Herzensbrecher: Roman (German Edition)
Junge.« Tränen liefen ihr über die Wangen, und ihr Lächeln brach Maxine das Herz. Wie sehr musste diese Frau sich ein Kind wünschen, wenn sie sogar bereit war, ein solches Risiko einzugehen.
Maxine erhob sich und umarmte Zelda. »Oh, Zellie, was Sie da vorhaben, finde ich wunderbar. Aber ein solches Kind birgt ein großes Risiko. Sie haben keine Ahnung, worauf Sie sich da einlassen. Das dürfen Sie nicht tun!«
»Genau das habe ich aber vor«, widersprach Zelda stur, und Maxine erkannte, dass sie fest entschlossen war.
»Wann?«, fragte Charles entsetzt. Bei ihm war der Groschen gefallen.
Zelda holte tief Luft. »Die Geburt ist für dieses Wochenende berechnet.«
»Das ist doch ein Scherz, oder?« Maxines Stimme war schriller als sonst. »Was werden Sie tun?«
»Den Jungen für den Rest meines Lebens lieben. Ich werde ihn James nennen. Jimmy.«
Maxine fühlte sich plötzlich elend. Das durfte nicht wahr sein.
»Ich erwarte nicht, dass Sie mich unter diesen Umständen unterstützen. Und es ist mir sehr unangenehm, dass sich alles so kurzfristig ergeben hat. Ich dachte, es würde alles viel länger dauern. Aber gestern hat man mich wegen des Kindes angerufen, und heute habe ich zugesagt. Deshalb musste ich es Ihnen jetzt sagen.«
»Man hat Sie gestern wegen dieses Kindes angerufen, weil niemand sonst es haben will«, sagte Charles kalt. »Ich halte das alles für eine große Dummheit.«
»Ich glaube, dass es so kommen musste«, antwortete Zellie mit fester Stimme.
Maxine wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen. Sie hielt Zeldas Plan ebenfalls für einen großen Fehler, aber sie konnte schlecht über das Leben anderer Menschen entscheiden. Sie selbst wäre das Risiko einer solchen Adoption nicht eingegangen, aber sie hatte schließlich drei gesunde Kinder. Wer konnte wissen, wie sie sich an Zeldas Stelle verhalten hätte. Dieser Schritt war zwar verrückt und riskant, aber auch mutig und selbstlos. »Wenn Sie mir kündigen möchten, dann gehe ich«, sagte Zelda leise. »Ich kann Sie nicht zwingen, mich hier mit einem Säugling wohnen zu lassen. Wenn Sie wollen, bleibe ich, und wir werden sehen, ob es klappt. Für Sie besteht keinerlei Verpflichtung. Ich kann mir etwas anderes suchen und innerhalb der nächsten Tage ausziehen. Es muss nur schnell gehen, weil das Kind möglicherweise schon am Wochenende auf die Welt kommt.«
»O mein Gott!«, stieß Charles hervor, erhob sich und sah Maxine vorwurfsvoll an.
»Zellie, nicht so hastig. Wir werden eine Lösung finden«, sagte Maxine leise.
Wie auf ein Kommando brachen die drei Kinder wie aus einem Munde in Jubel aus und stürzten zu Zelda, um sie zu umarmen.
»Wir bekommen ein Baby!«, schrie Sam begeistert. »Es ist ein Junge!« Er schlang die Arme um Zeldas Hüfte, und sie begann zu weinen.
»Danke«, flüsterte sie Maxine zu.
»Wir werden sehen, wie es läuft«, entgegnete Maxine mit schwacher Stimme. Die Zustimmung der Kinder hatte sie, aber da blieb noch Charles. »Wir versuchen es und hoffen, dass es klappt. Sonst sprechen wir darüber. Wie viel Chaos kann ein kleines Baby schon veranstalten?«, sagte sie.
Zelda schlang die Arme um Maxine und drückte sie so fest, dass Maxine die Luft wegblieb. »Danke, vielen Dank«, stieß sie unter Tränen hervor. »Das ist alles, was ich mir immer gewünscht habe. Ein eigenes Kind.«
»Und Sie sind sich ganz sicher?«, hakte Maxine noch einmal nach. »Sie können auch auf ein Kind warten, bei dem es weniger riskant ist.«
»Ich will aber nicht warten«, sagte Zelda standhaft. »Ich will diesen Jungen.«
»Vielleicht ist es ein Fehler.«
»Bestimmt nicht.« Zelda hatte ihre Entscheidung getroffen, und Maxine erkannte, dass nichts sie umstimmen konnte. »Morgen muss ich eine Wiege und ein paar andere Dinge besorgen.«
Maxine hatte Sams Wiege leider schon vor Jahren verschenkt, sonst hätte Zelda sie haben können. Unvorstellbar, dass vielleicht schon in wenigen Tagen ein Baby in ihrer Mitte sein würde. Als Maxine sich umschaute, bemerkte sie, dass Charles die Küche verlassen hatte. Sie fand ihn im Wohnzimmer.
Wütend funkelte er sie an. »Hast du den Verstand verloren?«, fauchte er. »Bist du völlig verrückt geworden? Du willst ein Crack-Baby bei dir aufnehmen? Niemand, der bei Verstand ist, würde so ein Kind adoptieren. Diese arme Frau ist so verzweifelt, dass sie alles nehmen würde. Und jetzt wird dieses Kind mit dir zusammenleben … und mit mir! «, fügte er hinzu. »Wie kannst du es wagen,
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