Herzensbrecher: Roman (German Edition)
sind wir alt genug, um zu wissen, was wir wollen und wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dazu zu stehen.«
Maxine sah ihn mit großen Augen an. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, geschweige denn, worauf er hinauswollte.
»Ich wusste es vom ersten Augenblick an. Wir sind einander sehr ähnlich. Wir haben bei vielen Dingen dieselben Ansichten. Ich genieße es, mit dir zusammen zu sein, und ich gewöhne mich immer mehr an deine Kinder … Maxine … willst du mich heiraten?«
Maxine sog hörbar die Luft ein und sah ihn sprachlos an.
Charles wartete. In dem Licht, das von der Straßenlaterne ins Zimmer fiel, sah er die Angst in ihren Augen. »Es wird alles gut werden. Das verspreche ich dir. Ich weiß, dass dies der richtige Weg ist.«
Bei Blake war Maxine davon überzeugt gewesen. Trotzdem hatte sich die Ehe mit ihm als Irrtum herausgestellt. Wie sollte sie da bei Charles sicher sein? »Es ist doch viel zu früh, Charles … wir sind gerade mal zwei Monate zusammen.«
»Zweieinhalb«, korrigierte er sie. »Und wir wissen beide, dass es der richtige Schritt ist.«
Selbst wenn er recht hatte, war es wegen der Kinder trotzdem zu früh. Sie konnte ihnen unmöglich sagen, dass sie heiraten würde. Die drei würden durchdrehen.
»Die Kinder brauchen mehr Zeit«, sagte sie mit sanfter Stimme. »Und wir auch. ›Für immer‹ ist sehr lange, und keiner von uns will noch einen Fehler machen.«
»Aber wir wollen auch nicht ewig warten. Ich möchte mit dir zusammenleben«, sagte er zärtlich. »Als dein Mann.« Viele Frauen wünschten sich genau das: einen Mann, der es ernst meinte und ihnen schon nach wenigen Monaten einen Heiratsantrag machte. Trotzdem war Maxine noch nicht so weit.
»Was möchtest du denn?«, fragte Charles.
Maxine dachte nach. Erstaunt stellte sie fest, dass sie seinen Antrag nicht ablehnen wollte. Aber sie musste sicher sein, dass sie die richtige Entscheidung traf. Und dafür war es zu früh.
»Ich möchte bis Juni warten, bevor wir es den Kindern sagen. Dann sind wir ein halbes Jahr zusammen. Das finde ich angemessen. Die Kinder bekommen im Juni Sommerferien, und falls sie diese Neuigkeit aus der Bahn wirft, haben sie den Sommer über Zeit, sich daran zu gewöhnen. Es wäre zu früh, sie jetzt schon damit zu konfrontieren.«
Charles konnte seine Enttäuschung nur mühsam verbergen. Andererseits war er sich sehr wohl bewusst, dass sie ihm keinen Korb gab. Das war seine größte Befürchtung gewesen. »Und wann heiraten wir?« Er hielt gespannt den Atem an.
»Was hältst du von August? Dann bleiben den Kindern zwei Monate, um sich mit dem Gedanken vertraut zu machen. Genug, um sich daran zu gewöhnen, aber nicht lange genug, um ins Grübeln zu verfallen. Das passt auch für uns gut. Wenn das neue Schuljahr beginnt, sind wir verheiratet.«
»Dreht sich in deinem Leben eigentlich alles um die Kinder, Maxine? Kann es nicht einmal nur um dich oder um uns gehen?«
»Vermutlich nicht«, antwortete sie bedauernd. »Es ist wichtig, dass sich die Kinder wohl fühlen. Sonst wird es für uns umso schwerer.« Vor allem für dich, fügte sie in Gedanken hinzu. Sie machte sich Sorgen, dass es für eine solche Neuigkeit auch im Juni noch zu früh war. Begeistert wären die Kinder sicher nicht. Sie fingen gerade erst an, Charles zu akzeptieren, und wollten nicht, dass ihre Mutter wieder heiratete. Noch vor wenigen Wochen hatte sie den dreien versichert, dass eine Heirat nicht zur Debatte stünde. Das hatte die Kinder beruhigt. Und jetzt war sie dabei, alles auf den Kopf zu stellen. »Ich möchte, dass auch meine Kinder glücklich sind.«
»Das werden sie sein, sobald sie sich an die Vorstellung gewöhnt haben«, versicherte Charles. »Ich bin damit einverstanden, es ihnen im Juni zu sagen und im August zu heiraten, obwohl ich gehofft hatte, wir könnten es jetzt schon allen erzählen.« Er lächelte sie an. »Das alles ist sehr aufregend. Aber ich bin bereit zu warten.« Er zog sie an sich und spürte ihren Herzschlag.
Maxine war aufgeregt, aber auch ängstlich und nervös. Sie liebte Charles, obwohl es sich ganz anders anfühlte als bei Blake. Allerdings war sie älter und vernünftiger als damals. Charles war der zuverlässige Mann, den sie sich immer gewünscht hatte. Er war kein Filou, sondern ein solider Mann. Es fühlte sich richtig an, ihn zu heiraten. Sein Antrag hatte sie einfach nur überrascht.
Im Grunde ging es ihr etwas zu schnell, aber Charles hatte recht. Beide waren sie alt
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