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Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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Orten gearbeitet. Es gibt nichts Schlimmeres.«
    »Vielleicht könntest du herkommen und helfen. Die Menschen hier brauchen jemanden, der ihnen sagt, wie sie mit den Kindern umgehen sollen und was getan werden muss. Du wärst genau die Richtige dafür. Würdest du darüber nachdenken?« Blakes Stimme klang ernst. Sein Haus war nicht zerstört worden. Er hätte abreisen können. Doch er liebte dieses Land und die Menschen offenbar so sehr, dass er helfen wollte.
    »Dafür brauche ich einen offiziellen Auftrag. Ich kann nicht einfach so den Menschen sagen, was sie tun sollen. Wer bin ich denn, dass sie mich akzeptieren würden?«
    »Ich könnte dich engagieren.« Blake ließ nicht locker.
    »Sei nicht albern! Es geht nicht darum, dass ich bezahlt werde, sondern ich muss genau wissen, was von mir erwartet wird. Ob es um kurzfristige psychologische Betreuung geht oder um langfristige Traumaverarbeitung. Lass mich wissen, wenn ich etwas tun kann.«
    »Einverstanden. Wie geht es Sam?«
    »Er ist okay. Mit den Krücken stellt er sich richtig geschickt an.« Plötzlich fiel ihr wieder ein, warum sie Blake überhaupt angerufen hatte. Als er ihr von den verwaisten Kindern in dem Erdbebengebiet erzählte, hatte sie gar nicht mehr daran gedacht. »Ich habe dir etwas zu sagen«, kündigte sie die Neuigkeit feierlich an.
    »Wegen Sams Unfall?«, fragte er besorgt. So hatte sie ihn bisher nie reden hören. Zum ersten Mal dachte er mehr an andere als an sich selbst.
    »Nein, es geht um mich. Ich werde heiraten. Charles West. Im August ist es so weit.«
    Es folgte Stille.
    »Was sagen die Kinder dazu? Sind sie sauer?«, fragte Blake schließlich.
    »Ja.« Maxine war immer ehrlich zu ihm. »Ihnen gefällt ihr Leben so, wie es ist. Sie wollen nicht, dass sich etwas ändert.«
    »Verständlich. Es würde ihnen auch nicht gefallen, wenn ich heiraten würde. Ich hoffe, Charles ist gut zu dir, Max«, sagte Blake mit ernster Stimme.
    »Ja, das ist er.«
    »Dann gratuliere ich dir.« Blake lachte und klang wieder wie er selbst. »Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht. Aber es wird bestimmt alles gut werden. Die Kinder wissen es nur noch nicht. Hör zu, ich melde mich wieder, sobald ich Zeit habe. Jetzt muss ich los. Hier gibt es zu viel zu tun, ich kann nicht so lange telefonieren. Pass auf dich auf und gib den Kindern einen Kuss von mir … und, Max … nochmals herzlichen Glückwunsch.« Bevor sie sich bedanken konnte, hatte er aufgelegt. Maxine ging wieder ins Bett. Sie dachte daran, dass Blake in einem Katastrophengebiet den Waisen und Verwundeten zu helfen versuchte, nach Verschütteten grub, Medikamente und Nahrung einflog. Zum ersten Mal stellte er nicht nur sein Geld für einen guten Zweck zur Verfügung, sondern krempelte selbst die Ärmel hoch und packte mit an. Das klang nicht nach dem Blake, den sie kannte. Vielleicht wurde er am Ende doch noch erwachsen. Längst überfällig war es ja.

    Am nächsten Morgen rief Maxine ihre Eltern an, und endlich freute sich jemand über ihre Neuigkeiten. Ihr Vater war begeistert, weil er Charles mochte. So einen Mann hatte er sich für Maxine erhofft. Außerdem gefiel es ihm, dass Charles ebenfalls Arzt war. Er wünschte seiner Tochter alles Gute und sagte ihr, sie solle Charles seine Glückwünsche ausrichten. Dann kam ihre Mutter an den Apparat und wollte alles über die Hochzeit wissen.
    »Sind die Kinder aufgeregt?«, fragte sie.
    Maxine schüttelte lächelnd den Kopf. Ihre Eltern hatten ja keine Ahnung. »Nicht so richtig, Mom. Es ist eine Riesenveränderung für die drei.«
    »Charles ist ein sehr netter Mann. Ich bin sicher, dass die Kinder auf Dauer froh sein werden, dass du ihn geheiratet hast.«
    »Das hoffe ich«, antwortete Maxine und klang weniger überzeugt als ihre Mutter.
    »Ihr beide müsst bald mal zum Abendessen kommen.«
    »Sehr gern«, versicherte Maxine. Charles sollte ihre Eltern besser kennenlernen, vor allem, weil er keine eigene Familie mehr hatte.
    Es tat gut, dass ihre Eltern sich freuten und die Hochzeit begrüßten. Das bedeutete Maxine viel und es half für den Moment, die fehlende Begeisterung der Kinder auszugleichen.

    An diesem Abend aß Charles mit ihr und den Kindern zu Abend. Es ging sehr still am Tisch zu. Es gab keine unhöflichen Bemerkungen oder gar Streit, aber glücklich wirkten die Kinder nicht. Sie brachten das Abendessen hinter sich und verschwanden dann in ihren Zimmern. Das war nicht das, was Charles sich erhofft hatte. Maxine

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