Herzdame fuer den Highlander
bestehen. Sein Äußeres erschien ihm nur ein wenig zerknittert. Allerdings bezweifelte er, dass in einem derart heruntergekommenen Haus jemand es bemerkte, wenn Kleidung nicht sorgfältig gebügelt war.
Er schaute sich im Zimmer um, und erneut fielen ihm die hübschen Zierleisten an den Wänden und dem Kaminsims auf. Es war Miss Sophia und ihren Dienstboten nicht gelungen, sämtliche Kleinigkeiten zu verbergen, die auf einen gepflegten Haushalt hinwiesen. Sie hatten auch nichts gegen die prachtvollen Holzfußböden tun können und sich darauf beschränken müssen, sie mit abgetretenen Teppichen zu bedecken.
Er ging zur Wand und strich mit der Hand darüber. Anschließend waren seine Finger mit einer dicken Schicht fettiger Asche bedeckt. „Kluges Mädchen“, murmelte er vor sich hin und lächelte matt.
Das war sie ganz sicher. Im Laufe des Tages hatte sie ihn mehrmals mit ihrem Wissen überrascht, und zwar nicht nur über das Anwesen, obwohl sie bei diesem Thema das größte Interesse gezeigt hatte. Sophia MacFarlane liebte ihr Haus und ihre Ländereien. Oder vielmehr sein Haus und seine Ländereien.
Es war wirklich schade, dass sie um dieselbe Sache wetteiferten. Sophia hatte sie beide auf Kollisionskurs gebracht, indem sie ihren schändlichen Plan fasste, MacFarlane House so herzurichten, dass es unbewohnbar erschien. Er war nicht der Mann, der sich eine solche Schikane gefallen ließ, ohne sich zu wehren. Sophia hatte einen ordentlichen Rüffel verdient, und er würde dafür sorgen, dass sie ihn bekam.
Als er aus der Halle eine leise Stimme vernahm, schaute er zur offenen Tür. Er konnte Sophia sehen, die auf der untersten Treppenstufe stand und in gedämpftem, eindringlichem Ton mit Angus redete. Der riesige Grobian ragte wie ein Turm vor ihr auf, und sein ganzer Körper war steif vor Zorn. Was auch immer Sophia ihm gerade sagte, schien ihm auf keinen Fall Vergnügen zu bereiten. Und nach der Haltung von Sophias Schultern zu urteilen, ging es ihr genauso.
Obwohl Dougal ihre gemurmelte Unterhaltung nicht verstehen konnte, hatte er den deutlichen Eindruck, dass sie über ihn sprachen. Leise trat er näher an die Tür heran.
„Ich meine es ernst, Angus. Du mischst dich auf keinen Fall ein.“
In der heiseren Stimme des Dieners schwang ein bockiger Unterton mit. „Aber, Miss, das könn Sie nich ernst meinen. Sie brauchen mich ... “
„Ich bin diejenige, die hier das Sagen hat, ist das klar?“
„Ja, aber Ihr Vater ...“
„Würde jedem Wort zustimmen, das ich sage, und das weiß du genau. Du bist mir heute Abend eine größere Hilfe, wenn du Red Gesellschaft leistest. Seit seinem Unfall ist er sehr unruhig, und ein oder zwei Runden Kartenspiel würden ihm sicher gefallen.“
Angus rieb seinen Nacken und trat von einem Fuß auf den anderen. Sein Gebaren erinnerte Dougal an das eines kleinen Jungen. Schließlich ließ dieser kolossale Mann den Arm sinken und bemerkte mit einem lauten Seufzer: „Na gut, Miss. Ich werd tun, was Sie mir sagen.“
Etwas von der Anspannung schien von Sophia zu weichen, wie Dougal daran zu erkennen meinte, dass sie ihre hochgezogenen Schultern ein wenig lockerte. Sie nickte, und ihr goldenes Haar glänzte im Licht der Wandleuchter, die ringsum in der Halle angebracht waren. „Sehr schön. Und jetzt sag Mary bitte, dass sie das Dinner servieren kann. Ich bin nicht dazu gekommen, mir vorher eine Kleinigkeit aus der Küche zu holen, und ich werde wahrscheinlich verhungern, wenn wir es nicht schaffen, dass ich im Laufe des Abends etwas Anständiges zu essen bekomme.“
Angus lachte widerstrebend in sich hinein. „Soll ich ein Stück Brot unter das Lammfleisch schieben, dass Mary gerade anbrennen lässt?“
„Oh ja, bitte bring mir eine Scheibe Brot mit Marmelade mit. Versteck das Brot einfach auf meinem Teller.“ „Glauben Sie, dass MacLean das nicht sieht.“
„Der?“ Ihre leise Stimme klang spöttisch. „Der kriegt das garantiert nicht mit. “
Dougal presste die Lippen aufeinander.
„Also gut“, brummte Angus und nickte. „Und denken Sie dran, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen, müssen Sie einfach nur rufen, und ich bin gleich da.“
„Ich werde dich nicht brauchen. Mit MacLean werde ich ohne Weiteres allein fertig. “ In ihrer Stimme tanzte ein unterdrücktes Lachen.
Angus gluckste und wandte sich ab.
Dougal zog sich von der Tür zurück. Verdammt noch mal, dieses Weib ließ ihn wie einen Dummkopf dastehen.
Der Regen prasselte noch heftiger als
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