Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzflimmern

Herzflimmern

Titel: Herzflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
Vom Netzwerk:
ganze Nacht auf den Beinen bist, weil du dauernd irgendwo einen neuen Tropf anlegen mußt, bist du am nächsten Tag, wenn die echte Arbeit kommt, zu nichts zu gebrauchen.«
    Sondra warf ihm einen zweifelnden Blick zu. So tief, dachte sie überzeugt, würde sie niemals sinken.
    »Ich glaub die Kellnerinnen wollen uns nicht sehen«, bemerkte Ruth, die vergeblich versuchte, eine Bedienung herbeizuwinken.
    »Nein, sie sind nur überlastet, Mr. Gilhooley hat solchen Andrang heute abend nicht erwartet und hat nicht genug Leute da.«
    »Ich hab einen Wahnsinnsdurst«, erklärte Ruth.
    »Ich hol euch gern was am Tresen. Was wollt ihr denn?«
    »Für mich ein Mineralwasser«, sagte Ruth.
    »Und ich nehm einen Weißwein«, fügte Sondra hinzu.
    Sie wandten sich Mickey zu, die gedankenverloren ins Leere starrte. Ehe sie sie jedoch aus ihrer Versunkenheit reißen konnten, kam ein anderer von Steves Freunden an den Tisch und rief: »He, diesmal hat’s uns beide erwischt. Schwerer Unfall. Ist gerade in die Notaufnahme gekommen. Marsch, ab durch die Mitte.«
    »Tut mir leid, meine Damen.« Steve sprang auf. »Ein andermal vielleicht. Ruth, kommst du am Samstag abend auf das Fest?«
    »Klar«, antwortete sie lachend. »Bis dann.«
    Ein schwitzender junger Mann mit rotem Gesicht kam an ihren Tisch, räumte hastig das Geschirr zusammen und fuhr einmal mit einem feuchten Tuch über die Tischplatte; doch eine Kellnerin ließ sich immer noch nicht sehen.
    »Ich hole die Getränke«, sagte Sondra. »Schaut ihr zu, ob ihr eine Kellnerin erwischt. Mickey? Ein Cola für dich?«
    »Wie? Ach ja. Bitte. Ein Cola.«
    Am einen Ende des Tresens, wo ein junger Mann eine Gruppe von Freunden mit Anekdoten aus dem Krankenhaus unterhielt, war kein Durchkommen. Auch Mr. Gilhooley selber, ein robuster, rotgesichtiger Mann mit einem dröhnenden Lachen, stand dort unten und hörte sich die lustigen Geschichten an. Sondra drängte sich zum anderen Ende der Theke durch und sah sich um. Ein junger Mann in Jeans und weißem Hemd kramte in dem Regal hinter der Theke zwischen Gläsern mit Oliven und Perlzwiebeln.
    Sondra sah sich nach ihren Freundinnen um und stellte fest, daß sie inzwischen wenigstens Speisekarten bekommen hatten.
    »Entschuldigen Sie«, sagte sie zu dem Mann hinter dem Tresen.
    {37}
    Der drehte sich um, lächelte kurz und wandte sich wieder dem Regal zu.
    Sondra räusperte sich und sagte lauter: »Ich möchte etwas bestellen bitte.«
    Wieder drehte sich der Mann um, musterte sie einen Moment lang und sagte dann: »Gern. Was möchten Sie haben?«
    »Ein Cola, ein Mineralwasser und ein Glas Weißwein, bitte.«
    »Würden Sie mir bitte Ihren Ausweis zeigen?«
    Sondra war perplex. Das hatte man noch nie von ihr verlangt. »Ich bin über einundzwanzig.«
    »Tut mir leid«, gab er zurück. »Vorschrift ist Vorschrift.«
    Achselzuckend stellte sie ihre Handtasche auf den Tresen und suchte ihren Führerschein heraus. Als sie ihn gefunden hatte, hielt sie ihn dem Mann hin.
    Er schaute ihn sich genau an, betrachtete erst das kleine Foto, dann aufmerksam ihr Gesicht, sah dann wieder auf das Foto.
    »Der ist nicht gefälscht«, sagte Sondra.
    »Sind Sie wirklich nur eins dreiundsechzig?« fragte er.
    Sie starrte ihn verwundert an. Er sah sympathisch aus, nicht allzu groß, und wenn er lächelte, zeigten sich Grübchen in seinen Wangen.
    »Das ist ein Führerschein, der in Arizona ausgestellt ist«, sagte er. »In Kalifornien ist der nicht gültig.«
    »Was!«
    »Okay, okay!« Er lachte. »Für Sie mach ich eine Ausnahme. Ein Cola, ein Mineralwasser und ein Chablis. Kommt sofort.«
    Er holte die Gläser heraus und füllte sie.
    »Das macht eins fünfzig«, sagte er und schob ihr die Gläser über die Theke.
    Sie nahm einen Eindollarschein und drei Vierteldollarstücke aus ihrer Geldbörse. »Der Rest ist für Sie«, sagte sie.
    »Besten Dank«, antwortete er und schnippte die zusätzliche Münze in die Luft, ehe er sie einsteckte.
    Sondra sah sofort, daß sie die drei Gläser nicht auf einmal an den Tisch befördern konnte. Während sie noch überlegte, ob sie zweimal gehen oder eine ihrer Freundinnen rufen sollte, kam Mr. Gilhooley vom anderen Ende der Bar. Er wischte sich die Hände an einem Tuch und sagte: »Suchen Sie was, Doc?«
    »Ich brauch ein Zitronenschnitzel, Gil. Wo haben Sie Ihre Zitronenschnitzel versteckt?«
    Gilhooley brachte eine kleine Schale zum Vorschein, die leer war, brum {38} melte etwas und steuerte auf eine Tür zu, die

Weitere Kostenlose Bücher