Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Heute Und in Ewigkeit

Titel: Heute Und in Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Susan Meyers
Vom Netzwerk:
Und was genau tun Sie mit dieser Patientin, dass Sie Dentons Arbeit offenbar noch einmal machen müssen?«
    »Die Patientin hat zusätzlichen Bedarf.«
    »Woran denn?«
    »Ihr Mann ist einen Monat vor ihrer eigenen Diagnose an Krebs gestorben. Sie braucht Trost. Unterstützung.«
    »Dann schicken Sie sie zu einer Sozialarbeiterin.« Er jonglierte mit Geld, Kaffee und Muffin.
    Ich atmete beruhigend durch und hielt mich so davon ab, ihm den heißen Kaffee aus der Hand zu reißen und über die Eier zu kippen. »Ich glaube einfach, dass Denton nicht alle ihre Bedürfnisse abdecken kann. Er ist ein Mann, und wenn er sie untersucht, fühlt sie sich hässlich.«
    »Die Persönlichkeit ist nicht unser Aufgabengebiet. Halten Sie sich an die internistischen Patienten und überlassen Sie die Onkologie Denton.«
    Jerry unterbrach uns. »He, Moment, Doktor Winterson. Ich habe was vergessen.« Er griff nach einem Schokokeks, steckte ihn in eine Tüte und reichte ihn mir.
    »Schicken Sie mir Ihre Monatsbilanz, Louise«, sagte Eldon. »Ich werde die Sache im Auge behalten.«
    Als der Medizinische Direktor den Aufzug betrat, schnaubte Jerry.
    »Danke für den Keks, Jerry.«
    Er winkte ab. »Der Typ ist ein absolutes Arschloch.« Mit diesen Worten beendete er unsere neue Verbundenheit und rollte ein Stück weiter, um die wartenden Mittagessenskäufer zu bedienen.
    Ich ging zur Treppe. Ich würde so lange bleiben, wie ich brauchte, um fertig zu werden. Dass Eldon, oder sonst irgendwer, meine Arbeit in Frage stellte und glaubte, ich hätte Fehler gemacht – das passierte mir einfach nicht.

24
Lul u
    ls ich nach stundenlangem Berichteschreiben nach Hause kam, wollte ich nur noch ins Bett fallen, aber das Parfüm meiner Schwester begrüßte mich, als ich das Wohnzimmer betrat. Merrys Duft trieb normalerweise neben ihr her, eine Mischung aus Zitrone und Rose – ein zartes Parfüm, das säuerlich geworden war, als ich es ausprobiert hatte. Süßer Rauchgeruch vom offenen Kamin trieb durch das Haus.
    Drew und Merry wirkten unbehaglich. Merry hatte sich auf dem Sofa zusammengerollt und schaffte es, in einem ausgebeulten blauen Jogginganzug sexy und unschuldsvoll verletzlich zugleich auszusehen. Drew hing im Schaukelstuhl und wirkte erschöpft von einem langen Tag, den er zu Hause mit Arbeiten und dann mit den Kindern verbracht hatte. Kinder saugen einen komplett aus, bis aufs Blut. Ihre Reifung nährt sich von Molekülen, die sie vom nächsten verantwortlichen Erwachsenen abschöpfen.
    »Das Feuer riecht wunderbar. Wie gemütlich.« Statt schnurstracks ins Bett zu gehen, trat ich zu Drew, küsste ihn auf den Kopf und atmete seinen Duft aus ganz normalem Shampoo, Küchendampf vom Abendessen und einer schwachen Erinnerung an das sonnige Eau de Cologne ein, das er jeden Morgen benutzte.
    Er versteifte sich. »Es ist halb neun. Wo warst du?«
    Verwundert wich ich zurück. »Ich musste länger arbeiten. Es war ein Notfall. Hast du meine Nachricht denn nicht bekommen?«
    »Hast du meine nicht bekommen?« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Hast du vergessen, dass wir uns in der Schule treffen wollten, zu dem Termin mit Cassandras Lehrerin?«
    Ich schlug mir die Hand vor die Stirn. Wie hatte ich Cassandra vergessen können? Was war nur in letzter Zeit mit mir los? »Es tut mir schrecklich leid.«
    »Leid?« Drews Stimme wurde laut. »Ich habe einen Termin mit einem Kunden abgesagt, den ich vor drei Wochen ausgemacht habe. Ein neuer Kunde. Eine Serie, die ich sehr gern machen würde.«
    Merry regte sich. »Vielleicht sollte ich jetzt lieber gehen.«
    »Ja, bitte«, sagte ich und wandte mich von Drew zu Merry um.
    Drew schüttelte den Kopf. »Bleib«, befahl er.
    Merry beugte sich vor, dann wieder zurück und entschied sich schließlich dafür, steif und aufrecht sitzen zu bleiben.
    »Was war das für ein wichtiger Notfall?«, fragte Drew.
    Ich holte Luft und überlegte, ehe ich sprach, weil ich meinen Fehler in so wenige Worte wie möglich pressen wollte. »Eldon sitzt mir im Nacken. Ich musste entweder diese Berichte fertig machen, oder er hätte mir eine Therapie verboten, die er als unnötige Behandlungszeit für eine meiner Patientinnen betrachtet. Brustkrebs. Schreitet unglaublich schnell fort.«
    »Unnötige Behandlungszeit?« Drew schlug mit der Faust auf die hölzerne Armlehne.
    Ich zuckte zusammen, als hätte er mich geschlagen, und wich zurück.
    »Wo hast du bloß deinen Kopf, Lulu? Können wir nicht ein einziges Mal wichtiger

Weitere Kostenlose Bücher