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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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Sicherheit«, sagte Mom. »Das ist doch auch was, oder? Ich werde mir ausnahmsweise mal nicht ständig Sorgen um dich machen müssen.«
    Mom gefiel es gar nicht, dass ich so weit weg von zu Hause sein würde, aber sie war auch froh darüber, mich an einer Schule unterzubringen, an der ich nicht riskierte, bloßgestellt zu werden. Wenn man die ganze Zeit Bücher liest, in denen steht, mit welchen Methoden die Menschen durch die Jahrhunderte Hexen umgebracht haben, muss einen das ja paranoid machen.
    Als wir auf die Schule zugingen, merkte ich, wie sich an merkwürdigen Stellen meines Körpers Schweiß sammelte, an Stellen, an denen ich ziemlich sicher noch nie zuvor geschwitzt hatte. Wie können Ohren schwitzen? Mom schien die Feuchtigkeit wie üblich nichts auszumachen. Es ist quasi ein Naturgesetz, dass meine Mutter nie anders als unverschämt gut aussieht. Obwohl sie bloß Jeans und ein T-Shirt trug, drehten sich immer wieder irgendwelche Leute nach ihr um.
    Vielleicht starrten sie auch mich an, während ich diskret versuchte, mir den Schweiß zwischen den Brüsten wegzuwischen, ohne den Eindruck zu erwecken, mir selbst an die Wäsche zu gehen. Schwer zu sagen.
    Überall um mich herum tauchten Geschöpfe auf, von denen ich bisher nur in Büchern gelesen hatte. Links von mir klammerte sich eine blauhaarige Elfe mit indigofarbenen Flügeln schluchzend an ihre geflügelten Eltern, deren Füße vier oder fünf Zentimeter über dem Boden schwebten. Im nächsten Moment fielen kristallklare Tränen – aber nicht aus den Augen des Mädchens, sondern von ihren Flügeln herunter, so dass ihre Zehen über einer königsblauen Pfütze baumelten.
    Wir traten in den Schatten riesiger, alter Bäume – was bedeutete, dass die Hitze vielleicht um ein halbes Grad nachließ. Gerade, als wir uns der Vordertreppe näherten, hallte ein gruseliges Heulen durch die schwüle Luft.
    Mom und ich fuhren herum und sahen dieses … Ding, das gerade zwei ziemlich frustriert aussehende Erwachsene anknurrte. Sie wirkten nicht verängstigt; nur etwas verärgert.
    Ein Werwolf.
    Ganz gleich, wie oft man schon Dinge über Werwölfe gelesen hat, einen direkt vor sich zu sehen, das ist eine vollkommen neue Erfahrung.
    Zum einen hatte er keine große Ähnlichkeit mit einem Wolf. Oder mit einem Menschen. Er sah eher wie ein großer, wilder Hund aus, der auf den Hinterbeinen stand. Sein Fell war kurz und hellbraun, und selbst aus der Entfernung konnte ich das Gelb seiner Augen sehen. Außerdem war er erheblich kleiner, als ich es bei einem Werwolf erwartet hätte. Nicht mal annähernd so groß wie der Mann, den er anknurrte.
    »Lass das, Justin«, zischte der Mann. Die Frau, deren Haare, wie mir auffiel, von dem gleichen hellen Braun waren wie das Fell des Werwolfs, legte ihrem Mann eine Hand auf den Arm.
    »Schätzchen«, sagte sie dann mit einer weichen Stimme, die den Anflug eines Südstaatenakzents hatte, »hör auf deinen Vater. Das ist doch albern.«
    Für eine Sekunde stutzte der Werwolf, äh, Justin, und legte den Kopf so schräg, dass er weniger wie eine reißende Bestie aussah, sondern eher wie ein Cockerspaniel.
    Der Gedanke ließ mich kichern.
    Und plötzlich starrten mich diese gelben Augen an.
    Der Werwolf stieß ein neues Heulen aus, und bevor ich wusste, wie mir geschah, ging er auf mich los.

 
    2
    Ich hörte den Mann und die Frau eine Warnung rufen, während ich mir verzweifelt das Gehirn nach einem kehlenflickenden Zauber zermarterte, den ich offensichtlich gleich brauchen würde. Natürlich war das Einzige, was ich brüllen konnte, als der Werwolf auf mich zurannte: » BÖSER HUND !«
    Dann sah ich aus dem linken Augenwinkel etwas Blaues aufblitzen. Plötzlich schien der Werwolf gegen eine unsichtbare Mauer zu krachen, die sich nur ein paar Zentimeter vor mir befand. Er stieß ein jämmerliches Bellen aus und sackte zu Boden. Sein Fell und seine Haut zogen sich zusammen und zerflossen, bis er wieder ein ganz gewöhnlicher Junge in Khakihosen und einem blauen Blazer war, der zum Gotterbarmen wimmerte. Seine Eltern waren im selben Moment bei ihm, als meine Mom, meinen Koffer hinter sich her zerrend, auf mich zugerannt kam.
    »Mein Gott!«, keuchte sie. »Geht es dir gut, Schätzchen?«
    »Alles in Ordnung«, sagte ich und klopfte Gras von meinem Rilt.
    »Weißt du«, bemerkte links von mir jemand, »meistens finde ich einen Blockadezauber sehr viel wirkungsvoller, als bloß Böser Hund zu brüllen. Aber vielleicht sehe auch nur ich das

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