Herzensangelegenheiten
worauf Adrian überheblich grinste und Samuel eine Gänsehaut bekam. „Wieso gefällt mir dieses Grinsen nicht?“
„Wie gesagt, hör' zu, aber lass dich auf nichts ein. In dem Fall traue ich dem Wort von Denise Bartlett mehr, als einem offiziellen Schreiben. Vielleicht liege ich falsch und das Ganze ist wirklich nur ein harmloses Gespräch, wer weiß.“
„Aber du glaubst nicht daran“, hakte Devin nach.
Adrian schüttelte den Kopf. „Nicht nachdem, was ihr mir über den Boss dieser Denise erzählt habt. Aber darum kümmere ich mich, wenn es soweit ist.“ Adrian schlug die Akte zu, sah ihn an und grinste. „Na? Suchst du immer noch das Loch im Boden?“
Samuel lief prompt wieder rot an. „Pfft.“
Devin lachte leise und sah ihn neugierig an. „Wie alt warst du, als ihr miteinander im Bett wart?“
„Dev!“
„Ach komm' schon.“ Devin winkte amüsiert ab. „Du tust ja so, als hättest du vor mir kein Sexleben gehabt. Adrian hatte davon sogar soviel, dass es ohnehin nur eine Frage der Zeit war, bis wir mal einer seiner Liebschaften über den Weg laufen.“
„Wo er Recht hat...“, mischte sich Adrian sichtlich belustigt ein und Samuel hätte ihn dafür am liebsten erwürgt. Als wäre das Ganze nicht so schon peinlich genug.
„Es war nur eine Nacht, okay?“
Devin zuckte die Schultern. „Und? Wo liegt das Problem? Denkst du etwa, mich stört, dass du mal mit Adrian im Bett warst?“
„Tut es nicht?“, fragte Samuel verblüfft nach, denn um ehrlich zu sein, hatte er nicht damit gerechnet, dass Devin diese ganze Sache so locker sehen würde, wie er es offensichtlich tat.
„Äh, nein?“ Devin sah ihn verwundert an. „Wieso sollte es denn?“
„Weil ihr Freunde seid?“
Devin schüttelte den Kopf. „So gut kennen wir uns noch gar nicht, aber selbst wenn, wäre es mir egal. Mich würde nur stören, wenn du vorhättest, diese eine Nacht zu wiederholen. Hast du?“
„Natürlich nicht“, entrüstete sich Samuel, worauf Devin zufrieden nickte.
„Na also. Außerdem würde David dir deinen hübschen Hals umdrehen, wenn du es versuchst. Allerdings erst, nachdem er Adrian umgelegt und im Garten vergraben hat.“
„So schlimm ist Trey nun auch wieder nicht“, warf Adrian amüsiert ein.
„Würdest du darauf wetten?“, feixte Devin und Adrian schüttelte grinsend den Kopf. „Eben. Was macht denn eure kleine Isa?“
„Erzählt den ganzen Tag. Ich verstehe zwar nur die Hälfte, aber das hält sie nicht davon ab mir zu zeigen, wie ich meine Arbeit zu machen habe, indem sie meine Akten anbeißt oder vollsabbert.“
Devin lachte erneut und sogar Samuel musste grinsen, denn Amber war als Baby genauso gewesen. Damit war das Eis endgültig gebrochen. Durch ihre Kinder hatten sie ein Thema, über dass sie reden konnten und nach und nach hörte Samuel auf, sich verlegen zu fühlen für das, was vor über fünfzehn Jahren zwischen Adrian und ihm gewesen war.
Es war schon nach Mitternacht, als Devin schließlich der Erste war, der in Richtung Bett aufbrechen wollte, wobei Samuel einfiel, dass sie das ja vorhin gar nicht mehr zusammengebaut hatten. Jetzt konnten sie damit auf gar keinen Fall noch anfangen, allein schon wegen Kilian. Also würden sie wohl eine Nacht auf der Matratze verbringen müssen. Mal was anderes, dachte Samuel belustigt, und bezog das Bett, während Devin sich ins Badezimmer verzog. Als er fertig war, stand Adrian mit den Ellbogen aufs Geländer gestützt an der Galerie und schaute nach unten. Samuel gesellte sich zu ihm.
„Und? Bleibst du hier?“, fragte er, weil Adrian erst mit seinem Mann hatte telefonieren wollen, was er offenbar getan hatte.
Adrian nickte lächelnd, sah ihn aber nicht an. „Trey hat gemeint, Kilian tötet mich, wenn ich einfach abhaue, ohne 'Hallo' zu sagen. Hast du noch Bettzeug für mich?“
„Natürlich. Komm' mit. Wir machen dir schnell die Couch fertig“, antwortete Samuel und kurz darauf waren sie wieder im Wohnzimmer, um überlegend vor der Couch zu stehen. „Ich habe keine Ahnung, wie man dieses Ding ausklappt. Irgendwelche Vorschläge?“
Adrian lachte leise und nahm ihm das Bettzeug aus der Hand, um dann einfach das Laken auf der Couch auszubreiten. „Für eine Nacht reicht das völlig aus.“
„Sicher?“
Adrian zwinkerte ihm zu. „Hast du den Schock überwunden?“
Samuel zuckte ertappt zusammen, was Adrian nicht entging, aber er sagte nichts dazu. „Du musstest fragen, oder?“ Keine Antwort war in dem Fall auch eine
Weitere Kostenlose Bücher