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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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vor, es ihm zu sagen?« fragte sie spöttisch.
    Er sah sie finster an. Natürlich würde er es ihrem Vater nicht sagen, denn dann hätte er ihm erklären müssen, woher er das wuss te. Das breite Grinsen, das ihre Lippen nach oben zog, sagte ihm, dass sie dasselbe dachte. Allein der Gedanken an Garrick Haardrad, der einen halben Fuß größer war als er und sogar mit sechsundvierzig Jahren noch eine gute Figur abgab, ließ Dirks Glut abkühlen - wenn auch nicht ganz.
    Seine braunen Augen sahen sie forschend an. »Was pass t dir nicht an mir, Kristen? Warum willst du mich nicht?«
    Diese Frage kam für sie überraschend, vor allem, da sie freundlich und trotzdem voller Bestürzung ausgesprochen wurde. Stolz und steif stand er so entblößt vor ihren Augen da wie sie vor seinen, und ihre Blicke glitten zögernd über seinen Körper. Das, was sie sah, brachte sie nicht aus der Fassung, denn sie hatte erwachsene Männer schon nackt gesehen, als sie und ihre beste Freundin Tyra sich in das, Badehaus ihres Onkels geschlichen und sich hinter dem Wassertrog versteckt hatten, um einigen ihrer Cousins beim Baden zuzusehen. Das war natürlich schon länger als zehn Jahre her, und ein weiterer Unterschied bestand zwischen damals und jetzt. Noch nie hatte sie das Instrument der männlichen Lust so stolz und aufrecht dastehen sehen.
    Kristen antwortete ihm wahrheitsgemäß. »Es gibt nichts gegen dich einzuwenden, Dirk. Du hast einen sehr schönen Körper und bist ansehnlich. Dein Vater hat ein einträgliches Gehöft, und du bist sein Erbe. Eine Frau kann sich freuen, dich zum Mann zu bekommen. «
    Sie fügte nicht hinzu, dass Tyra einen Pakt mit den Göttern geschlossen hatte, um ihn zu bekommen, und dass das der Grund war, aus dem Kristen ihn nie auch nur in Erwägung gezogen hatte. Tyra war jetzt schon seit fünf Jahren in diesen Mann verliebt, doch er wuss te es nicht. Und Kristen hatte geschworen, das Geheimnis ihrer Freundin niemals zu verraten, und am allerwenigsten natürlich an Dirk.
    »Du bist ganz einfach nicht der Richtige für mich, Dirk Gerhardsen«, sagte sie abschließend mit fester Stimme.
    »Warum nicht?«
    »Du lässt mein Herz nicht schneller schlagen. «
    Er starrte sie ungläubig an und fragte: »Was hat denn das mit einer Heirat zu tun?«
    Alles, sagte sie zu sich, und zu ihm gewandt: »Es tut mir leid, Dirk. Ich will dich nicht zum Ehemann haben. Das habe ich dir doch schon gesagt. «
    »Ist es wahr, dass du Sheldon heiraten wirst?«
    Sie hätte lügen und diesen Vorwand benutzen können, um sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien, aber es lag ihr nicht, der Einfachheit halber zu lügen. »Sheldon ist für mich so etwas wie mein Bruder. Ich habe ihn als Mann in Erwägung gezogen, weil meine Eltern gern hätten, dass ich ihn heirate, aber ich werde auch seinen Antrag abweisen. « Und er wird vor Freude außer sich sein, fügte sie in Gedanken hinzu, denn er sieht in mir auch eine Schwester, und ihm ist bei der Vorstellung, mich zu heiraten, ebenso unwohl zumute wie mir.
    »Für irgendjemanden wirst du dich entscheiden müssen, Kristen. Im Lauf der Zeit hat jeder Mann am ganzen Fjord um deine Hand angehalten. Du solltest schon längst verheiratet sein.«
    Dieses Thema war Kristen unangenehm, denn sie kannte ihre Lage besser als jeder andere, und es gab nicht einen einzigen Mann am Fluß, den sie heiraten wollte. Sie wollte eine Liebe wie die ihrer Eltern, aber sie wuss te, dass sie sich schließlich doch mit weniger würde begnügen müssen. Sie hatte diesen Entschluß schon um etliche Jahre hinausgezögert, indem sie jeden Heiratsantrag abgelehnt hatte, und ihre Eltern hatten es zugelassen, weil sie sie liebten. Aber sie wuss te, dass es nicht ewig so weitergehen konnte.
    Sie wurde wütend auf Dirk, weil er sie an ihre hoffnungslose Lage erinnert hatte, die im letzten Jahr in ihren Gedanken allgegenwärtig gewesen war. »Wen ich mir aussuche, betrifft dich nicht, Dirk, denn du wirst es nicht sein. Stell dich darauf ein, dir eine andere zu suchen, und sei so gut, mich in Zukunft nicht mehr zu belästigen. «
    »Ich könnte dich gewaltsam nehmen, Kristen, und dich zwingen, mich zu heiraten«, warnte er sie mit gesenkter Stimme. »Du hast nämlich schon so viele Anträge abgelehnt, dass dein Vater durchaus gewillt sein könnte, dich mir zu geben, wenn ich dich erst für andere wertlos gemacht habe. So ist es schon öfter gekommen. «
    Das war durchaus eine Möglichkeit. Natürlich würde ihr Vater ihn vorher

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