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Herzflimmern

Herzflimmern

Titel: Herzflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Sonntag besucht und mit Entsetzen gesehen, wie schwach und müde ihre sonst so lebhafte Mutter durch die Krankheit geworden war.
    Mickey hatte vom Pflegeheim eine hohe Rechnung bekommen. Ihre Mutter brauchte intensive Pflege und teure Medikamente. Die Kosten, die die Privatversicherung nicht deckte, mußte Mickey übernehmen. Wenn es ihr nicht gelang, die Rechnung zu bezahlen, würde man Mrs. Long in ein Bezirkspflegeheim überweisen, wo sie auf ihre Freunde, auf die kleinen Annehmlichkeiten und den sonnigen Garten des privaten Pflegeheims würde verzichten müssen. Das konnte und wollte Mickey nicht geschehen lassen. Irgendwie mußte sie es schaffen, ihrer Mutter die vertraute Umgebung zu erhalten. Ihr Leben lang hatte ihre Mutter hart gearbeitet, um sich und Mickey durchzubringen, hatte häufig zwei Schichten übernommen, um die Rechnungen der Ärzte bezahlen zu können, die sie in der Hoffnung konsultiert hatte, sie könnten ihrer Tochter helfen. Wie konnte Mickey sie da jetzt im Stich lassen?
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    Aber ein Job kam nicht in Frage; es war den Studenten vom College aus verboten, während des Unterrichtsjahres zu arbeiten, außerdem reichte dazu die Zeit nicht. Mickey mochte ihr Studium nicht ganz so fanatisch betreiben wie Ruth, aber sie saß dennoch jede Woche mehr als dreißig Stunden über ihren Büchern. Wie sollte sie nur das zusätzliche Geld aufbringen?
    »Neurochirurgie«, sagte Rick in Beantwortung von Sondras Frage. »Dieses Jahr mache ich noch Assistenz, dann bin ich fertig.«
    »Und warum Neurochirurgie?« fragte Sondra, ihr Glas zum Mund führend.
    Ruth sah von ihrer Karte auf, die nach der Wirkung des Fibrins auf die Blutgerinnung fragte, um einen Moment lang das Geschehen am Tisch zu beobachten. Rick Parsons zeigte offenkundiges Interesse an Sondra, und sie begegnete ihm mit der gewohnten freundlichen Art, die keineswegs zurückweisend war, aber klare Grenzen steckte. Ruth dachte an Steve Schonfeld, den sie sehr aufregend fand. Nach dem Kino hatte er sie lang und leidenschaftlich geküßt, und Ruth hatte sofort angefangen, darüber nachzudenken, wie sie bei ihrem harten Arbeitsplan Zeit für eine Romanze finden sollte. Nun, sie würde sich die Zeit einfach nehmen, denn im Gegensatz zu Sondra wünschte sich Ruth eine enge Beziehung zu einem Mann.
    Sondra und Rick unterhielten sich lange, legten nur einmal eine Pause ein, um sich Hamburger zu bestellen und noch zwei Gläser Wein. Sondra berichtete von ihrer alten Sehnsucht nach Afrika, und Rick versuchte, ihr die abgeschlossene Welt des Operationssaals nahezubringen.
    »Sie waren noch nie bei einer Operation dabei?« fragte er. »Ich garantiere Ihnen, ein einziger näherer Blick auf die Chirurgie, und Afrika ist vergessen. Passen Sie auf, ich hab morgen vormittag eine Kraniotomie. Schwänzen Sie Ihre Vorlesung und kommen Sie zum Zuschauen. Vierter Stock. Fragen Sie nach Miss Timmons. Die läßt Sie rein.«
    Während Mickey Zahlen auf ihre Serviette kritzelte, um auszurechnen, was sie sparen konnte, wenn sie weniger aß, und wieviel sie durch Blutspenden dazu verdienen konnte; während Ruth sich mit der Rolle des Vitamins D bei der Plasma-Calcium-Konzentration befaßte, versprach Sondra Rick Parsons, am folgenden Morgen in den Operationstrakt des St. Catherine’s Krankenhaus zu kommen.

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    An Sondras Kittel fehlten hinten zwei Knöpfe, so daß Miss Timmons die klaffende Öffnung mit einem breiten Stück Heftpflaster zukleben mußte. Da es unmöglich war, einen Operationsmantel in tadellosem Zustand aufzutreiben, mußten die Schwestern sich mit Sicherheitsnadeln und Heftpflaster behelfen und selten fand eine Schwester die passende Größe. Doch Sondras Kittel paßte ausnahmsweise wie angegossen. Selbst die gräßliche Papierhaube sah bei ihr gut aus, brachte den aparten Schnitt ihres dunklen Gesichts mit den Mandelaugen wirkungsvoll zur Geltung.
    Die Oberschwester lachte und sagte: »Nehmen Sie sich nur vor den Wölfen in acht.«
    Ein seltsames Gefühl, zum erstenmal in den Operationsräumen zu sein. Sondra hatte natürlich gewußt, daß der Tag einmal kommen würde, aber sie hatte nicht damit gerechnet, daß es so bald sein würde. Normalerweise kam man erst im dritten Jahr, wenn die klinische Ausbildung begann, in die Chirurgie. Sie hingegen war gerade in der sechsten Woche ihres Studiums und war nun schon bis ins Allerheiligste vorgedrungen.
    Es erinnerte sie an eine Badeanstalt, gekachelte Wände, Chrom, Glas und durchsichtiger Kunststoff

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