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Heute Und in Ewigkeit

Titel: Heute Und in Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Susan Meyers
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meinen Seitenhieb einzugehen. »Warum zum Teufel sollte sie so etwas tun?« Er hob Hemd und Hose auf, die er gestern Abend über den Stuhl gehängt hatte, nachdem er verschwitzt und erschöpft vom Handballtraining mit Michael nach Hause gekommen war.
    »Das sagt noch lange nichts über ihre Art aus, diese Liebe zu zeigen.« Ich ging ins Bad.
    »Es geht hier aber nicht um Merry und dich.« Als ich daraufhin schwieg, warf Drew seinen Gürtel auf den Boden. »Ach nein, Moment. Was sage ich denn da? Natürlich geht es um dich und Merry. Um deine ganze verdammte Familie.«
    »Vielleicht liegt es auch an Cassandras Theatergruppe. Sie hört einfach nicht mehr auf zu schauspielern«, sagte ich. »Ich muss jetzt zur Arbeit. Wir sprechen später darüber.«
    »Hörst du mir eigentlich je richtig zu?«, fragte Drew. »Du kannst das Problem nicht ignorieren und einfach weggehen.«
    »Ich ignoriere gar nichts. Mach einen Termin mit der Lehrerin. Ich komme mit. Sag mir Bescheid, wann.«
    »Es geht mir nicht nur um die Besprechung mit der Lehrerin. Sondern um alles.«
    Als ich darauf nicht reagierte, sah Drew mich an, als zählte er bis zehn. Ich erkannte die Anzeichen. Dann legte er mir eine Hand auf die Schulter. »Es wird höchste Zeit, dass sie es erfahren.«
    »Sackgasse. Das wusstest du von dem Moment an, als wir uns kennengelernt haben.«
    »Du hast doch gehört, was deine Schwester erzählt hat, als sie aus New York zurückgekommen ist. Sie könnten euren Vater bald entlassen. Vielleicht schon im Frühjahr.«
    »Das behauptet mein Vater schon ewig. Er kommt da nicht raus.«
    »Was, wenn doch?« Drew folgte mir ins Bad. »Was dann, Lulu?«
    »Gar nichts. Für uns ist er immer noch gestorben.«
    »Für Merry ist er das aber nicht.«
    »Schön.« Ich streckte die Hand aus und drehte das Wasser auf. »Sie kann ihn geschenkt haben.«
    Drew vertrat mir den Weg, als ich versuchte, den Duschvorhang zurückzuschieben. »Was ist mit den Mädchen? Du kannst die Tatsache nicht ignorieren, dass er ihr Großvater ist.«
    Ich drängte mich an ihm vorbei und stieg in die Wanne. »Ihr Großvater ist ebenso tot wie mein Vater.« Ich stellte den Duschkopf auf Massagestrahl. »Er ist zusammen mit meiner Mutter gestorben. Und jetzt hör auf damit.«
    Drew zog den Duschvorhang wieder beiseite. »Du kannst dir nicht einfach wünschen, jemand wäre tot. Du musst dich dieser Sache stellen.« Das Wasser tränkte den Ärmel seines Baumwollpullis.
    »Nein. Muss ich nicht.« Ich fühlte mich wie am höchsten Punkt einer Achterbahn, von dem ich gleich in die Tiefe stürzen würde. »Wenn du das nicht akzeptieren kannst, wirst du wohl gehen müssen.«
    »Es wäre dir lieber, ich verlasse dich, als dass du dich mit deinem Vater auseinandersetzt? Willst du das damit sagen?«
    Gott, was hatte ich da bloß gesagt? Ich würde sterben, falls Drew mich je verließe. Ich trat aus der Wanne. »Verlass mich bitte niemals. Versprich es mir. Es tut mir leid. Ich kann das einfach nicht. Es tut mir leid. Es tut mir ja so leid.« Ich packte ihn bei den Schultern. »Bitte, Drew. Geh nicht weg.«
    »Ist schon gut, Lulu. Psst. Schon gut.« Drew schlang mir ein Handtuch um die Schultern. »Ich würde dich doch nie verlassen.«
    »Ich mache solche Probleme.«
    »Das gehört dazu, wenn man eine Familie ist. Beruhige dich. Cassandra schafft das schon. Ich werde mit ihrer Lehrerin sprechen. Ich mache gleich nachher den Termin aus.«
    Audra war blass und viel zu dünn. Fünf Pfund weniger als vor drei Wochen, und da war sie schon zu schmal gewesen. Ich nahm ihre Hand und drückte sie sacht. »Wie geht es Ihnen?«
    »Nicht so gut.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    Sie sank in sich zusammen. »Ich weiß, dass er wächst und dass es schlecht aussieht. Ich brauche Ihre Hilfe bei ein paar wichtigen Entscheidungen.«
    Ich legte ihr leicht die Hand auf den Arm. »Möchten Sie nicht auch mit Ihren Kindern darüber sprechen?«
    »Doktor Denton ist der Meinung, wir sollten noch eine Runde Chemo versuchen«, sagte sie und ignorierte meinen Vorschlag. »Was meinen Sie, Doktor Winterson?«
    »Wir können die Möglichkeiten gemeinsam durchsprechen.« Damit würde ich mich in der Cabot-Klinik nicht gerade zur Mitarbeiterin des Monats qualifizieren. Sophie hatte mich schon zweimal daran erinnert, dass ich das Memo des Medizinischen Direktors noch nicht beantwortet hatte. Er bat mich um eine Erklärung für die zahlreichen Termine mit Audra McDonnell. Duplizieren Sie damit nicht ihre Termine bei

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