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Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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    Mit Charles lief alles bestens. Der Winter verging wie im Fluge, und sogar Daphne beruhigte sich allmählich. Sie und Charles würden vermutlich nie die besten Freunde werden, aber immerhin hielt sie sich nun mit spitzen Bemerkungen ihm gegenüber zurück. Manchmal vergaß sie sogar für einen Moment, dass sie ihn nicht mochte, und die beiden lachten gemeinsam. Charles gab sich große Mühe mit den Kindern. Mit Sam und Jack fiel ihm der Umgang leichter. Er war mit den beiden bereits bei etlichen Basketballspielen gewesen. Er lud auch Daphne jedes Mal ein, aber sie war zu sehr mit ihrem gesellschaftlichen Leben beschäftigt, um ihre Brüder zu begleiten.
    Maxine achtete darauf, dass die Kinder nicht darauf gestoßen wurden, dass sie und Charles miteinander schliefen. Er blieb nur über Nacht, wenn alle bei Freunden untergebracht waren. Sie versuchte, ein- oder zweimal pro Woche bei ihm zu übernachten, war aber wieder zu Hause, ehe die Kinder morgens aufstanden. Das waren kurze Nächte für Maxine, aber die nahm sie gern in Kauf.
    Am Valentinstag waren sie seit zweieinhalb Monaten zusammen. Charles hatte für den Abend einen Tisch im La Grenouille reserviert. Es war ihr Lieblingsrestaurant geworden, das er immer als ihre Cafeteria bezeichnete. Mindestens einmal pro Woche gingen sie dort essen. Sonntags war er zu einem regelmäßigen Gast beim Abendessen in Maxines Wohnung geworden, und hin und wieder kochte er sogar für alle.
    Maxine war gerührt, als er ihr am Valentinstag zwei Dutzend rote Rosen in die Praxis schickte. Auf der Karte stand: »Ich liebe dich. C.« Er war wirklich sehr aufmerksam. Die Sekretärin brachte den Strauß lächelnd ins Besprechungszimmer. Auch sie mochte Charles. Maxine trug an diesem Abend ein neues, rotes Kleid. Charles fand sie wunderschön und küsste sie zur Begrüßung. Sam zog eine Grimasse, als er das sah, aber er war mittlerweile daran gewöhnt.
    Es war ein wunderbarer Abend, und Charles ging anschließend noch mit zu Maxine. Sie schenkte ihm einen Brandy ein, und sie setzten sich ins Wohnzimmer, um sich zu unterhalten, wie sie es oft taten. Sie sprachen über die Arbeit. Nach dem neuerlichen Amoklauf war Maxine gebeten worden, eine Rede vor dem Kongress zu halten. Charles sagte, er sei unglaublich stolz auf sie und würde sie gern begleiten. Er nahm ihre Hand und lauschte einen Augenblick lang in die Stille der Wohnung. Die Kinder schliefen bereits.
    »Ich liebe dich, Maxine«, sagte er zärtlich.
    Maxine lächelte ihn an. Sie hatte diese Hürde mittlerweile genommen, vor allem, weil sie sah, wie sehr sich Charles um die Kinder bemühte. »Ich liebe dich auch, Charles. Und ich danke dir für diesen wunderschönen Valentinstag.« So etwas hatte sie seit Jahren nicht mehr erlebt. Die Beziehung zu Charles war perfekt für sie. Es war nicht zu viel und nicht zu wenig. Er versuchte nicht, sie mit Beschlag zu belegen. Sie trafen sich mehrmals pro Woche, und ihr blieb genug Zeit für die Arbeit und die Kinder. Genau das hatte sie sich immer gewünscht.
    »Die letzten beiden Monate waren wunderschön«, fuhr Charles mit sanfter Stimme fort. »Ich glaube, es waren die schönsten meines Lebens.« Mit Maxine hatte er jetzt schon wesentlich mehr gemeinsam als mit seiner Ex-Frau nach einundzwanzig Ehejahren. Ihm war längst klar, dass Maxine die Frau war, auf die er ein Leben lang gewartet hatte. Deshalb hatte er während der letzten zwei Wochen einen Entschluss gefasst und sich vorgenommen, ihr diesen heute mitzuteilen.
    »Ich fand es auch schön«, antwortete Maxine, beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn.
    Es brannte kein Licht im Wohnzimmer. Es war gemütlich und romantisch. Maxine schmeckte den Brandy auf seinen Lippen.
    »Ich möchte mehr Zeit mit dir verbringen, Maxine. Und wir brauchen beide mehr Schlaf. Du kannst nicht ständig morgens um vier aufstehen, wenn du die Nacht bei mir verbracht hast.« Für heute hatte sie sich ohnehin dagegen entschieden, da sie beide schon früh Termine hatten. Während sie ihm zuhörte, fürchtete sie plötzlich, dass er bei ihr einziehen wollte. Für ihre Kinder wäre das ein Schock. Sie hatten sich ja gerade erst daran gewöhnt, dass sie mit ihm zusammen war. Wenn sie jetzt schon mit Charles zusammenzog, wären die drei sicher überfordert. Es gefiel ihr, dass Charles seine eigene Wohnung hatte.
    »Es geht doch gut«, sagte sie leise, aber er schüttelte den Kopf. »Für mich nicht. Auf Dauer kann es so nicht weitergehen. Außerdem

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