Herzhauser, R: Reinkarnation: Traum oder Wirklichkeit
Liebe und Verständnis ausstrahlt.
Hier endet die erste Regression des Herrn Sch.
Zweiter Regressionsbericht des Herrn Sch.
Der Enkel des Müllers
An einem der folgenden Tage bat Herr Sch. um eine weitere Regression, da er für sich feststellen wollte, welchen Weg seine Seele nach dem Leben im Mittelalter genommen hatte. In ihm war noch immer ein Gefühl der Unzufriedenheit und der Unsicherheit bezüglich seiner dargestellten Problematik.
Folgende Szene wurde in der Regression erkannt:
Ein warmer Sommerabend ist angebrochen. Auf einer Wiese, die sich zwischen einer Mühle und einem Dorf befindet, treffen sich zwei Liebende. Beide befinden sich in einer katastrophalen seelischen Verfassung. Sie sind todunglücklich. Die junge Frau und Geliebte des jungen Mannes ist die Tochter eines wohlhabenden und einflussreichen Bauern. Sie muss am nächsten Tag den Sohn eines anderen Bauern aus ihrem Dorf ehelichen. Diesen Mann liebt sie nicht. Doch dafür haben ihre Eltern kein Verständnis. Für die Liebenden gibt es kein Entkommen. Der junge Mann ist Vollwaise und arm. Er wurde von seinem Großvater, einem armen Müller, aufgezogen und lebt auch bei diesem als Müller auf dessen Mühle.
Szenenwechsel.
Nachdem seine Liebe den Bauernsohn aus dem Nachbardorf geheiratet hat, geht der junge Mann als Soldat in ein Kriegsgebiet. Er meldet sich in der Auffassung, dass sein Leben ohne die geliebte Frau, mit der er sich sehr verbunden fühlte, sinnlos geworden ist.
An seiner Seite wird ein Munitionswagen in die vorderen Reihen eines Kampfgebietes transportiert. Plötzlich trifft eine Granate den Wagen und sprengt ihn mitsamt dem jungen Mann in die Luft. Dessen letzte Gedanken gelten seiner unglücklichen Liebe, nach der er sich verzehrt.
Erklärungsversuch
In den folgenden Gesprächen wird von Herrn Sch. die Meinung vertreten, dass die Seele der Geliebten im Mittelalter und die der Bauerntochter identisch seien. Er verstehe nun, was er in den Körpern seiner Partnerinnen vermisse: die Seele seiner großen Liebe aus vergangenen Zeiten.
G EMEINSAME I NKARNATIONEN
Schon früh fiel mir auf, dass Patienten nach einer Reinkarnationstherapie oder einer Regression immer wieder den persönlichen Eindruck entwickelten, mit dem einen oder anderen Menschen schon vor ihrer jetzigen Existenz verbunden gewesen zu sein.
Dieses Phänomen lässt sich dadurch erklären, dass Seelen nie allein inkarnieren, sondern immer in einem Verbund mit anderen Seelen, mit denen sie noch etwas aufzuarbeiten haben.
Immer wieder ist zu sehen, dass in diesem Leben Menschen Verbindungen eingehen, deren Charaktere eine starke Anziehungskraft ausüben. Diese Anziehungskraft kann sich positiv wie auch negativ auswirken.
Sympathische Menschen stehen an der Seite und unterstützen den Lebensweg. Weniger sympathische Menschen wirken ebenfalls auf den Lebensweg, auf Entscheidungen ein. Selbst Menschen die anscheinend nur Schädliches im Sinn haben, befinden sich im Wirkungskreis des Lebens.
Regressionsbericht Frau K., geboren 1955
T HERAPEUT: »Wir gehen rückwärts in der Zeit … 1955, was sehen Sie?«
F RAU K.: »Dunkel.«
T HERAPEUT: »Wir gehen weiter rückwärts in der Zeit … 1950 … 1920 …«
F RAU K.: »1920. Jetzt sehe ich plötzlich Frauen mit Flamenco-Kleidern.«
T HERAPEUT: »Was sehen Sie noch?«
F RAU K.: »Mehr nicht!«
T HERAPEUT: »Fühlen Sie etwas?«
F RAU K.: »Kein Gefühl, nur ein Bild.«
T HERAPEUT: »Wir gehen weiter zurück. 1915 … 1895 …«
F RAU K.: »Ich sehe so etwas wie einen Grabstein, umgefallene Grabsteine, aber kein Gefühl. Ist auch nur ein Bild.«
T HERAPEUT: »Beschreiben Sie das Bild.«
F RAU K.: »Da ist so ein Feld oder eine Wiese, wo umgefallene Steine oder Grabsteine sind. Insgesamt ruhige Gegend. 1714 oder etwas später.«
T HERAPEUT: »Was sehen Sie noch?«
F RAU K.: »Da schiebt sich ein anderes Bild drüber – Schwäne.«
T HERAPEUT: »Weiter.«
F RAU K.: »Ist nicht real, ist wie ein Bild. Die passen nicht dazu. Die Grabsteine sind weg. 1714 … da sehe ich …«
T HERAPEUT: »Was sehen Sie?«
F RAU K.: »Jetzt sehe ich eine große Kirche. Da kommen Leute aus der Tür. Alle schwarz gekleidet … Beerdigung … Jetzt wird mir ganz kalt.«
T HERAPEUT: »Beerdigung von wem?«
F RAU K.: »Jetzt sehe ich jemanden aufgebahrt. Einen Mann im Anzug, ziemlich jung.«
T HERAPEUT: »Wer ist dieser junge Mann?«
F RAU K.: »Ich sehe ihn nur, ich weiß es nicht.«
T HERAPEUT: »Wo sind Sie auf dem
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