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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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erhob sich dann, um Colin zu helfen. Er würde heute Abend sicher nicht über Sex reden. Dafür war er erstens viel zu müde und zweitens hatten Devin und er in der Richtung ohnehin noch keine Schritte gemacht. Samuel störte das nicht, er hatte sich längst entschieden abzuwarten, bis Devin von sich aus damit anfing.
    Die Türklingel schrillte.
    „Das wird Adrian sein“, meinte Devin. „Wer macht auf?“
    „Ich geh' schon“, antwortete Samuel und machte sich auf den Weg zur Tür, um selbige mit einem Lächeln zu öffnen, das bereits im nächsten Moment wieder in sich zusammenfiel.
    Samuel blinzelte. Einmal. Zweimal. Ein drittes Mal. Das war nicht möglich. Er konnte es nicht sein. Nie im Leben. Er träumte, ganz sicher. Vermutlich war er im Flur gestürzt und irgendwo hart mit dem Kopf angeschlagen. Er konnte nicht wach sein. Der Mann vor ihm war ganz sicher Einbildung. Aber wenn er wirklich halluzinierte, wieso grinste dieser Mann dann so wissend? Dafür gab es nur eine logische Erklärung und die war vollkommen ausgeschlossen. Samuels Erinnerung schweifte unwillkürlich zurück zu dem Abend bei Mikael und Colin. Das Foto. Von den beiden Männern mit dem Baby. Scheiße. Er hatte Adrian erkannt, ihm war nur nicht mehr eingefallen woher. Jetzt wusste er es wieder.
    „Ach du Scheiße.“
    Adrians Grinsen wurde breiter. „Hi Sam.“
    „Äh...“, machte er, was Adrian leise lachen ließ, bevor er an ihm vorbei sah.
    „Hi Devin.“
    „Hi Adrian, komm' doch... Sam? Ist irgendwas?“
    Samuel musste sich gegen den Türrahmen lehnen, weil er sonst ganz sicher umgefallen wäre, was Adrian Quinlan in Gelächter ausbrechen ließ. Devin sah überrascht zwischen ihnen umher und Samuel wäre vor Scham am liebsten für immer und ewig im Boden versunken. Das konnte nur ein Alptraum sein. Adrian Quinlan, der Superanwalt aus Baltimore und Helfer in der Not, war derselbe Kerl, mit dem er vor mittlerweile über fünfzehn Jahren eine so heiße Nacht verbracht hatte, dass Samuel sich heute noch ab und zu daran erinnerte.
    „Ihr kennt euch schon?“, fragte Devin neugierig und Samuel konnte nicht verhindern, dass er rot wurde. Knallrot offenbar, jedenfalls fühlte es sich so an, und das reichte auch, um Devin klarzumachen, was los war. „Oh, so tief und intensiv kennt ihr euch also?“
    „Devin!“
    Statt zu antworten, fing nun auch noch Devin an zu lachen. Samuel stöhnte entsetzt und wandte sich ab, um zurück ins Wohnzimmer zu gehen, vorbei an Colin und Mikael, die ihn beide grinsend ansahen. Samuel ließ sich mit einem tiefen Seufzen auf die Couch sinken und vergrub das Gesicht zwischen den Händen, während Mikael und Colin ebenfalls zu lachen begannen. Das würde eine lange Nacht werden.
    Aber Samuel hatte Glück, denn nach der Begrüßung verabschiedeten sich Mikael und Colin, und ließen Devin und ihn mit Adrian allein. Trotzdem brauchte er gefühlsmäßig eine Ewigkeit, die real nur ein paar Minuten andauerte, bis er sich soweit gefangen hatte, dass er es wagte den Kopf zu heben. Adrian und Devin hatten sich längst zu ihm ins Wohnzimmer gesetzt, und während sich der Anwalt in seinem bevorzugten Sessel niedergelassen hatte und alles an Papierkram durchsah, was sie bezüglich Amber hatten, saß Devin im Rollstuhl neben der Couch und lächelte ihm zu, als sich ihre Blicke trafen.
    Samuel erwiderte das Lächeln und sah zurück zu Adrian. Älter war er geworden. Reifer. Aber sonst hatte er sich auf den ersten Blick nicht verändert. Dieselben blaugrauen Augen, dasselbe blonde Haar, von grauen Strähnen durchzogen. Dazu ein dreiteiliger Anzug. Genau wie früher. Adrian Quinlan sah umwerfend aus, musste Samuel sich eingestehen und zwang seinen Blick auf alle Akten, die in Adrians Schoß lagen. Viele waren es nicht. Chelseas Testament, dazu einige Briefe vom Jugendamt, die in den letzten Wochen gekommen waren, nachdem Denise Bartlett sie besucht hatte, und eine Einladung zu einem Gespräch im Jugendamt für die nächste Woche.
    „Das ist die übliche Vorgehensweise. Den Termin solltet ihr beide wahrnehmen. Mal sehen, was sie zu sagen haben.“ Adrian kramte sein Handy aus der Tasche und tippte eine Weile darauf herum. „Ich muss zwei Termine verschieben und bin wahrscheinlich zu spät, aber ich sehe zu, dass ich euch begleiten kann.“ Adrian steckte sein Handy wieder weg und sah ihn an. „Lass dich wegen Amber auf nichts ein, solange ich nicht da bin.“
    „Es soll doch nur ein Gespräch sein“, wandte Samuel ein,

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