Herzensangelegenheiten

ihn forschend ansah. „Ich könnte es umschreiben. Du weißt doch, echte Männer und so.“ Devin lachte leise, was ihm Antwort genug war. „Dev? Wenn ich dir sage, dass ich in dich verliebt bin, läufst du dann weg?“
    „Nein.“
    „Ich bin in dich verliebt, Devin“, sagte er leise und nahm Devins Hand, um ihre Finger miteinander zu verschränken. „Ich dachte, ich sag's dir mal.“
    Devin lächelte. „Ich denke, ich bin bis über beide Ohren in dich verknallt, Becks. Ich dachte, ich sag's dir auch mal.“
    Samuel prustete los.

- 3. Kapitel -

    „Quatsch.“
    „Wetten?“
    Samuel sah Colin verblüfft an, der knallrot war. „Im Ernst?“
    „Na ja...“
    „Du bist ihm echt bis nach Australien nachgereist?“, hakte Samuel nach und grinste, als Colin mit einem Seufzen die Augen verdrehte. „Wow, das muss Liebe sein.“
    „Hört ihr jetzt mal damit auf?“, murrte Colin beleidigt und wurde dafür von Devin und Mikael ausgelacht, was Colin stöhnen ließ. „Es ist schon sechs Monate her. Ein halbes Jahr. Aber nein, sie müssen mich immer wieder damit aufziehen. Herrje.“
    „Glaubst du ernsthaft, dass ich mir so eine Gelegenheit entgehen lasse? Sam kannte die Geschichte noch nicht“, stichelte Devin und streckte Colin die Zunge raus, als der ihm dafür den Stinkefinger zeigte. „Sei froh, dass Adrian nicht da ist. Unser Anwalt für alle Fälle würde dich wahrscheinlich ansehen und dann grinsend fragen, ob er seine FBI-Freunde anrufen soll.“
    Colin seufzte, während Samuel belustigt zwischen den Drei auf den ersten Blick so unterschiedlichen Männern umher sah, die trotzdem die besten Freunde waren. Er hatte zwar keine Ahnung, wer dieser Adrian war und wo die ganzen anderen Namen hingehörten, die Devin, Colin und Mikael ständig in den Raum warfen, aber das würde er mit der Zeit schon noch verstehen. Offenbar gehörte Devin um mehrere Ecken herum zu einer Großfamilie. Damit hatte er zwar selbst keine Erfahrung, aber wenn der Rest dieser Truppe genauso war wie Colin und Mikael, würde er mit ihnen klarkommen.
    Dabei war er anfangs etwas nervös gewesen, als Devin ihn vor drei Tagen gefragt hatte, ob er am Wochenende mit zu Colin und Mikael kommen wollte. Ein Männerabend. Filme ansehen, Bier trinken, Chips essen, einfach gemütlich beisammen sitzen. Das hatte er schon ewig nicht mehr gemacht. Aber es machte Spaß. Sogar sehr, da störte ihn auch nicht, dass es statt Bier alkoholfreie Getränke und statt der Chips ein von Mikael gekochtes Abendessen gab. Aber auf einen Film hatten sie sich bislang nicht einigen können, deswegen lief gerade irgendein Nachrichtensender.
    „Dieser Adrian, wer ist das? Und überhaupt, die ganzen Namen. Wer gehört da zu wem und wohin?“, fragte Samuel schließlich und Devin deutete auf die Schrankwand, in der jede Menge eingerahmter Bilder standen.
    „Guck' sie von links nach rechts an. Wir sagen dir, wer jeder ist und wo er hingehört“, erklärte Mikael.
    Samuel nickte und stand auf, um zur Schrankwand hinüberzugehen. Er war neugierig und wollte mehr über diese Menschen auf den Fotos wissen. Mikael, Colin und Kilian waren genauso leicht zu erkennen, wie Devin und seine Eltern. Er vermutete, dass die zwei Männer auf einen Bild neben Devin dessen Bruder Dominic und Cameron, Dominics Freund waren.
    „Sind das Dominic und Cameron?“, fragte er daher und zeigte Devin das Foto, der nickte.
    „Links von mir steht Dom, rechts Cam.“
    Samuel betrachtete die Beiden. Es war deutlich zu sehen, dass sie sich liebten, was ihn lächeln ließ, während er das Bild zurück ins Fach stellte und sich dann den anderen zuwandte, die er noch nicht kannte. Erstaunt stellte er fest, dass auf einem Bild ein Baby zu sehen war. Samuel hatte ja mit Vielem gerechnet, aber nicht, dass dieses Baby zu zwei Männern gehörte. So wie die Beiden lächelten, konnte es nicht anders sein. Er runzelte die Stirn. Irgendwie kam ihm der Mann, der das Baby hielt, bekannt vor, aber Samuel wusste nicht, wo er ihn einordnen sollte.
    „Zu wem gehört das Baby?“
    „Das ist Isabell.“ Colin tauchte neben ihm auf und nahm das Foto in die Hand und tippte auf den Mann, der das Baby hielt. „Das hier ist Adrian.“ Colin zeigte auf den Mann daneben. „Sein Mann David. Sie sind verheiratet und haben Isa letztes Weihnachten adoptiert.“
    Samuel nickte und ließ sich von Colin auch die übrigen Mitglieder dieser mehr als großen Familie erklären, die über das gesamte Land hinweg verteilt lebte.