Herzensbrecher: Roman (German Edition)
eine solche Entscheidung zu treffen, ohne vorher mit mir darüber zu sprechen?« Er zitterte vor Zorn.
Maxine konnte ihn verstehen. Sie war auch nicht begeistert von dieser unerwarteten Entwicklung, aber sie und die Kinder liebten Zelda. Charles dagegen kannte sie kaum, und er hatte keine Vorstellung davon, wie viel sie der Familie bedeutete. Für ihn war sie nur eine Kinderfrau.
»Es tut mir leid, dass ich dich nicht gefragt habe, Charles. Es ist mir so herausgerutscht. Ich war so gerührt von dem, was sie gesagt hat, und sie tat mir leid. Nach zwölf Jahren kann ich sie nicht einfach auffordern zu gehen. Die Kinder wären unglücklich. Und ich auch.«
»Aber sie hätte dir sagen müssen, was sie vorhat. Das Ganze ist ein Skandal. Du solltest sie feuern!«, verlangte er kühl.
»Wir lieben sie«, widersprach Maxine mit sanfter Stimme. »Meine Kinder sind mit ihr aufgewachsen. Und sie hängt sehr an ihnen. Wenn es nicht klappt, können wir uns immer noch von ihr trennen. Aber momentan haben die Kinder mit anderen Veränderungen zu kämpfen. Wir heiraten bald, und du wirst hier einziehen. Ich möchte nicht, dass Zellie uns ausgerechnet jetzt verlässt.« Maxine hatte Tränen in den Augen.
Charles’ Blick jedoch war eisig. »Und was erwartest du von mir? Soll ich mit einem Crack-Baby leben? Seine Windeln wechseln? Das ist nicht fair.«
Fair war es für Maxine auch nicht. Doch sie musste allein wegen der Kinder das Beste aus der Situation machen. Sie brauchten Zellie sehr und durften sie nicht ausgerechnet jetzt verlieren, Crack-Baby hin oder her.
»Du wirst wahrscheinlich gar nicht merken, dass es hier ist«, versicherte Maxine. »Zellies Zimmer liegt im hinteren Teil der Wohnung. Während der ersten Monate wird das Kind vor allem dort sein.«
»Und danach? Schläft es dann wie Sam bei uns?« Zum ersten Mal machte Charles eine abfällige Bemerkung über eines ihrer Kinder. Das gefiel Maxine gar nicht, aber er war aufgebracht. »Jeden Tag ein neues Drama, nicht wahr? Zuerst eilst du zu Blake nach Afrika, dann will er unser Rehearsal Dinner ausrichten, und jetzt bietest du der Nanny an, ein Crack-Baby ins Haus zu bringen. Das soll ich allen Ernstes klaglos hinnehmen? Ich müsste doch verrückt sein!« Er starrte Maxine zornig an. »Nein, du bist hier die Verrückte!«
Damit stürmte Charles aus der Wohnung und warf die Tür hinter sich ins Schloss.
»War das etwa Charles?«, fragte Zelda besorgt, als Maxine mit grimmiger Miene die Küche betrat. Alle hatten das Knallen der Wohnungstür gehört. Maxine nickte nur. »Sie brauchen das nicht zu tun«, sagte Zelda leise. »Ich kann auch gehen.«
»Nein, auf keinen Fall.« Maxine legte den Arm um Zeldas Schultern. »Wir lieben Sie doch. Es wird schon klappen. Ich hoffe nur, dass Sie ein gesundes Baby bekommen. Nur das ist jetzt wichtig. Charles wird sich daran gewöhnen. Wir alle werden uns daran gewöhnen. Es ist nur eine unerwartete Überraschung«, sagte sie und musste lachen. Was kam wohl als Nächstes?
19. Kapitel
A m Wochenende fuhren Charles und Maxine wie geplant nach Southampton. Sie trafen sich mit dem Caterer, spazierten Hand in Hand den Strand entlang, liebten sich einige Male, und am Ende des Wochenendes war Charles besänftigt. Maxine hatte eingewilligt, Zelda zu kündigen, wenn das Baby für Charles zu viel würde. Als sie nach New York zurückfuhren, schien alles wieder in Ordnung zu sein. Charles hatte offenbar ein paar ruhige Stunden mit Maxine gebraucht, in denen ihm ihre ungeteilte Aufmerksamkeit gehörte. Nachdem er ein ganzes Wochenende mit ihr verbracht hatte, blühte er auf wie eine Blume im Regen.
»Wenn wir Zeit füreinander haben«, sagte er während der Rückfahrt, »dann ergibt alles einen Sinn. Aber in diesem Irrenhaus, dieser Seifenoper, die du dein Leben nennst, werde ich wahnsinnig.«
Seine Worte verletzten sie. »Es ist kein Irrenhaus, Charles. Und unser Leben ist auch keine Seifenoper. Ich bin eine alleinerziehende, berufstätige Mutter mit drei Kindern. Da geschehen nun mal unerwartete Dinge. Das ist doch normal«, widersprach sie, und er schaute sie an, als wäre sie wirklich verrückt.
»Wie viele Leute kennst du, deren Nanny mit dreitägiger Vorankündigung ein Crack-Baby ins Haus bringt? Entschuldige, aber für mich klingt das alles andere als normal.«
»Ich gebe gern zu«, antwortete sie lächelnd, »dass es ungewöhnlich ist. Aber Zelda ist uns wichtig, und im Augenblick können wir auf sie nicht verzichten.«
»Sei
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