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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Cousins väterlicherseits zweiten und dritten Grades, die um Leben und Tod gekämpft hätten, wenn ihr auch nur die kleinste Beleidigung beigebracht wurde. Nein, sie war bestens beschützt und muss te sich nicht in der Formbeweisen, in der ihre Mutter ihr Können hatte beweisen müssen, als sie in Kristens Alter war.
    Bis heute. Hätte sie doch bloß mit Selig und seinen Freunden in der kommenden Woche zu den Handelsplätzen im Osten aufbrechen können! Dann hätte sie sich wegen Dirk keine Sorgen machen müssen - zumindest nicht bis zu ihrer Rückkehr gegen Ende des Sommers. Bis dahin konnte er durchaus eine Frau gefunden und seinen Hang verloren haben, sie weiterhin zu belästigen.
    Aber sie hatte längst darum gebeten, auf diese Handelsreise mitgenommen zu werden, und es war ihr abgeschlagen worden. Sie war inzwischen zu alt, um mit so vielen jungen Männern loszusegeln, selbst dann, wenn es sich um eines der Schiffe ihres Vaters handelte, das unter Seligs Kommando stand. Wenn Garrick nicht mitfuhr, durfte sie auch nicht mitfahren, und damit war das Thema beendet. Selbst ihre spöttischen Anspielungen, sie könnte in Birka oder Hedeby einen reichen Kaufherrn wie ihn kennenlernen und einen Ehemann nach Hause mitbringen, hatte ihn nicht ins Wanken gebracht. Wenn er nicht dabei war und auf sie aufpassen konnte, wie es auf den drei Reisen der Fall gewesen war, auf die er Kristen und ihre Mutter mitgenommen hatte, dann, bei Odin, blieb sie zu Hause.
    Garrick war seit acht Jahren nicht mehr mitgefahren, da er es vorzog, die warmen Sommermonate mit Brenna zu verbringen, und er hatte seinem Freund Perrin das Kommando über sein Schiff anvertraut, das jetzt, nachdem er alt genug war, Selig übernommen hatte. Kristens Eltern wollten allein in den Norden reisen und erst gegen Ende des Sommers zurückkehren. Sie gingen gemeinsam auf die Jagd, erkundeten Landstriche und liebten einander, und Kristen erträumte sich für sich selbst eine Beziehung wie die ihrer Eltern. Aber wo gab es einen Mann wie Garrick, der so sanft mit denen umging, die er liebte, und der doch so gefährlich und bedrohlich für jene war, denen er keine Liebe entgegenbrachte, und der ihr Herz so schnell schlagen ließ wie Brennas Herz, wenn sie Garrick auch nur ansah?
    Kristen seufzte und ritt nach Hause. Einen solchen Mann gab es nicht - oder hier jedenfalls nicht. ja, es gab ein paar sanftmütige Männer, wenn auch nicht viele, die recht gefährlich sein konnten und es auch waren. Die nordischen Länder brachten tapfere und verwegene Krieger hervor, Prachtexemplare von Männern, doch sie hatte noch keinen getroffen, der ihr junges Herz hätte erobern können. Hätte sie doch nur mit Selig in den Osten reisen können. Irgendwo gab es mit Gewissheit einen Mann, der ihr vom Schicksal bestimmt war, vielleicht ein Kaufmann oder ein Seemann wie ihr Vater - ein Däne möglicherweise oder ein Schwede oder gar ein Norweger aus dem Süden. Sie alle brachten ihre Waren in die großen Handelsstädte im Osten. Sie muss te ihn nur finden.
     

2
    Kristen wartete in der Küche darauf, dass ihre Mutter wieder nach unten kommen würde. Selig würde am kommenden Morgen um die Zeit aufbrechen, die in anderen Teilen der Welt als Dämmerung bezeichnet worden wäre, doch da die Sonne so hoch oben im Norden im Sommer allnächtlich nur für ein paar Stunden unterging, konnte man hier schlecht von einem Morgengrauen reden.
    Wenn man Selig mitzählte, belief sich die Schiffsmannschaft auf vierunddreißig Mann. Einige Cousins waren darunter, doch vorwiegend handelte es sich um Freunde und um jüngere oder auch ältere Söhne, die alle das Meer liebten. Der Laderaum würde mit den Fellen gefüllt sein, die jeder der Männer auf den Markt bringen wollte, und mit anderen Wertgegenständen, die im Lauf der dunklen Wintermonate hergestellt worden waren. Kristens Familie hatte in diesem Winter fünfundfünfzig Felle gesammelt, darunter zwei der wertvollen weißen Eisbärfelle, die im Osten einen so hohen Preis erzielten.
    Es würde für alle Beteiligten eine gewinnbringende Reise werden, und Kristen muss te zumindest noch einmal versuchen, daran teilnehmen zu dürfen. Selig hatte gesagt, er hätte nichts dagegen, sie mitzunehmen, aber ihm fiel es natürlich schwer, ihr irgendetwas abzuschlagen. Da ihr Vater im Lauf der letzten Woche dreimal nein gesagt hatte, war ihre einzige Chance, dass er es sich noch einmal anders überlegte, jetzt ihre Mutter.
    Die Dienstboten bereiteten das

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