Heute Nacht brauche ich Liebe
Sie war wie berauscht von seiner Nähe, seinem Geruch, den Linien seines Körpers.
Ihre Münder verschmolzen in einem heißen, leidenschaftlichen Kuss. Stürmisch spielten die Zungen miteinander. Verlangen pulsierte in ihren Adern. Joan ließ ihre Hände über seine Taille und seine Hüften nach unten über seine fein behaarten Schenkel und schließlich zu jener Stelle gleiten, die am sensibelsten auf zärtliche Berührungen reagierte.
Sie hob den Kopf, um ihn zu beobachten, während sie langsam auf seinen Schoß in die richtige Position rutschte. Sein Gesicht war leicht gerötet, seine Augen glühten vor Verlangen. Sein heißer Atem streifte ihre Wange. Sie selbst hatte die Lippen leicht geöffnet. Ihr Atem kam kurz und stoßweise. Red hob ihre Hüften an, ließ sie dann auf sich hinab und wurde eins mit ihr.
Joan versank in einem Meer lustvoller Empfindungen. Reds intensiver Gesichtsausdruck, der sanfte Druck zwischen ihren Schenkeln - all das war so atemberaubend und erregend. Unablässig wurde sie von heißen Schauern überflutet. Sie hatte das Gefühl; in Flammen zu stehen. Ihr Atem beschleunigte sich mehr und mehr, und ihre Erregung steigerte sich, je tiefer er in sie eindrang, so tief, dass sie mit einem mal ganz benommen wurde. Um dagegen anzukämpfen, hielt sie den Atem an.
„Ist es gut so?” flüsterte er.
Sie konnte nur schwach nicken.
Immer wieder strich er über ihren Rücken, über ihre Hüften und Schenkel. Er nahm ihre Beine und legte sie langsam um seinen Rücken. Der Druck zwischen ihren Schenkeln wurde stärker. Sie konnte sich kaum mehr beherrschen.
Um die Erfüllung noch ein wenig hinauszuzögern, blieb sie jedoch bewegungslos sitzen und schmiegte den Kopf an seine Schulter. In seinen Armen fühlte sie sich immer wie Wachs, das sich willenlos formen lässt.
„Joan”, flüsterte er. Und noch einmal: „Joan.”
Eine kleine Ewigkeit hielten sie sich einfach nur in den Armen. Worte waren nicht vonnöten. Sie verstanden sich auch so, gaben einander Wärme und Geborgenheit.
Das körperliche Verlangen war in diesem Moment längst nicht mehr das wichtigste für Joan. Viel stärker war das Bedürfnis, Red für immer festzuhalten. Sie waren nicht nur körperlich vereint, sie bildeten auch seelisch eine Einheit. Kein Wort, keine zärtliche Berührung hätte dieses Gefühl vertiefen können. Sie spürten, dass sie zusammengehörten. Und obwohl das Glücksgefühl, das sie durchflutete, fast, von überwältigender Stärke war, so war es auch beängstigend, denn was sie jetzt erlebten, würde länger anhalten als eine Nacht. Das hatte Joan von Anfang an gewusst. Und Red auch.
Während er ihr zärtlich durchs Haar strich, sah er sie unverwandt an. So, viel stand in seinen Augen, die gleichen Gefühle, die sich auch in ihren widerspiegelten. Aufgewühlt barg er sein Gesicht in ihrem Haar. Während dessen erkundeten Joans Fingerspitzen sein Gesicht: die Stirn, die Nase, die Wangen. Mit der Zungenspitze fuhr sie die Konturen seiner Lippen nach.
Plötzlich ergriff wieder die Leidenschaft von ihnen Besitz. Noch während sie sich küssten, begann Red, die Hüften rhythmisch auf und ab zu bewegen. Joans Erregung steigerte sich schnell ins Unermessliche. Erregt drückte Red sie an sich, und schon erlöste ein lustvolles Beben ihn von seiner unerträglichen Anspannung. Joan warf einen letzten Blick in sein verzücktes Gesicht, ehe auch sie von einer nicht enden wollenden Glückswoge erfasst wurde.
Erschöpft sank Red anschließend zu Boden und zog Joan mit sich. Nachdem er sie mit dem Schlafsack zugedeckt hatte, küsste er liebevoll ihre Fingerspitzen. Joan war noch ganz benommen. Sie spürte das stürmische Pochen seines Herzen, und sie fühlte sich noch völlig erhitzt. Wie immer, wenn sie in seinen Armen lag, war sie ihm hilflos ausgeliefert, auch wenn sie sich stärker als je zuvor fühlte. Und jedes Mal aufs neue war sie vom Ausmaß ihrer Leidenschaft, von der Tiefe ihrer Hingabe überwältigt. Wie hatte sie auch nur für einen Augenblick glauben können, dass ein Leben ohne ihn möglich war? Ohne Red war sie nur ein Schatten ihrer selbst.
Nachdem sie ihn einmal geliebt hatte, würde sie sich nicht mit weniger zufrieden geben. Das hatte sie schon immer gewusst, und deshalb fiel es ihr auch so schwer, ihn gehen zulassen, erst recht jetzt, nachdem sie in seinen Armen wiedergefunden hatte, was sie beinahe verloren hätte.
Sie spreizte ihre Finger auf seiner Brust. Es drängte sie danach, ihm alles
Weitere Kostenlose Bücher