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Herzensangelegenheiten

Herzensangelegenheiten

Titel: Herzensangelegenheiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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machen.

    „Hey Amber, kommst du mit nach oben? Ich habe ein Dorf im Schnee mit Musik.“
    Ambers Augen weiteten sich neugierig. „Schnee? Daddy, darf ich?“
    Kilian war ein Segen, dachte Samuel, auch wenn Mikael den Jungen vermutlich eingeweiht hatte. Trotzdem war er heilfroh, dass Kilian ihm die Frage abnahm, wohin mit Amber, damit sie reden konnten. Er nickte und kurz darauf saßen sie nur noch zu Viert am Küchentisch. Nie zuvor war ihm eine Stunde Abendessen so lang vorgekommen. Wenigstens hatten die Streithähne vor Amber nichts gesagt, sonst hätte Samuel sie auch erwürgt. Aber der Puffer war jetzt weg und Mikael sah schwer danach aus, als wollte er Colin am liebsten kopfüber ins Klo stuken, der wiederum Devin anstarrte. Sein Freund verzog jedoch keine Miene, sondern erwiderte Colins Blick einfach, was den unübersehbar ärgerte.
    Schlimmer als der schlimmste Kindergarten, fand Samuel und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Zwei Möglichkeiten“, begann er und wartete, bis Colin und Devin ihn ansahen. „Ihr klärt das hier und jetzt ohne weitere Einmischung von unserer Seite oder ihr klärt es mit Einmischung unsererseits. Fakt ist, ihr klärt das. Und zwar sofort!“
    „Ich habe bereits gesagt, was ich sagen wollte.“
    „Oh ja, für dich ist immer alles so einfach, was Devin? Aber wehe, jemand sieht das anders.“
    „Du hattest kein Recht, Sam so anzugehen!“
    „Und du hattest kein Recht, mir deswegen vorzuwerfen, ich wäre zu feige, mich meiner Vergangenheit zu stellen. Was hat Samuel denn anderes getan? Abgesehen davon, dass er nicht beinahe vergewaltigt worden wäre!“
    „Ich habe mich dafür entschuldigt, Colin, weil ich weiß, dass meine Wortwahl völlig daneben war.“
    „Dass ich nicht lache. Du glaubst es doch trotzdem, was soll ich da mit einer Entschuldigung?“
    Mikael schüttelte laut seufzend den Kopf, während Samuel resigniert zwischen Devin und Colin hin und hersah. Er hatte es ja geahnt. Statt vernünftig zu reden, wurde gestritten. Na wenigstens redeten die Beiden miteinander. Immerhin etwas.
    „Willst du etwa, dass ich dich anlüge?“, fragte Devin erbost.
    „Ich will, dass du dich raushältst!“
    „Dito! Das wird nur nichts daran ändern, was ich denke, Colin. Ob dir das nun gefällt oder nicht.“ Devins Blick sprach Bände. „Du hast Sam vorgeworfen, seine Vergangenheit vor mir geheimzuhalten. Damit hattest du recht, aber es gab dir eben nicht das Recht, ihn deswegen anzugreifen, denn du machst es genauso. Ich werfe dir nicht vor, besorgt gewesen zu sein. Aber ich werfe dir vor, dass du Mikael genauso auf Abstand hältst, wie Sam es mit mir getan hat. Es stimmt, dass mich das im Umkehrschluss nichts angeht, aber so wie du dir Sorgen um mich gemacht hast, mache ich mir eben auch Sorgen um dich. Das tun Freunde nun mal, du blöder Dickschädel!“
    „Ich will aber nicht, dass du dir Sorgen um mich machst!“, schrie Colin, was Devin schnauben ließ.
    „Sorry, aber für Wunschträume bin ich nicht zuständig. Ich werde mir immer Sorgen um dich machen, du bist rein zufällig mein bester Freund.“
    „Das gibt dir aber nicht das Recht, dich überall einzumischen!“
    Devin sah Colin finster an. „Das sagt der Richtige.“
    Colin schnappte nach Luft und schüttelte dabei den Kopf, bevor er aufstand. „Vergiss' es. Ich brauche frische Luft!“
    Als Mikael Colin folgen wollte, hielt Samuel ihn zurück. „Lass es mich versuchen. Bitte.“
    Samuel wartete gar nicht erst auf eine Erwiderung, sondern eilte Colin nach, der gerade um die nächste Straßenecke bog. Da Colin wütend genug war, um einen halben Stechschritt vorzulegen und Samuel die Gegend nicht gut kannte, fand er Colin erst einige Minuten später in einem Park wieder. Mit einem großen Kinderspielplatz, fiel Samuel auf, als er sich genauer umsah, aber um die späte Uhrzeit war niemand hier, Gott sei Dank. Samuel setzte sich neben Colin auf die Bank und sah den einfach abwartend an. Er wollte, dass Colin das Wort ergriff, und er musste auch nicht lange darauf warten.
    „Wie lange hast du deine Vergangenheit mit Eric geheimgehalten?“
    „Sechs Jahre. Na ja, fast sieben mittlerweile.“
    „Sechs Jahre“, wiederholte Colin und schnaubte. „Ich bin mit Mik erst seit knapp einem Jahr fest zusammen. Wieso gesteht Devin mir nicht auch sechs Jahre zu?“
    „Weil du zehn daraus machen würdest, wie ich es versucht habe?“, konterte Samuel und Colin seufzte, was in dem Fall eindeutig war. „Du bist nicht

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