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Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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darüber verloren!
    »Wann wird es denn so weit sein?«, fragte Maxine und hielt den Atem an. Sie war nicht darauf eingestellt, dass ausgerechnet jetzt ein Säugling ins Haus kam. Vielleicht wäre das sehr schwierig. Sie musste sich zuerst daran gewöhnen, dass demnächst ein Ehemann einzog.
    »Normalerweise dauert es bis zu zwei Jahre«, entgegnete Zelda. Maxine atmete schon auf, doch da fuhr Zelda fort: »Wenn man unbedingt ein Designer-Baby möchte.«
    »Ein Designer-Baby?« Maxine sah sie verständnislos an. Bisher war sie die Einzige, die Worte fand. Die anderen hatten offenbar die Stimme verloren.
    »Weiß, blauäugig, gesund, beide Eltern mit Harvard-Abschluss, die entschieden haben, dass das Kind nicht mit ihrem Lebensstil harmoniert. Gehobene Mittelschicht, weder Alkohol- noch Drogenprobleme. Dann kann es so lange dauern. Heutzutage werden nicht mehr so viele Mädchen ungewollt schwanger. Wenn doch, dann lassen sie abtreiben oder ziehen das Kind allein groß. Zwei Jahre sind also optimistisch geschätzt, schließlich bin ich eine alleinstehende Frau aus der Arbeiterschicht. Die Designer-Babys gehen an Leute wie Sie.« Zelda blickte Maxine und Charles an. Maxine entging nicht, dass sich Charles schüttelte.
    »Nein danke«, lehnte er ab. »Das ist nichts für mich. Oder für uns.« Er lächelte Maxine an. Es war ihm gleichgültig, wen oder was Zelda adoptieren wollte, vor allem, wenn es bis dahin noch zwei Jahre dauerte.
    »Sie gehen also davon aus, dass es in zwei Jahren so weit sein wird?«, hakte Maxine hoffnungsvoll nach. Sam wäre acht, Daphne und Jack würden schon die Highschool besuchen. Erst dann brauchte sie sich mit dieser Angelegenheit zu beschäftigen.
    »Nein, auf so ein Baby hätte ich gar keine Aussicht. Zuerst dachte ich an eine Adoption im Ausland und habe mich informiert. Aber dabei gibt es viele Ungewissheiten. Außerdem ist es für mich zu teuer. Ich kann nicht drei Monate lang in China oder Russland sitzen und warten, bis man mir ein dreijähriges Kind aus einem Heim anvertraut, das bereits Schaden genommen hat – was ich aber erst später herausfinde. Man darf sich das Kind nicht einmal aussuchen, sondern es wird einem zugeteilt. Die Kinder sind fast immer schon älter. Ich möchte aber einen Säugling, möglichst ein Neugeborenes, das noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hat.«
    »Außer vielleicht im Mutterleib«, gab Maxine zu bedenken. »Während einer Schwangerschaft kann es zu Alkohol- oder Drogenmissbrauch gekommen sein.«
    Zelda blickte einen Moment lang zur Seite. »Genau darauf will ich hinaus«, sagte sie dann und blickte Maxine in die Augen. »Die größten Chancen habe ich bei einem Risikokind. Kein behindertes Kind, das zum Beispiel am Down-Syndrom leidet. Das würde ich nicht schaffen. Aber ein Kind von einem Mädchen, das während der Schwangerschaft ein paar Drogen genommen oder ein paar Biere getrunken hat.« Zelda sprach mit ruhiger Stimme.
    »Das halte ich für einen großen Fehler«, sagte Maxine energisch. »Sie haben keine Vorstellung davon, welche Probleme möglicherweise auf Sie zukommen, vor allem, wenn die Mutter Drogen genommen hat. Ich habe täglich mit solchen Fällen zu tun. Oft sind es Kinder, die adoptiert wurden und deren biologische Eltern drogensüchtig waren. Die späteren Auswirkungen können gravierend sein.«
    »Ich bin bereit, das Risiko einzugehen«, antwortete Zelda unbeirrt. »Genau genommen habe ich es bereits getan.«
    »Wie meinen Sie das?« Maxine sah sie stirnrunzelnd an. Jetzt hörte sogar Charles aufmerksam zu. Es war so still in der Küche, dass man eine Nadel auf den Boden hätte fallen hören.
    »Das Baby ist bereits unterwegs. Die Mutter ist fünfzehn Jahre alt und war während ihrer Schwangerschaft zeitweise obdachlos. Im ersten Drittel hat sie Drogen genommen, jetzt ist sie jedoch clean. Der Vater des Kindes sitzt wegen Dealerei und Autodiebstahl im Gefängnis. Er ist neunzehn und hat weder an dem Kind noch an dem Mädchen Interesse. Deshalb ist er bereit, es zur Adoption freizugeben. Die Eltern des Mädchens haben kein Geld und wollen nicht, dass ihre Tochter das Kind behält. Sie ist ein nettes Mädchen. Ich habe sie gestern kennengelernt.« Deshalb also hatte Zelda sich gestern in Schale geworfen. »Sie ist bereit, mir das Kind zu geben. Alles, was sie will, ist jedes Jahr ein Foto. Sie möchte das Kind nicht sehen und es damit nur verwirren. Drei Paare haben bereits abgelehnt. Wenn ich will, ist es mein Kind. Es ist ein

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