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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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mich umgebaut, während ich in der Reha war und lernte mit meinem Rollstuhl umzugehen. Als ich wieder zur Arbeit ging, war alles behindertengerecht umgebaut. An dem Morgen haben wir allerdings nicht gearbeitet, sondern uns total zum Affen gemacht.“
    Das verstand er allerdings sofort. „Ihr habt geheult, oder?“
    Devin nickte. „Und wie. Wir haben es männlich durchgestanden und nie wieder erwähnt.“
    Samuel musste unwillkürlich lachen. „Dein Chef muss ein toller Kerl sein.“
    „Ja, das ist er.“
    „Warum wechselst du dann zu Colin?“
    „Tue ich nicht. Nicht komplett.“ Devin rollte an das Geländer um die Eisbahn herum. „Ich will Beides machen, aber im Moment arbeite ich noch an einem guten Zeitplan, wie ich das am Besten hinkriege. Und du bist dir ganz sicher, dass du da rauswillst?“, fragte Devin plötzlich und deutete aufs Eis.
    Samuel stand auf und ging zu Devin hinüber. Es war ungewohnt. Er hatte schon seit Monaten keine Schlittschuhe mehr unter den Füßen gehabt, aber Samuel wusste, dass er den Dreh nach ein paar Minuten auf dem Eis wieder raushaben würde. Solange musste Devin sich noch gedulden und dann... Samuel lachte in sich hinein. Devin würde ihn erwürgen wollen, aber das war es ihm allemal wert. Wenn Devin auch nur halb so begeistert sein würde, wie Kendrick es damals gewesen war, würde es jeden Mordversuch wert sein.
    „Ja, will ich“, sagte Samuel daher und trat aufs Eis, beide Hände an der Umrandung, um sich erstmal einen festen Stand zu suchen.
    „Ich rette dich nicht, wenn du ausrutscht“, drohte Devin und sah unbehaglich auf die glitzernde Eisfläche. „Sam, sei bloß...“
    Samuel stieß sich ab und fuhr aufs Eis. Es war perfekt präpariert und einfach nur super zu fahren. „Vorsichtig? Wolltest du das eben sagen?“, fragte er neckend über die Schulter und drehte dann eine Pirouette. Elegant war vermutlich etwas Anderes, aber er war schon zu lange raus. Für Devin reichte es allerdings, denn der starrte ihn mit offenem Mund an, als Samuel sich ihm wieder zuwandte. „Was denn? Sah es so scheiße aus?“
    Devin schnaubte. „Du bist ein Idiot.“
    Samuel lachte nur und fuhr an Devin vorbei. „Wie wär's mit einem Sprung?“
    „Ein Sprung? Sam, wie gut warst du eigentlich?“
    Er war verdammt gut gewesen als Kind. Samuel zwinkerte Devin beim nächsten Vorbeifahren zu und drehte eine lange Runde, um dabei zu überlegen. EinenToeloop müsste er noch aus dem Stand hinbekommen. Dafür brauchte es keine große Übung. Zumindest nicht, wenn man wie er jahrelang auf den scharfen Kufen gestanden hatte, dachte Samuel und fuhr nach hinten, damit er den Sprung vorne bei Devin machen konnte.
    „Also gut, aufgepasst und hinschaut“, rief er Devin übermütig zu und schüttelte den Kopf, als der etwas erwidern wollte. „Und bitte ruhig bleiben, weil ich mich dafür konzentrieren muss.“
    Oh ja, Devin würde ihn erwürgen wollen, soviel stand jetzt schon fest. Samuel blendete dessen finsteren Blick in seine Richtung aus und fuhr los. Kein Zögern, kein Überlegen. Es ging wie von selbst. Die Drehung, das Rückwärtsfahren, der kurze Stopp, gefolgt vom dem einfachen Sprung. Samuel landete sicher wieder auf dem Eis und sah zu Devin, der ihn verblüfft ansah. Von der vorherigen Wut war kein Zeichen mehr zu sehen. Samuel fuhr zu ihm an den Rand.
    „So was hast du als Kind gelernt?“, fragte Devin leise und schien kaum fassen zu können, was er gerade gesehen hatte.
    Samuel nickte und stützte sich auf die Umrandung. „Ein einfacher Toeloop. Kinderkram. Den konnte ich nach einem Monat.“
    „Sam?“
    „Hm?“
    „Das ist kein Kinderkram. Nicht für mich.“ Devins Blick war mehr als eindeutig. „Es sah toll aus.“
    „Ich bin völlig aus der Übung“, wehrte er ab.
    „Na und? Ich bin kein kritisches Publikum und ich bleibe dabei, es sah toll aus.“
    „Na dann...“ Auf zum Rest seines Plans, dachte Samuel, sprach das aber nicht aus, sondern ging vom Eis zu Devin, der ihn erst ratlos und dann misstrauisch ansah, was wahrscheinlich an dem Grinsen in seinem Gesicht lag, das er nicht unterdrücken konnte. „Wie gut ist eigentlich dein Gleichgewicht?“
    „Was meinst...?“ Devins Augen weiteten sich begreifend. „Oh nein, vergiss es.“
    Samuel lachte nur und hob Devin trotz dessen Proteste aus seinem Rollstuhl, um mit ihm zurück aufs Eis zu gehen. „Wenn du weiter so zappelst, landen wir gleich auf der Nase.“
    „Hast du sie noch alle?“ Devin sah sich unruhig

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