Herzdame fuer den Highlander
eingeschlossen.“
„Eingeschlossen?“
„Von einem Schneesturm. “
Ihre Lippen formten ein O, das ihn, gelinde gesagt, ein wenig aus dem Konzept brachte.
Dougal zwang sich, fortzufahren. „Wenn meine Schwester ein Unwetter auslöst, tobt es normalerweise nur in der nächsten Umgebung, und immer liegt dabei ein leichter Duft nach Lilien in der Luft.“
„Ich hätte gedacht, dass Sie alle im Laufe der Zeit gelernt haben, Ihr Temperament zu zügeln.“
„Das ist nicht so einfach, wie Sie vielleicht denken. Ich zum Beispiel werde besonders wütend, wenn mich jemand zum Narren hält.“ Über den Tisch hinweg lächelte er ihr sanft zu. „Zum Glück passiert das nur selten.“
Sie senkte die Wimpern über ihren Augen. „Und Ihre anderen Brüder?“
„Hugh ist sehr ausgeglichen und wird nur selten zornig. Aber wenn es dann doch passiert ...." Dougal schüttelte den Kopf. „Niemand möchte das gern miterleben. Sie sicher auch nicht.“
„Und was ist mit Ihrem ältesten Bruder?“
„Alexander hat das heftigste Temperament von uns allen, aber er kann sich auch am besten kontrollieren. Ich erinnere mich nur an ein oder zwei Gelegenheiten, bei denen er die Beherrschung verlor, und es war entsetzlich. Einmal wurde ein ganzes Dorf weggespült, mit sämtlichen Häusern und allem, was dazugehörte. Damals war er neunzehn, und er litt sehr darunter, dass er die Schuld an diesem Unglück trug. “
Eine Weile dachte sie schweigend über seine Worte nach, dann sagte sie: „Ich kann mir vorstellen, dass Sie alle sehr vorsichtig sind.“
Sie waren alle übervorsichtig - ganz besonders seit Callums Tod. Callum, den man leicht zum Lachen bringen, aber auch leicht wütend machen konnte, war der Liebling der Familie gewesen. Sein ungezügeltes Naturell hatte ihn schließlich in eine Lage gebracht, in der er den Tod fand.
Dougal verdrängte die unangenehmen Gedanken. „Ich werde normalerweise nicht schnell zornig, und hätte Angus mich heute mit seinem Angriff nicht so überrascht, wäre es mir gelungen, anders zu reagieren.“
Mitfühlend musterte Sophia sein verletztes Auge. „Ich finde, ein blaues Auge ist durchaus ein Grund, ein bisschen wütend zu werden. “
„Alexander hätte sein Temperament beherrscht und auf andere Weise seinen Standpunkt klargemacht. Ich bin nicht sehr gut in so etwas. Es gelingt mir nicht, die Dinge hinzunehmen, wie sie nun mal sind.“
„Mir geht es genauso“, gestand Sophia mit einem Lächeln. „Mein Vater sagt, niemand kann so gut wie ich aus einer Mücke einen Elefanten machen.“
„Nun, was heute Nachmittag passiert ist, habe ich unserem strengen Freund zu verdanken, und das werde ich ihm nicht so schnell vergessen. “
Ihr Lächeln verblasste. „Sie scheinen mir nicht der Typ Mann zu sein, der nachtragend ist. “
„Ich bin genau der Typ Mann, der nicht so leicht vergisst, wenn man ihm übel mitgespielt hat, meine Liebe.“ Er tauchte seinen Blick tief in ihren. „Man könnte sagen, dass das ebenfalls ein für unsere Familie typischer Charakterzug ist.“
Sie wandte den Kopf und schaute unsicher zum Fenster. Dougal warf seine Serviette auf den Tisch. „Kommen Sie. Lassen Sie uns in die Bibliothek gehen und ein Schlückchen von dem schlechten Sherry genießen.“
„Aber ich habe noch nichts gegessen. “ Ratlos betrachtete sie das Marmeladenbrot auf ihrem Teller.
„Erzählen Sie mir nicht, Sie haben sich nicht an der köstlichen Zwiebelsuppe satt gegessen?“
Er trat hinter sie, zog ihren Stuhl zurück und sah mit einem zufriedenen Lächeln zu, wie sie ihre Serviette neben ihren Teller legte und ebenfalls aufstand.
„Nun gut“, stimmte sie zögernd zu.
Schweigend bot er ihr sein Geleit in die Bibliothek an, indem er seinen Arm krümmte, ihre Hand so weit in seine Armbeuge zog, bis sie warm und sicher dort ruhte und ihre Brust sich seitlich an seinen Körper drückte. Er war so viel größer als sie, dass er tief genug in ihren Ausschnitt sehen konnte, um das zarte Hemdchen zu erspähen, welches sie unter ihrem Kleid trug. Der dünne Batist war mit winzigen Röschen bestickt, die ein kleineres Ebenbild der Rosen bildeten, welche ihr Kleid schmückten.
Verlangen stieg in ihm auf. Bei Gott, er hatte vor, diesen Abend mit allen Sinnen zu genießen! Es würde ihm sehr viel Vergnügen bereiten, seine Ränke schmiedende kleine Gastgeberin in ungehörige Handlungen zu verwickeln, die sie so schnell nicht vergessen würde. Er brauchte kein Unwetter, um seinen
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