und jenem sprach, war Dougal nicht in der Lage, seinen Blick abzuwenden. Die cremeweiße Haut und die Üppigkeit ihres Busens forderten all seine Aufmerksamkeit. Und das schattige Tal zwischen den beiden runden Hügeln brachte seine Fingerspitzen zum Kribbeln, weil er mehr von ihrem herrlichen Körper entdecken wollte. Am liebsten hätte er sich über den Tisch gelehnt, seine Lippen über die wunderbar gewölbte Oberfläche ihrer glatten Haut gleiten lassen und ...
Verdammt noch mal, er war ein viel zu erfahrener Liebhaber, um sich von einer Frau derart manipulieren zu lassen! Vor dem Dinner hatte sie sich unhöflich und verletzend verhalten, als sie mit einem Dienstboten über ihn gelacht hatte. Aber es gelang ihm nicht, seinen Ärger über sie aufrechtzuerhalten. Draußen legte sich der Sturm, bis nur noch das leise Geräusch zu hören war, mit dem die letzten Tropfen von den Blättern fielen.
Der goldene Farbton ihrer Haare, wenn das Kerzenlicht darauffiel... ihre rosigen Wangen ... die verführerischen kleinen Vertiefungen unten an ihrem Hals ... Mit jedem Lachen, jeder Geste entflammte sie ihn mehr, und er brannte darauf, zu sehen und zu fühlen, was ihr Seidenkleid verbarg.
Die Tür wurde aufgestoßen, und Mary trug zwei Teller ins Zimmer, auf denen je eine dicke Scheibe Lammfleisch lag. Klirrend landete das Geschirr auf dem Tisch, und jetzt konnte er erkennen, dass das Fleisch trocken und verbrannt und so stark gepfeffert war, dass kein Mensch es essen konnte. Dougal beobachtete, wie Sophia verstohlen auf ihrem Teller nach dem Marmeladenbrot suchte, das ganz am Rand unter den anderen Speisen lag. Sie machte ein großes Getue darum, ein Stück von dem Brot abzuschneiden, als wäre es das verbrannte Lammfleisch.
Er wartete, bis sie die Gabel zum Mund hob, dann streckte er rasch den Arm über den Tisch und hielt ihr Handgelenk fest. Unter seinen Fingern spürte er die Wärme ihrer Haut.
Ihr Blick suchte erschrocken den seinen, ihre Lippen zitterten ein ganz klein wenig.
„Seltsam“, bemerkte er und strich mit dem Daumen sanft über ihr Handgelenk. „Ich habe weder Brot noch Marmelade auf meinem Teller.“
Wut flackerte in ihren Augen auf, und mit einem Ruck befreite sie sich aus seinem Griff. „Ich bin sicher, das ist ein Versehen. Soll ich Mary bitten, Ihnen etwas zu bringen?“
„Ja. Zwei Scheiben, bitte.“
Sophia zog ihre zart geschwungenen Brauen hoch. „Ich dachte, Sie mögen, was Mary kocht?“
„So ist es. Aber Marmeladenbrot mag ich noch lieber.“ Offensichtlich unzufrieden mit seiner Antwort, griff sie nach dem Glockenstrang und zog daran. Als Angus in der Tür erschien, runzelte sie die Stirn. „Du solltest doch bei meinem Vater bleiben.“
„Er schläft. Deshalb bin ich runtergekommen und helf Mary“, erklärte Angus, und in seiner rauen Stimme schwang Triumph mit.
„Ich verstehe. Nun gut. Bitte bring etwas Brot und Marmelade für Lord MacLean.“
Es erstaunte Dougal nicht im Mindesten, als der Butler innerhalb kürzester Zeit wieder ins Zimmer stampfte und in zufriedenem Ton verkündete: „Die Marmelade is alle.“ „Aber nicht das Brot?“, erkundigte sich Dougal, der im Voraus wusste, welche Antwort er erhalten würde.
„Das Brot auch.“ Der Diener grinste einfältig.
Dougal machte eine Handbewegung in Richtung des Butlers.
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