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Herzkurven

Herzkurven

Titel: Herzkurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Holman
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Matt und Mia zu treffen.
    *
    In den Wochen nach Daniellas Tod verbrachte Danny auf der Suche nach Patrick Stunden am Telefon und im Internet. Schließlich fand sie heraus, dass er vor der Küste der Salomonen betrunken von einer Jacht gefallen und ertrunken war.
    Matt und Mia hatten niemals auch nur eine Geburtstagskarte aus den USA erhalten, also wurde Danny unruhig, als plötzlich Briefe von Anwälten eintrudelten, die einen Ross Fabello vertraten und Informationen über und Zugang zu den Kindern einforderten. Danny ignorierte die Briefe. Eine Familie, die Patrick hervorgebracht hatte, vermochte Matt und Mia nichts zu geben. Wenn Ross Fabello auch nur ansatzweise seinem Bruder ähnelte, dann war er ein Schwachkopf mit einem enzyklopädischen Wissen über Haarpflegemittel.
    Das war eine ernsthafte Fehlkalkulation auf Dannys Seite. Die Briefe häuften sich, und genau jetzt lag auf dem Nachttisch ein weiterer. Nur diesmal stammte er von einer Rechtsanwaltskanzlei in der Innenstadt von Auckland.
    *
    »Kommen Sie raus! Was tun Sie da?«
    Danny schaute durch das Seitenfenster des Lastwagens auf den Arbeiter mit seinem gelben Helm und formte mit den Lippen einen klassisch neuseeländischen Gruß:
Beiß deinen Arsch!
    Hätte sie nicht ihre Krankenschwesteruniform getragen und hätte der Truck nicht direkt vor der Notaufnahme gestanden, hätte Danny ihm zur Sicherheit noch den Stinkefinger gezeigt. Sie war fertig mit Höflichkeiten, fertig damit, auf den Baustellenaufseher zu warten, damit dieser den Criterion-Construction-Lastwagen wegfuhr, der die Einfahrt zur Notaufnahme blockierte. Drinnen hockten sie gedrängt Rollstuhl an Krücke. Als Stationsschwester der Frühschicht war Danny dafür verantwortlich, dass die Behandlung der Patienten im Fluss blieb, und sie musste auch sicherstellen, dass die Notarztwagen die Patienten ausladen konnten und auf die Straße zurückkamen. Sie hatte die letzten zwanzig Minuten mit zornentbrannten Sanitätern, Notarzthelfern sowie schlechtgelaunten Patienten und Angehörigen verbracht, weil der Truck den Hauptzugang zur Notaufnahme versperrte. Die Krankenhausverwaltung konnte das Management bei Criterion Construction nicht erreichen, der Vorarbeiter war mit den Schlüsseln verschwunden, und der Lastwagen hatte eine Automatikschaltung, also konnte man ihn auch nicht schieben.
    Auf den Notarztwagenplätzen außerhalb der Notaufnahme wanderten Krankenträger, Sanitäter und Arbeiter herum und versuchten, einen Lösung zu finden. Was als kalter Krieg angefangen hatte, stand inzwischen kurz davor, in offene Kämpfe auszuarten.
    Als das Handy klingelte, das sie als verantwortliche Krankenschwester trug, hob Danny ab und hielt es an ihr Ohr.
    Vanessa Cooper, ihre beste Freundin und ebenfalls Krankenschwester in der Notaufnahme, sagte: »Wir hatten gerade einen Code Blau. Ein siebenundvierzigjähriger Herzinfarkt ist auf dem Weg. Kommt in fünf Minuten an.«
    Danny steckte das Telefon ein und stiefelte auf den nächststehenden Arbeiter zu. Sie zeigte auf den gelben Bagger, der am Fuß des Hügels neben der Straße Erde aushob, wo die Grundmauern für eine neue Notaufnahme errichtet wurden. »Holen Sie dieses Ding hier hoch und schleppen Sie diesen Truck aus der Einfahrt!
Jetzt!
«
    Er wirkte schockiert. »Das können wir nicht machen! Der Boss tickt aus!«
    Ein zweiter Arbeiter kam den Hügel heraufgelaufen. Er wedelte mit einem Schlüsselbund. »Ich habe ein zweites Set gefunden.«
    Danny hätte ihn am liebsten geküsst. »Fantastisch!« Sie riss die Fahrertür des Lastwagens auf und schaute den Arbeiter erwartungsvoll an.
    Er zögerte.
    »Worauf warten Sie?« Sie wedelte ungeduldig mit ihrer Hand.
    »Der Boss macht Kleinholz aus dir«, warnte der andere.
    Danny trat einen Schritt näher und drohte: »Nicht, wenn ich Sie vorher in Einzelteile zerlege!«
    Er wurde rot und trat zurück. »Jetzt hören Sie mal, Lady …« Sein Kollege räusperte sich nervös. »Der Vorarbeiter ist wirklich empfindlich, wenn jemand seinen Lastwagen fährt. Er ist nagelneu; er hat ihn erst seit letzter Woche.«
    In der Ferne näherte sich die Sirene eines Notarztwagens. Danny schnappte sich die Schlüssel, sprang ins Führerhaus des Lastwagens, knallte die Tür zu und verriegelte sie.
    Und formte mit ihren Lippen einen neuseeländischen Gruß.
    Sie startete den Motor und fuhr an, über das Gras und den Hügel nach unten in Richtung Baustelle. Das Fahrzeug wirkte im Gegensatz zu ihrem Nissan schwerfällig, aber Danny

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