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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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oder aus der Zeitung. Wolf hatte nie mit ihm darüber gesprochen und er hatte nicht gefragt. Über manche Wunden wuchs nur eine dünne Haut.
    „Ich ärgere mich nur wegen des Handys.“
    „Okay, dann ist ja gut.“ Peter wusste genau, dass das nicht die Wahrheit war, denn Wolf waren solche banalen Dinge egal. Er sagte nichts, nahm sich aber vor, dies zu einem anderen Zeitpunkt zu tun. „So, und jetzt zum eigentlichen Grund unserer Reise. Heute Morgen ist einer Frau in die Füße geschossen worden.“
    „Hab ich im Radio gehört und wo?“
    „An der Parkpalette in Bückeburg. Kennst du die?“
    „Sicher, ich kenne jeden Winkel, die ist in der Nähe des Schlosses. Wir kommen stadteinwärts direkt darauf zu.“
    „Gut, ich nehme an, die SpuSi aus Stadthagen ist auch schon da.“
    „Wird wohl nicht viel zu finden sein, bei dem Regen!“
    „Wer weiß…“
    Der Rest der Fahrt in die ehemalige Residenzstadt verlief schweigend. Wolf wirkte, als ob er nicht da war.
    Es saß nur seine Hülle auf dem Sitz. Peter machte sich ernsthaft Sorgen, ob ihn diese alte Geschichte immer noch so mitnahm.

    „So, jetzt den Kreisel auf neun Uhr verlassen“, sagte Wolf und war aus seiner Trance erwacht. Mit einem Mal schien er wieder der Alte zu sein. „Nächste gleich rechts, dann sind wir da.“
    Als Kruse in die Kestner-Straße einbog, sah er schon die Wagen der Spurensicherung. Er parkte dicht neben den Streifenwagen und seufzte:
    „Leider nix für Nadja dabei heute!“ Wolf Hetzer schüttelte den Kopf. „Kruse, Kruse, die Hormone scheinen deine Hirnwindungen aber ganz schön zu beeinträchtigen.“
    „Ich meinte damit nicht, dass einer tot sein sollte!“, schmollte Peter.
    „Vielleicht könntet ihr euch mal außerhalb des Dienstes treffen?“
    „Tolle Idee und wie?“
    „Lad sie einfach ein!“
    „Zu mir nach Hause?“
    „Wohin auch immer…“
    „Ich weiß nicht.“
    „Was weißt du nicht? Ob du das willst?“
    „Nein. Ich will schon, aber sie könnte Nein sagen.“ Sie hatten jetzt Mimi und Seppi von der Spurensicherung erreicht und ließen das Gespräch im Raum stehen. Hetzer nahm sich vor, es später wieder aufzunehmen. Peter war ein fähiger Kollege und guter Freund. In Liebesdingen schien er allerdings ein wenig vertrottelt zu sein.
    Als Mimi ihn frech angrinste, fiel ihm die Osternacht wieder ein. Die hatte er völlig verdrängt. Er hoffte, dass sie keine anzüglichen Bemerkungen machen würde.

    „Na, Wolf, bist du im fremden Jagdrevier unterwegs?“ Eine eindeutig zweideutige Begrüßung, die Hetzer nonchalant mit einem: „Küss die Hand, gnädige Frau!“ überspielte und sofort „Habt ihr schon was gefunden?“ anfügte, um das Gespräch auf eine neutrale Ebene zu ziehen.
    „Zwei Hülsen dort hinten im Untergeschoss der Parkpalette bei den Stellplätzen der Landeszeitung und ein Projektil auf dem Parkplatz der Commerzbank, just hinter der Schranke.“ Seppi streckte sich, er hatte zu lange gebückt gesessen. „Ansonsten wird es hier nicht viel zu entdecken geben. Fußspuren gibt es keine auf den gepflasterten Steinen. Ein bisschen Blut klebte an dem Projektil – na ja, eher eine magere Ausbeute.“ Hetzer rieb sich das Kinn und fragte: „Und das andere Projektil? Habt ihr schon nachgesehen, ob das irgendwo steckengeblieben ist?“
    Mimi und Seppi sahen Wolf fragend an.
    „Wieso? Wo soll das schon sein? Ich nehme doch an, im Labor.“
    Seppi schlug sich vor die Stirn.
    „Ach, ihr seid zuerst hierhergekommen. Jetzt verstehe ich. Der andere Schuss ging doch direkt in den linken Fuß. Glatter Durchschuss. Sie hat Glück gehabt, es ist wahrscheinlich nicht mal ein Knochen getroffen worden – eigentlich ein Wunder.“
    „Ja, aber dann muss doch das Ding irgendwo liegen!“, wandte Peter ein.
    „Nein, es blieb in der Specksohle ihres Spangenschuhs stecken. Sie trug diese Entenschuhe, kennt ihr die noch? Die gab es mal in den 80er-Jahren. Robustes Leder und eine richtig dicke Kreppsohle aus Leder und Rohgummi. Unverwüstlich und erst richtig gut, wenn sie eingelatscht waren. Vor allem absolut durchschusssicher!“, lachte Seppi, der bei dem Gedanken an seine Jugendzeit ins Schwärmen gekommen war.
    „Sag nicht, dass du diese komischen Dinger auch getragen hast?“, stichelte Mimi. „Ich weiß, welche du meinst. Na ja, zu deinem Ökobart würden sie ja passen.“
    Seppi zupfte an seinem roten Vollbart. „Eigentlich eine gute Idee! Ich könnte mir mal wieder welche zulegen. Und du strickst mir

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