Herzhauser, R: Reinkarnation: Traum oder Wirklichkeit
bewachen. Das ist meine Aufgabe. Das gehört zu den Prüfungen, die ich habe. – Aber ich will das nicht.«
T HERAPEUT: »Warum nicht?«
F RAU K.: »Ich möchte mit dem Mann zusammen sein. Das ist schöner als so ein blödes Feuer zu bewachen. Meine Dienerinnen wissen Bescheid. Ich schicke meine Dienerinnen in den Raum zu dem Feuer. Wenn etwas geschieht, sollen sie mich holen. Ich habe wunderschöne Gemächer. Ganz prunkvoll. Eine riesig große Badewanne. Da lege ich mich ins Wasser. Das ist ganz weiß, duftet schön.«
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
F RAU K.: »Dann, ja ich bin, ja, immer noch in diesem riesigen Baderaum. Ich mache mich schön, weil mein Liebster gleich kommt. Bedufte mich, denke nicht mehr an das Feuer.«
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
F RAU K.: »Muss ich das jetzt erzählen? Ich habe ein wunderschönes großes Bett. Roter Samt … Viele Kerzen – schön. Ich soll Priesterin werden. Nie darf ein Mann mich berühren. Das will ich nicht! Bevor ich dem Leben entsage, will ich fühlen, wie ein Mann sich anfühlt, ein wunderschöner Mann – aber er liebt mich, würde für mich sterben. Vielleicht muss er das sogar – schon.
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
F RAU K.: »Wir lieben uns. Plötzlich ein Geschrei. Ich bin wie gelähmt. Ich weiß nicht so richtig, was geschieht. Dieser Mann ist weg … durch das Fenster raus. Es sind Bewaffnete in meinem Zimmer mit Speeren und Lanzen. Ich bin immer noch wie betäubt. Ich weiß nicht, wie mir geschieht.«
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
F RAU K.: »Sie nehmen mich und zerren mich raus in diesen Raum mit dem Feuer. Da stehe ich vollkommen nackt. Und die Priesterinnen, auch die hohe Priesterin, stehen dort – zeigen auf mich. Ich habe gegen das Gesetz verstoßen. Ich will auch keine Gnade. Nein, ich würde es wieder tun. Sie geben mir irgendwas zum Überziehen, einen Kittel. Dann komme ich in ein Loch – irgendwo unter meinen schönen Räumen.
T HERAPEUT: »Weiter!«
F RAU K.: »Da liege ich. Es ist dunkel. Ich weiß, was mich erwartet. Wenn sie nett sind, schicken sie mir noch eine Schlange. Im Moment geschieht gar nichts. Alles dunkel. Doch, ich sehe auch ein Licht. Es kommt aber nicht durchein Fenster. Es ist ein anderes Licht. Es ist ganz viel Energie. Es ist eine Lichterscheinung.
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
F RAU K.: »Jetzt liege ich auf dem Boden. Ich glaube, ich bin jetzt tot. Die haben mich geholt.«
T HERAPEUT: »Wer hat Sie geholt?«
F RAU K.: »Meine Freunde, meine Helfer, meine Begleiter. Ja, die nehmen mich mit in das Licht.«
T HERAPEUT: »Was geschieht weiter?«
F RAU K.: »Ich darf mit ihnen nach oben schweben. Es ist alles hell. Jetzt spüre ich, es war keine Sünde. Ich habe für die Liebe den Tod in Kauf genommen. Das ist keine Sünde, nein. Ich schwebe jetzt noch herum, aber ich sehe nichts mehr. Ich fühle mich unendlich leicht. Ich muss über die Priester lachen, wie sie da unten stehen mit ihrer verdorbenen Moral.«
T HERAPEUT: »Wodurch bist du umgekommen?«
F RAU K.: »Gar nicht! Meine Seele hat den Körper verlassen. Ich bin gegangen. Ich bin geholt worden.«
T HERAPEUT: Was geschieht weiter?«
F RAU K.: »Jetzt sehe ich nichts. Ich sehe Kosmos, Weiten.«
T HERAPEUT: »Was siehst du in diesem Bereich?«
F RAU K.: »Ich sehe immer so etwas – so schwebend. Es sieht aus, als wenn im Apfelsaft Stückchen schweben und halb durchsichtig rumschweben – so leicht …
Ende der Regression.
Erklärungsversuch
In dieser Regression berichtete die Patientin mit großen Pausen zwischen den Sätzen. Nach der Behandlung auf die zögerliche Berichtsweise angesprochen, sagte Frau K., siehabe so viel an Nebenhandlungen, an Gefühlen in diesem Zeitraum erlebt, dass es ihr unmöglich gewesen sei, alles detailliert zu berichten.
Die Patientin erkannte in dem Vergewaltiger des ersten Teils der Regression die Seele ihres jetzigen Mannes, von dem sie seit Jahren getrennt lebte. Ihre Gefühle, die sie ihrem Mann entgegenbrachte, waren sehr ambivalent. Einerseits hatte sie Mitleid mit ihm. Zum anderen Teil verachtete sie ihn wegen seiner ehelichen Verhaltensweisen.
Regressionsbericht Frau B., geboren 1950
Kerkermeister
Frau B. sprach während der Anamnese von einer unwahrscheinlichen Hassliebe zwischen ihr und ihrem Vater. So beschrieb sie verschiedene Szenen des Familienlebens, in denen es zwischen Vater und Mutter, aber auch zwischen Vater und Tochter sehr turbulent zuging. Zudem fühlte
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